Sa Pompia

Diese sonnengelben sardischen Früchte sehen seltsam aus. Sie sind relativ groß und schwer, bis 750 Gramm. Sie haben eine schrumpelige, dicke Haut mit knotigen Auswucherungen und ab manche auch tiefe Falten. Sie erinnern mich an einen Mix aus Pampelmuse, Orange und Zitrone. Ihr Duft ist wunderbar, frisch.

Die Herbst- und Winterzeit auf Sardinien ist eine ganz besondere Zeit. Denn wenn der Trubel und die Touristen fort sind, kehrt mit dem Ostwind und der Frische eine ganz besondere Ruhe auf der Insel ein.

Wie kalt wird es im Winter auf Sardinien? Der Inselbewohner packt sich in der Regel ab Dezember, Januar bei Tagestemperaturen ab 10 Grad in die gefütterte Winterjacke. Nachts sinken die Temperaturen hier im Norden „selten“ einmal auf 0 – 7 Grad, Tagsüber steigt die Temperatur mit Sonnenschein und blauem Himmel auf 18 – 20 Grad.

🌞😎🌞😎

Jetzt ist viel Zeit für ausgiebige Wanderungen an menschenleeren Stränden oder in den Bergen. Zeit zum Einmachen, Einkochen, Hausschlachten, Einlegen, Wurst machen, Pilze, Spargel und Kräuter sammeln und und und. Meine Lieblingszeit.

Sa Pompia

Ab Dezember bis Ende Januar ist eine ganz besondere und seltene sardische Zitrusfrucht reif: die Pompia, hier Sa Pompia. Die Pflanze mag mildes Klima und einen geschützten Standort, weshalb sie in der Baronie an der Ostküste, von Budoni über Siniscola bis Orosei anzutreffen ist. Freunde vom Agriturismo Comino Alto bauen sie an. Und wie sehr freue ich mich als in der Corona-Langeweile im Januar der Anruf kommt und ich zum Capo Comino fahren kann um Pompia das erste mal zu ernten.

Die Früchte sehen seltsam aus, alle sind sie verschieden, relativ groß und wiegen bis 750 Gramm. Sie sind von sonnengelber Farbe und haben eine schrumpelige, dicke Haut mit knotigen Auswucherungen und ab und an auch tiefe Falten. Sie erinnern an einen Mischung aus Pampelmuse, Orange und Zitrone. Reibt man an der Schale steigt ein wunderbar frischer Zitrusduft in die Nase. Beim Pflücken der Frucht muß man sehr aufpassen, denn die Zweige sind sehr dornig. Die Schale ist sehr dick, es gibt wenig Fruchtfleisch und ihr Saft ist noch saurer als der einer Zitrone.

Bereits im Jahre 1760 wurde die Pompia in Statistiken über Obstanbaugebiete für den Vizekönig aufgeführt. Im Jahr 1780 fand sie dann in einem Aufsatz über die Artenvielfalt der Insel Erwähnung. Auf Sardinien werden schon seit vielen Jahrhunderten Zitrusfrüchte angebaut und man nimmt an, dass die Pompia als Ergebnis einer natürlichen zufälligen Kreuzung entstanden ist. Geernet wird sie in den Wintermonaten, von Dezember bis Ende Januar. 

Die Pflanze ist heute sehr selten, was sicher daran liegt, dass sie roh kaum genossen werden kann und ihre Verarbeitung zu etwas Schmackhaftem sehr zeitaufwändig ist. Überlebt hat die Pflanze auch wohl nur, weil sie in einigen lokalen Süssigkeiten aus Siniscola verarbeitet wird, weshalb Familien oder Bauern kleine Anpflanzungen über die Jahrhunderte erhalten haben. Seit 2015 ist die Pompia ein Presidi der Organisation Slowfood. 

Presidi sind konkrete Beispiele einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaft. Sie erhalten lokale Ökosysteme, regionale Traditionen und schaffen Lebensmittel von unverwechselbarer Qualität. Eine Qualität, die nur erreicht wird, wenn die Bedürfnisse von Umwelt, Mensch und Tier nicht gegeneinander ausgespielt, sondern in Einklang gebracht werden.

Quelle https://www.slowfood.de/was-wir-tun/presidi

Leckeres aus der Pompia

Als Sa Pompia intrea bezeichnet man die ganze kandierte ganze Frucht, wobei vorher die gelbe Schale außen sehr dünn geschält oder abgekratzt und das Fruchtfleisch unter dem weißen Teil der Schale entfernt wurde. Übrig bleibt ein kleiner hohler Ball. Dieser wird in Wasser und Honig auf ganz kleiner Flamme zwischen zwei und drei Stunden geköchelt. In Feinkostläden oder auf den Wochenmärkten der Gegend findet Ihr diese diese Spezialität im Glas, eingelegt in ihrem Honig-Kochgelee. Die Frucht könnt Ihr in Stückchen schneiden und pur genießen. Mit angerösteten Mandelblättern bestreut ist es ein tolles Topping für ein schönes Vanilleeis oder zu einem feinen sardischen Pecorino-Käse. Ihr solltet es probieren. Ich bin eigentlich kein Fan von kandierten Früchten aber Sa Pompia kandiert ist ganz anders. Ziemlich Saftig und der Gelee aus Fruchtsaft und Honig hat einfach einen ganz besonderen zitronig-pampelmusig-bittersüssen Geschmack.

Einen Teil der entfernten Schale habe ich in 95 % Alkohol (für Likör) und testweise mit Filu e Ferru, dem sardischen Aquavite, angesetzt. Alles steht noch und ich lasse ein paar Wochen reifen. Bin ganz gespannt auf das Ergebnis und halte Euch auf dem Laufenden.

Solltet Ihr im Winter auf Sardinien sein und irgendwie an die Früchte kommen, hier mein Rezept für Eure eigene Sa Pompia Herstellung:

Das Rezept Sa Pompia intrea

  • 10 frische Pompia Früchte
  • 2 Liter Wasser
  • 1,5 kg guten sardischen Wildblumenhonig (Millefiori)

Die gelbe Haut der Früchte möglichst dünn abschälen oder abkratzen.

Danach wird rund um den Stielansatz kreisförmig eingeschnitten und der entstandene Deckel entfernt. Nun setzt Ihr einen kleinen Löffel in der Frucht an und schiebt Fruchtfleisch und die Weiße Schale Stück für Stück auseinander, bis Ihr das Fruchfleisch herausnehmen könnt. Es entsteht so ein kleines hohles Bällchen. 

Das Wasser aufkochen und den Honig darin auflösen, dann die Früchte hineinlegen und auf der kleinsten Stufe langsam vor sich hinköcheln lassen.

Anfänglich sind die Schalen weiß, sie ändern nach und nach ihr Aussehen, bis sie durchscheinend sind. Das dauert zwei bis drei Stunden. Ihr solltet immer ein Auge auf den Topf haben und ab und an umrühren, damit die „Sauce“ nichts anbrennt und die Sauce nicht dunkel wird.

Dann sind sie fertig und ihr könnt Eure Pompia in Einmachgläser abfüllen. Ich verwahre sie „zur Sicherheit“ im Kühlschrank auf, zur längeren Konservierung solltet Ihr sie noch einkochen.


Buon Appetito – viel Spaß beim Nachkochen und Genießen.. Wie immer, bei Fragen einfach fragen..

Eure Anja


La Suppa! Die Zuppa Gallurese oder Zuppa Cuata

Kalt, usselig und Lust auf ein bisschen Sardinien? Holt euch die Insel nach Hause in die Küche. Die meisten Zutaten für diesen reichhaltigen, wärmenden Brotauflauf habt Ihr bestimmt im Haus. Wir machen Zuppa Gallurese oder Zuppa Cuata. Auch wenn der Name daran erinnert, die Zuppa hat nur wenig mit Suppe zu tun und Fans von Diäten sollten sie meiden. Denn die Zuppa ist dann gelungen, wenn sich der Käse in langen Fäden von der Gabel zieht.

Geht es um’s Essen oder um den Wein, hat jede Region in Italien ihr traditionelles Gericht, mit dem sie sich geschichtlich identifiziert. Da sind die Tortellini in Emilia, das Pesto in Ligurien, die Orecchiette in Apulien oder das mythische kiloschwere Florentiner Steak in der Toskana – nicht zu vergessen die Pizza in Neapel.

Für die Gallura, Sardiniens Norden, ist es ohne Zweifel die Zuppa Gallurese, die Geschichte schrieb.

Im Hinblick auf Kalorien und Verdaulichkeit der Zuppa, sei anzumerken, dass der Cholesteringehalt des Auflaufes – in Massen genossen – eine wahrhaft tödliche Waffe ist 😀

Um den „Schaden“ so gering wie möglich zu halten, genieße ich die Zuppa als Hauptmahlzeit mit einem schönen grünen Salat.

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Das Rezept für 4 – 6 Personen

Für die Suppe:

  • etwa 2 Kilo Suppenfleisch vom Rind, vom ausgewachsenen Tier (wir nehmen Fleisch von unserem Metzger aus dem Dorf oder Bio Fleisch aus der Region)
  • ALTERNATIVE 1 –  Fleischmix 1 kg Rind, 1 Kg Schwein und 500 Gramm Lamm oder Ziege
  • ALTERNATIVE 2 Vegetarisch – 2 Kg gemischtes Suppengemüse
  • zwei bis drei frische Tomaten / lecker sind auch getrocknete Tomaten
  • Eine große Zwiebel
  • zwei bis drei Karotten
  • zwei Stangen Staudensellerie
  • Basilikum und Petersilie nach Geschmack
  • Salz zum Abschmecken

dann:

  • 750 Gramm altbackenes Weißbrot möglichst Hartweizenmehl oder -gries (einfaches Rezept für Sardisches Brot folgt)
  • 750 Gramm Kuhmilchkäse (wenig gesalzen) Peretta (sardischer „Beutel“Käse, junger Gouda geht als Alternative) / wer es deftiger mag mischt mit Pecorino (sardischem Schafskäse)

Nach dem Originalrezept wird aus 500 Gramm Hartweizenmehl und -gries zwei Laibe Brot gebacken, dass für drei Tage an die Seite gestellt wird (Anm. Rezept folgt schnellstmöglich)

Gemüse putzen, waschen und grob Zerteilen (ich lasse immer alles ganz). Fleisch abwaschen.
Die Zwiebel halbieren und in einem großen Suppentopf in ein wenig Olivenöl scharf  anbraten. Danach das Fleisch und das restliche Gemüse zugeben und mit 2,5 Liter kaltem Wasser aufgießen. Ein kleines Glas Weisswein gebe ich ich noch dazu.

Auf höchster Stufe aufkochen, danach auf kleinster Flamme im offenen Topf 2 Stunden langsam köcheln und reduzieren lassen. Immer wieder den Schaum abschöpfen. Wenn die Flüssigkeit zu sehr einkocht, noch etwas Wasser nachgiessen.

Ist die Suppe fertig, nehmt Ihr das Fleisch heraus und stellt es zur Seite. Die Suppe wird noch abgeschmeckt, das Gemüse herausgenommen, gesiebt und geklärt (wenn gewünscht). Etwas abkühlen lassen.

TIPP: Das Suppenfleisch wird vom Knochen gelöst, in mundgerechte Stücke geschnitten und mit frischen Tomaten, Zwiebeln, Oliven, Olivenöl und Essig zu einem feinen Salat gezaubert.

So geht es weiter:

Das Brot nun in feine Scheiben schneiden. Den Käse grob reiben.

Eine Auflaufform mit weißem Speck oder Olivenöl ausstreichen.
Darauf eine Schicht Brotscheiben legen und diese mit dem geriebenen Käse bestreuen. Danach noch etwas gehackte Petersilie und wer mag auch ein bisschen Pfeffer.
Schicht für Schicht weitermachen bis alle Zutaten verbraucht sind.

Nun einige Schöpflöffel Suppenbrühe vorsichtig auf das geschichtete Brot giessen. Die Zuppa an einigen Stellen mit der Gabel einstechen und etwas abwarten, dass sich die Brühe gut verteilt und komplett in das Brot einzieht.

Bei Bedarf noch Brühe nachgießen, Vorsicht – das Brot soll gut durchgezogen sein aber nicht in Brühe schwimmen – sonst wird das Ergebnis zu pappig.

Zu allerletzt noch etwas Käse auf die oberste Schicht und ab in den Ofen. Wer keinen Holzofen am Haus hat, kann alternativ selbstverständlich einen e-Herd oder Gasherd nutzen.

So lange backen, bis Oberfläche der Zuppa eine schöne goldgelbe Kruste hat.

180 Grad ca. 45 Minuten bis 1 Stunde

Aus dem Ofen nehmen, einige Minuten abkühlen lassen und servieren. Dazu ein frischer grüner knackiger Salat, der ganz einfach nur mit Öl und Zitronensaft angemacht ist.

Dazu empfehle ich folgende Weine:
Rotwein IGT Colli di Limbara
auch ein Weißwein einen Vermentino aus der Gallura (wir lieben Funtanaliras oder Stellato)


Buon Appetito – viel Spaß beim Nachkochen und Genießen.. Wie immer, bei Fragen einfach fragen..

Eure Anja


Geschichte der Zuppa

Von den Galluresern liebevoll und einfach „la zuppa“ genannt könnte sie uns heute, sofern sie ein Buch wäre eine lange Geschichte über ihre Entstehung berichten.

Sie würde uns erzählen, von der Gallura, von ihren Menschen und dem Leben im Mikrokosmos der antiken Stazzi, den galluresischen Bauernhäusern oder Ländereien.

Die Stazzi

entstanden Ende des 16 Anfang des 17 Jahrhunderts. Erste korsische Einwanderer, vermittelten den Sarden die Bauweise der einfachen Behausungen, die schlicht, einfach und rechteckig waren und meist nur aus zwei Räumen bestanden, umgeben von kleineren Einfriedungen für das Vieh. Wurde die Familie der Bewohner größer, wurde einfach ein Raum angebaut. Stets aber im einfachen Stil.

Hart aber fast autark war das Leben in den Stazzi. Außerhalb der ersten Dorfansiedlungen lebten dort die Landbesitzer und/oder ihre Hirten, betrieben Land- und Viehwirtschaft, versorgten so die ersten Dörfer mit Lebensmitteln und setzten damals den Grundstein für eine Kultur & Landschaft die bis heute die Gallura prägt.

Die Zuppa erzählt

Würde die Zuppa erzählen können, würde sie uns erzählen, von alten Hartweizensorten wie dem Tricu Ruiu, dessen Weizengries die Grundlage für das von der Hausfrau im Ofen, dem Lu Furru, zubereitete Brot war. Viele traditionelle Gerichte, die heute praktisch komplett von Bildfläche verschwunden sind, wurden daraus gemacht..

Oder von den alten Haustierrassen, die resistent gegen Dürre und durchaus zufrieden mit dem mageren kargen Weiden waren und sich von dem ernährten, was sie darauf finden konnten.
Mager, aber reich Biodiversität die mit verschiedensten Pflanzen und Kräutern, der Milch und dem Fleisch ein besonderes Aroma verliehen. Nur noch wenige Landwirte hier haben einige dieser wunderbaren Tiere.

Weiter zum Ofenholz, das täglich zusammengetragen werden musste, das aus Obst und Macchia-Gehölzen, wie Corbezzolo oder Wacholder bestand und in dessen Rauch, mit Düften und Aromen erfüllt, den im Ofen zubereiteten Speisen ein besonderes Aroma übertrugen.

Ach ja, der Ofen, Lu Furru, der wichtigste Teil der Küche des sardischen Stazzu. Er verlieh der ersten Zuppa mit seiner sanften Wärme zusammen mit dem Holz der Macchia eine besondere Würze.

Ein Hoch auf die Bauersfrau

welche die Erste war, die entdeckte das altbackenes Brot, in einer guten FleischBrühe eingeweicht so gut wurde. Leider ist ihr Name nicht überliefert.
Was sie dazu anhielt, das alte Brot in Scheiben zu schneiden, es in eine Auflaufform, mit Schweineschwarte gefettet, zu schichten und mit Käse und Kräutern zu verfeinern und dann die Brühe aufzugiessen? Wir wissen es nicht.
Wie hat die gute Frau entdeckt, dass ein ein frischer Käse aus Kuhmilch „pischieddha“ so feine Fäden „filasse“ zieht, wenn er durchgebacken wird oder was die richtige Hitze im Ofen ist die zulässt, das sich eine feine überaus leckere Kruste bildet.

Im Laufe der Jahrhunderte lud die Entdeckung der Zuppa auf jeden Fall andere Frauen dazu ein, ihren Beitrag und Kreativität in das Gericht zu setzen, es zu verändern, verbessern oder zu bereichern.
Einige haben weitere Gewürze zugesetzt, andere haben versucht, eine gute Soße aus frischen Tomaten hinzuzufügen. Eine Variante, die sich nach und nach in den Gebieten von von Arzachena, Aglientu, Trinita di Agultu durchsetzte.

Die Zuppa spielt noch heute in den Küchen der galluresischen Hausfrauen eine wesentliche Rolle und ist auf geselligen Zusammenkünften der Galluresi „Spuntini“ und Hochzeiten Pflicht.

Jedoch scheint sich teilweise eine Massenproduktion einzuleiten, in manchen Restaurants oder Agriturismi in Aluschalen respektlos eingefroren, mit Fertigwürze gewürzt und auf Kosten der Frische, Intensität der Aromen im Ofen wieder aufgetaut – kaum mehr nutzt einer heute noch den guten echten, alten Backofen.

Bilder: privat & Comune Luogosanto


Nordsardinien – die Gallura

Gallura


Glitzendblaues Meer, bizarre Granitstein-Kulissen, immergrüne Macchia, schroffe Berge, sanfte Hügel, ein Himmel so blau und eine Sonne so strahlend, dass es scheint, als herrsche ein ewiger Sommer über dieser wunderbaren Gegend 🤍

In fast allen Sardinien-Reiseführern, ob online oder als Druckwerk, ist die Gallura als eines der schönsten Reisegebiete Sardiniens anpriesen und der Meinung kann ich mich auch nur anschließen.

Der gesamte nord-östliche Teil der Insel ist ein wahres Naturschauspiel. Eingerahmt von unzähligen Stränden und Strändchen mit türkisfarbenem Meer, von bizarren Granitstein-Kulissen, immergrünen Korkeichewäldern auf sanften, immer höher steigenden Hügeln, Gebirgszügen und fantastischen Felsformationen aus Granit.

Keine sardische Landschaft ist abwechslungsreicher als die Gallura, nirgends sind die Farben ausgeprägter und die Wasserqualität des Meeres besser als im Norden der Insel.

Luogosanto

Locusantu im hiesigen Dialekt oder auf Deutsch heiliger Ort. Man sagt, das Land ist gesegnet, beständig und stark, wie der Stein auf den das Dorf gebaut ist: der Granit. 321 Meter über dem Meer liegt Luogosanto, wie angeklebt an die Flanken des Monte Juanni, dem Hausberg mit seinen drei Gipfelspitzen. Etwas mehr als 1800 Einwohner stark, ist Luogosanto schon seit Jahrhunderten eines der wichtigsten Bergdörfer im Norden Sardiniens. weiterlesen

In Vorbereitung:

  • von Olbia bis Golfo Aranci
  • Costa Smeralda
  • von Baia Sardinia über Cannigione nach Palau
  • La Maddalena, Caprera
  • von Palau über Porto Pollo, Porto Pozzo bis Santa Teresa Gallura
  • Capo Testa
  • Rena Majore, Costa Paradiso bis Badesi und Valledoria

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Anreise mit der Fähre

Für Reisende die mit dem Auto, Motorrad, Bike, Bahn oder Bus anreisen stehen ganzjährig viele Fährverbindungen vom italienischen Festland aus zur Verfügung. Ganzjährig werden Olbia & Golfo Aranci im Nordosten, Porto Torres im Norden, Cagliari im Süden von den meisten Gesellschaften angefahren. In der Hochsaison kommen die Häfen Santa Teresa Gallura und Arbatax dazu.

Die meisten Fähren fahren über Nacht, in den Hochsommer Monaten ab Juni bis Ende September bieten sie aber auch Überfahrten am Tag an. Auf den Webseiten der Anbieter findet Ihr alle Informationen.

Tipps zur Fährfahrt

Wer mit eigenem Auto oder Gefährt (Womo, Motorrad oder Fahrrad) anreist muß in der Regel 2 Stunden vor Abfahrt im Hafen sein. Auf großen Parkplätzen werdet Ihr in Reihen für die Überfahrt eingecheckt. Eure Tickets werden eingecheckt und Euer Gefährt bekommt in der Regel einen Aufkleber verpasst.

Ist das Schiff bereit zum beladen, werdet Ihr von den Mitarbeitern in den Schiffsbauch und Euren Parkplatz eingewiesen. Das geht ab und an recht laut und ein wenig stressig zu, gerade mit Gespannen ist Geschick im Handling gefragt. Habt Ihr Euren Parkplatz gefunden, müsst Ihr den Wagen in Richtung der Passagierdecks verlassen und könnt auch während der Dauer der Überfahrt nicht mehr auf das Parkdeck zurück!! Denkt also daran alles Notwendige für die Überfahrt mitzunehmen. !! Merkt Euch Euer Parkdeck !! Auch dürfen Tiere nicht im Auto bleiben!!

Wer früh bucht, kann bei den Gesellschaften oft von Sonderangeboten profitieren. Bei Fahrten über Nacht ist die Buchung einer Kabine ratsam. Ihr könnt aber auch Last Minute bei Eintreffen auf dem Schiff am Empfang noch einmal nachfragen, ob freie Kapazitäten zur Verfügung stehen, außerhalb der Saison ergibt sich manchmal was.

Die Schiffe sind groß und zu Anfang recht unübersichtlich. Man gewöhnt sich daran, auch hilft die Beschilderung sich zurechtzufinden. Habt Ihr eine Kabine gebucht, wendet Euch zuerst an die Rezeption. Die Fähren haben Restaurants an Bord, die Preise sind ab und an etwas übertrieben. Ihr könnt auch Eure eigene Verpflegung mitbringen.

Fahrtzeiten der Fähren Festland – Sardinien

Genua – Olbia / Überfahrtsdauer ca. 11h 30min* 
Livorno – Olbia / Überfahrtsdauer ca. 06h 30min* 
Piombino – Olbia / Überfahrtsdauer ca. 04h 30min* 
Neapel – Cagliari / Überfahrtsdauer ca. 16h 00min* 
Palermo – Cagliari / Überfahrtsdauer ca. 13h 30min* 
Civitavecchia – Olbia / Überfahrtsdauer ca. 04h 45min* 
Genua – Porto Torres / Überfahrtsdauer ca. 10h 00min* 
Civitavecchia – Cagliari / Überfahrtsdauer ca. 14h 30min*
Livorno – Golfo Aranci / Überfahrtsdauer ca. 08h 00min* 
Civitavecchia – Arbatax / Überfahrtsdauer ca. 10h 30min* 
Civitavecchia – Golfo Aranci / Überfahrtsdauer ca. 05h 15min* 

Fahrtzeiten Frankreich & Korsika – Sardinien

Marseille – Porto Torres / Überfahrtsdauer ca. 17h 30min* 
Bonifacio – S. Teresa di Gallura / Überfahrtsdauer ca. 01h 00min*

Fahrtzeiten Sizilien – Sardinien

Trapani – Cagliari / Überfahrtsdauer ca. 10h 00min* 
Palermo – Cagliari / Überfahrtsdauer ca. 13h 30min* 

* Alle Angaben nach bestem Gewissen und Recherche – jedoch ohne Gewähr ;o)

Viel Spaß bei Eurer Fährüberfahrt.

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Anreise nach und Mobil auf Sardinien

Ob mit dem Flugzeug – meist nur eine Flugstunde von vielen deutschen, österreichischen oder schweizer Flughäfen entfernt – und weiter mit dem Mietwagen, dem eigenen Auto oder Fahrrad (auch das hatten wir schon), Sardinien ist heute gut erreichbar.

Und das war nicht immer so: Bis vor 20 Jahren war Sardinien noch ein wirklicher Geheimtipp unter den Reisenden (von vielen mit Sizilien verwechselt) und nur von wenigen Urlaubern besucht. Das Monopol der italienischen Fluggesellschaften und veraltete Gesetze verbaten Taxifliegern und Co. den Anflug aus dem europäischen Ausland. 

2003 wurde die Alleinherrschaft der italienischen Fluggesellschaften durch die EU gekippt und seitdem erreichen täglich und ganzjährig viele Flieger aus dem europäischen Raum das bis dahin noch im Dornröschenschlaf befindliche Sardinien, was damals ein Segen für die Insel war.

Heute findet ein Umdenken statt. Wir müssen beginnen Rücksicht zu nehmen, auf das Klima des schönen blauen Planeten auf dem wir leben und den wir unseren Kindern und Enkeln überlassen werden. Sardinien ist aber eine Insel, die nicht mal eben so schwimmend erreicht werden kann. Ziemlich viel Mittelmeer liegt zwischen uns und dem italienischen Festland, zwangsweise sind also für die Anreise Teufel oder Belzebub zu wählen: Flugzeug oder der Fähre. Ein paar Gedanken dazu in einem meiner nächsten Artikel in Vorbereitung.


Flughäfen auf Sardinien

Sardiniens große Flughäfen sind:

  • im Nordosten Olbia mit dem Flughafen Olbia Costa Smeralda,
  • im Nordwesten auf dem Flughafen Alghero-Fertilia und in
  • Südsardinien auf dem Flughafen Cagliari Elmas.

Fähre & Häfen

Für Reisende die mit dem Auto, Motorrad, Bike, Bahn oder Bus anreisen stehen ganzjährig viele Fährverbindungen vom italienischen Festland aus zur Verfügung. Ganzjährig werden Olbia & Golfo Aranci im Nordosten, Porto Torres im Norden, Cagliari im Süden von den meisten Gesellschaften angefahren. In der Hochsaison kommen die Häfen Santa Teresa Gallura und Arbatax dazu.

Die großen Fährgesellschaften:

  • Moby Lines, mit den Abfahrtshäfen Genua, Livorno, Piombino, Civitavecchia, Neapel oder Palermo
  • Grimaldi Lines, mit den Abfahrtshäfen Livorno, Civitavecchia, Salerno oder Palermo
  • Sardinia-Corsica Ferries, mit den Abfahrtshäfen Livorno, Nizza und Toulon
  • Tirrenia, mit den Abfahrtshäfen Genua, Civitavecchia, Neapel und Palermo
  • GNV Grandi Navi Veloci, mit den Abfahrtshäfen Genua und Civitavecchia

weiterlesen: Fahrtzeiten der Fähren, Reisetipps für die Fähre


Mietwagen

Mietwagenstationen gibt es heute an allen Flughäfen, den meisten Städten und Orten und oft werden Mietwagen auch in Hotels oder Unterkünfte gebracht.

Stinknormale Autos in allen Kategorien bekommt Ihr bei dem Mietwagen-Anbieter AutoEurope, die ihre Schalter an allen sardischen Flughäfen haben. Ich arbeite seit über 20 Jahren mit dem Unternehmen und habe bisher nur beste Erfahrungen gemacht. Ich empfehle, die Mietwagen der mittleren Preiskategorie und der großen Anbieter zu wählen
➡️ hier geht es zur Mietwagen Buchung bei Auto-Europe

Besondere Mietwagen-Modelle, schicke Cabrios, Lieferwagen, Motorräder und Scooter bekommt Ihr bei

➡️ AM Service, Arzachena. in Nordsardinien bringen sie die Autos (gegen Gebühr) ins Hotel oder Eure Unterkunft. Eine sehr zuverlässige Firma.

Beachtet, dass die großen Anbieter ihre Mietwagen nur mit Vorlage eines gültigen Führerscheines und einer Kreditkarte DES FAHRERS herausgeben. Aufladbare Kreditkarten werden NICHT akzeptiert.

In Vorbereitung:

  • Shuttle Services Nordsardinien
  • Bus mieten
  • Fahrrad Vermietstationen
  • Wohnmobil Vermietstationen

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Wetter und Klima

Auf Sardinien herrscht mediterran-mildes Klima auch Mittelmeerklima genannt. Ca. 310 Tage lang beglückt uns die Sonne hier mit ihren wärmenden Strahlen. Das bedeutet, dass die warme Periode 8 – 10 Monate betragen kann. Sardinien bietet heiße, trockene Sommer und milde, ab und an regenreiche Winter aus. Die Temperaturunterschiede von Nord nach Süd (ca. 275 km) können im Jahresmittel 5 – 8 Grad betragen. Im August sind Tagestemperaturen um und über 40 °C keine Seltenheit.

Der Übergang der Jahreszeiten ist kurz, aber ausgeprägt. Wer Sonne und Wärme liebt, kommt von April/Mai bis Oktober und hat fast Schönwetter und Warmgarantie. Ich hatte aber auch schon im Dezember Gäste, die sich zum Jahreswechsel am 31.12. ein Bad im blitzeblauen, glasklaren Meerwasser von Rena Majore gönnten. Zwischen Mitte Juli und Mitte September sind die Tagestemperaturen die höchsten.

Die Empfindung von Wärme ist relativ. Für Sarden sind die Dezember/Januar/Februar Tagestemperaturen 10 - 15 °C (im Plus selbstverständlich) Grund genug, sich in Daunenjacke-Schal-Mütze-Kombi bei strahlendem Sonnenschein auf die Straße zu begeben. Der Tourist aus Norwegen entblättert sich und freut sich auf warme Tage im kurzarmigen T-Shirt. 

Das Frühjahr

Das Frühjahr, mit stabileren Wetterverhältnissen, könnt Ihr ab Mitte März erwarten. Die Temperaturen und Sonnenstunden steigen ständig. Ab April kann das Meer „ab und an“ schon „Badetemperatur“ erreichen. Ich liebe den Mai, seine angenehmen Tages- und Nachttemperaturen, angenehm und nicht zu warm um sportlich die Insel zu entdecken, auch mal baden zu gehen und vor allem ist Sardinien Grün und Bunt. Eine blühende Insel, die Natur lockt einzigartig mit Blütenpracht, Farbe und den würzigen Düften der sardischen Kräuter. Für mich sind Frühjahr, Herbst und Winter die schönste Zeit Sardinien zu entdecken, auch weil gerade diese Monate kaum Tourismus und Trubel herrscht. Zeit zum Wandern, Biken, Klettern, Städtebummel, Inlandtouren und auch die ersten Strandhochzeiten. Der Mai ist einfach unschlagbar schön, warm aber nicht zu sehr, Blumenpracht überall, grüne Wiesen.

Der Sommer

Der Sommer hält ab Juni Einzug. Die Regentage sinken quasi auf null, Sardinien wird zum Paradies für Badegäste.  Die höchsten Jahrestemperaturen sind ab Mitte Juli bis Ende August zu erwarten, das Thermometer steigt gerne auch mal über die 40 ° C. Jetzt stehen Beach, Wassersport und Baden auf dem Programm der Sommer-Sardinienfans. Ich liebe es, wenn nach einem heißen Sommertag die Temperaturen wieder sinken, dann auf einen Sundowner an den Leuchtturm des Capo Testa, im Anschluß auf einen der vielen Nachtmärkte zum Bummeln. Sie öffnen ab ca. Mai/Juni bis Ende September, allabendlich ab ca. 21 Uhr im Norden: Porto Cervo, Baia Sardinia, Cannigione, Palau, La Maddalena und Santa Teresa.

Der Herbst

Ab Mitte/Ende September sinken die Tagestemperaturen (endlich) wieder und Sardinien blickt in Richtung ruhige Jahreszeit, Herbst und entspanntes Leben. Die ersten (seltenen) Regenfälle lassen die Insel nach dem langen trockenen Sommer aufatmen und wieder grün werden.  Es blüht auch wieder zwischendrin, allerdings etwas dezenter und nicht so überschwänglich wie im Frühjahr. Sport, Aktivität und Entdecken steht wieder auf dem Inselprogramm und, eine meiner Lieblingevents starten jetzt wieder: Ab Spätsommer bis in den Dezember hinein beginnen im Herzen Sardiniens die Herbstfeste, die Cortes Apertas. Große und kleine Dörfer öffnen ihre Hinterhöfe, zeigen Tradition, Kultur & Leben der vergangenen Jahrhunderte.

Der Winter

Winterlich kühl ist von Mitte Dezember bis Ende Februar. Die Insel ist grün. Das Wetter ist wechselhaft. Sonnige und vom Wind gekühlte Tage, Sturm, Wolkenflug, ab und an Regen im ständigen Wechsel mit strahlendem Sonnenschein und bis zu freundlichen 18 bis 22 Grad. In den Dörfern riecht es nach kuscheligen Holzöfen.

Jetzt ist es wieder die richtige Zeit für wetterfeste Inselentdecker, Wolkenspektakelliebhaber, Strandspaziergänger, Wanderer, Schlemmerer, Genießer, Kaminfeuerduft und der sardischen Waldarbeiter.

Sardinien ist das ganze Jahr eine Reise wert. Ajò in Sardegna, bis bald auf Sardinien ☀️