Der Sommer ist da und mit ihm viele Tausende Touristen die ihre wohlverdiente Ferienzeit an Sardiniens KĂŒsten genieĂen. Aber wie jedes Jahr in der Badesaison hĂ€ufen sich die Nachrichten ĂŒber tödliche BadeunfĂ€lle.
Definitiv Baden verboten, sagt das Schild am Strand von Rena Matteo in der Gemeinde Aglientu. Nur das Sonnenbaden ist hier erlaubt, denn so schön blau wie das Meer an den sardischen KĂŒsten lockt und schimmert, behaltet im Hinterkopf, dass es an sardischen StrĂ€nden, mit wenigen Ausnahmen, kaum StrĂ€nde gibt an denen Rettungsschwimmer ihre Dienste tun. Offiziell ist hier deshalb auch Baden verboten. Die StrĂ€nde sind lediglich nur zum Sonnenbaden zugelassen. So liegt die Haftung dann beim Badegast.
Auch wird vor gefĂ€hrlichen Strömungen und Unterströmungen wird nicht gewarnt – und die gibt es auf Sardinien reichlich! Besonders gefĂ€hrlich ist es an windigen Tagen und an Tagen mit hohem Wellengang.
Rip Strömung, Rip Tides oder BrandungsrĂŒckströmung
Bei starkem Wind oder hohen Wellen entstehen Rip oder BrandungsrĂŒckströmungen. Das sind unsichtbare Unterströmungen die entstehen, wenn die an Land gespĂŒlten Wassermengen (Wellen) zurĂŒck ins Meer strömen. Unterwasser gibt es durch Felsen und SandbĂ€nke oft Engstellen, an denen das zurĂŒckfliessende Wasser schneller abliesst. Hier entstehen FlieĂgeschwindigkeiten, die selbst stehende starke groĂe Erwachsene Personen von den FĂŒssen reissen und mitziehen können. Gleiches gilt fĂŒr Schwimmer die mit der Strömung ins Meer gezogen werden. Besonders Fatal ist die Situation gerade fĂŒr Kinder.
So verhaltet Ihr Euch richtig!!
Klar dass Ihr schwimmen könnt oder als Nichtschwimmer Schwimmweste, Schwimmring oder SchwimmĂ€rmel tragt (gilt auch fĂŒr Eure Kinder)
Badet nur an StrÀnden, an denen das Baden auch zugelassen ist und Bademeister und Rettungsschwimmer ihren Dienst tun
Lasst bitte Eure Kinder bei hohem Wellengang nicht in der Brandung spielen
Roten Flaggen am Strand, hier herrscht Lebensgefahr
Solltet Ihr dennoch in eine Strömung geraten, heiĂt es erst einmal Ruhe bewahren. Gegen die Strömung anschwimmen hat keinen Sinn und Ihr erschöpft. Lasst Euch wie auf der Grafik Mittreiben, Ihr merkt wenn die Strömung nachlĂ€sst und könnt dann rechts oder links wieder Richtung Strand schwimmen.
ABER: GrundsĂ€tzlich groĂe Vorsicht an windigen Tagen oder Tagen mit hohem Wellengang. Und ganz besonders, lasst Eure Kinder nicht ins Wasser, wenn die Wellen hoch sind und starker Wind weht! – auch wenn es noch so lockt und die Kleinen noch so quĂ€ngeln.
Gesunden Menschenverstand einschalten sollte jeder beim Baden mit dabei haben, auch wenn das Wasser hier noch so schön ist. Lieber abwarten bis optimale BadeverhĂ€ltnisse herrschen und dann vergnĂŒgt und sicher in die Fluten springen.
Mehr Informationen ĂŒber Strömungen und unbesorgtes BadevergnĂŒgen finden Sie auf den sehr informativen Seiten des DLRG
Flipper der Delfin war in den 70er Jahren mein bester Freund. Jeden Samstag sass ich am Nachmittag gebannt vor dem Fernseher. Schaute zu, wie die Söhne des TV Rangers Porter Ricks, Sandy und Bud mit einer Superhupe den zahmen Delfin Flipper herbeiriefen und mit ihm die tollsten Abenteuer in Floridas himmelblauen Meerwasser erlebten. Schon lange sieht man die Dressur der MeeressÀugern kritisch, zu Recht. Damals war man irgendwie noch nicht so weit. Aber die Jungs aus Florida und ihr Delfin waren meine Helden.
Finnwal (Balaenoptera physalus) Mama und ihr Baby. Die beiden wurden gesichtet und fotografiert wÀhrend einer Forschungsausfahrt von @seame_sardinia im Unterwasser Canyon von Caprera, Sardinien.
Sardinien, seine Menschen, das Meer, all sein Getier hier sind schon lange meine Herzensthemen. Die Delfine ganz bestimmt auch wegen Flipper. In meinem Artikel Whale Watching auf Sardinien habe ich Euch das Santuario dei Cetacei, das Schutzgebiet fĂŒr MeeressĂ€uger im Mittelmeer vorgestellt. Ein Teil Nordsardiniens gehört dazu, denn viele Wal– und Delfinarten leben in diesem Dreieck im Mittelmeer. Nicht nur, denn auch Meereschildkröten, Thun-, Schwert- und Mondfische haben hier ihren Lebensraum.
Viele meiner GĂ€ste und Kunden habe ich in den vergangenen Jahren immer gerne zu Wal- und DelfinBeobachtungs–Ausfahrten mit dem sardischen Meeresbiologen Luca Bittau geschickt. Luca ist Vorsitzender des Vereins SeaMeSardinia Onlus und nimmt nicht nur interessierte Laien zu ganz wunderbar informativen Touren in das Archipel mit und erklĂ€rt mit Himmelsgeduld sein ganzes Fachwissen. Leider finden dieses Jahr (2021) keine Touren statt und das aus einem fast unglaublichen Grund: Es fehlt ein Boot – und das schon seit Jahren.
Der eingetragene gemeinnĂŒtzige Verein SeaMe Sardinia Onlus wurde vor vielen Jahren gegrĂŒndet um die in hiesigen GewĂ€ssern vorkommenden MeeressĂ€uger zu beobachten und ihren natĂŒrlichen Lebensraum zu schĂŒtzen und zu erhalten. Der Verein fĂ€hrt unter anderem mit hiesigen Schulklassen in das La Maddalena Archipel, betreibt ein Informationszentrum ĂŒber Delfine und Wale auf Caprera macht Ăffentlichkeitsarbeit und lĂ€sst Interessierte einen Tag lang als echte Delfinforscher bei der Arbeit dabei sein. Aber auch traurige EinsĂ€tze gibt es. SeaMe wird gerufen, wenn tote Wale oder Delfine an Sardiniens StrĂ€nde gespĂŒlt werden. Todesursachen mĂŒssen festgestellt und der Kadaver danach ins tiefe Meer gezogen werden, wo er versinkt und dem natĂŒrlichen Prozess ĂŒbergeben wird. Konnte sich der Verein in den letzten Jahren durch die gesammelten Spenden fĂŒr die geplanten notwendigen Touren immer wieder Boote mieten, sieht es seit zwei Jahren schlecht aus. Steigende Preise und die Krise durch den Virus machen es schwer, ausreichend Spenden zusammenzubekommen.
Es liegt aber auf der Hand, dass der Verein wichtige Aufgaben leistet und es kann nicht sein, dass die tolle Arbeit eines wunderbaren Teams von Freiwillen am Fehlen eines Schlauchbootes scheitert. „Es ist notwendig, eigenstĂ€ndig Forschungs- und Ăberwachungsprojekte fĂŒr Wale und Delphine vor Sardiniens KĂŒste durchfĂŒhren zu können. Die Tiere leben hier natĂŒrlich, die Arbeit ist so wichtig“, sagt Luca Bittau, Vorsitzender des Vereins SeaMe.
Swim for Dolphins
Deshalb wurde Swim for Dolphins ins Leben gerufen, ein Projekt zum Aufmerksam machen und Spendengelder fĂŒr das notwendige Boot zu sammeln. Drei italienische Schwimmstars schwimmen fĂŒr den guten Zweck 23 km um die Insel Caprera. Die traumschöne Nachbarinsel von La Maddalena, einst Wohnsitz des italienischen Nationalhelden Garibaldi. Sie lockt alljĂ€hrlich tausende Badetouristen an ihre wunderbaren StrĂ€nde.
@swim_for_dolphins ist eine WohltÀtigkeitsveranstaltung und findet zwischen dem 6. und 12. September auf Sardinien statt. Gestartet wird in der Cala Garibaldi auf Caprera am ersten Tag, an dem die Wetterbedingungen optimal sind.
Bitte helft auch Ihr mit, die Ăffentlichkeit zu sensibilisieren. Die Wale und Delfine auf Sardinien, ihr Schutz und die Bedeutung dieser wunderbaren SĂ€uger fĂŒr Natur und Umwelt, der Schutz aller Meeresresourcen gehen uns alle an. Die, die wir hier auf der tollen Insel leben und die vielen Besucher die alljĂ€hrlich diese faszinierenden Tiere kennenlernen dĂŒrfen.
So könnt Ihr helfen âŹïž
1. folg auf Instagram: @seame_sardinia & @swim_for_dolphins â teilt, teilt, teilt â Bilder Artikel und alles was hilft â Grazie âŁïžâŁïž
2. đ¶âĄïž Spendet jeder Euro hilft: https://gofund.me/86560b8a – alle Infos zur Aktion auf der Webseite von GoFundMe, braucht ihr deutschsprachige Info, schreibt mir Kontakt
Habt Ihr Fragen?
FĂŒr sĂ€mtliche Fragen in italienisch oder englisch, wendet Euch an den Verein SeaMe Sardegna Onlus. *Die Organizzazione non lucrativa di utilitĂ sociale ist eine Rechtsform in Italien, die im internationalen Vergleich als Non-Profit-Organisation eingestuft wird.
Fast 25 Jahre ist Sardinien meine Heimat und erst jetzt und dank dem Virus, der derzeit die Welt beherrscht und mich in arbeitsfreie Zwangspause geschickt hat, habe ich es geschafft, die zwei höchsten Gipfel meiner Lieblingsinsel zu erklimmen. So sitze ich sinnierend unter dem Gipfelkreuz Punta la Marmora, verspeise dabei mein kleines Picknick und bin ĂŒberwĂ€ltigt vom panoramastarken Naturschauspiel das mich umgibt. Wie klein auf einmal die Inselwelt zu meinen FĂŒssen.
Vor mir der Hund. Wieder mal sitzt sie direkt ĂŒber dem Abgrund und lĂ€sst, Blickrichtung Osten, die Ohren im Wind baumeln. Mir wird schwummerig beim Anblick von Hund und dem wirklich steilen Steilhang unter ihr. Hypsiphobie ist mein, die Höhenangst und meine mutige Wandertour in die Berge hat mich heute einige Male, einige Ăberwindung gekostet. Aber Sardinien von Oben, ist definitiv eine Belohnung.
Wandertour vom Refugio S’Arena ĂŒber den Gipfel des Bruncu Spina zum Gipfel Punta la Marmora
Start & Ziel: Parkplatz S’Arenahttps://goo.gl/maps/6AVcgLxdEBBnp83d6 am derzeit immer noch (Mai 2021) verlassenen Rifugio. Hier stehen ausreichend ParkplĂ€tze zur VerfĂŒgung. Ab hier gehts Bergauf, immer den Zeichen des Wanderwegs Sentiero CAI 721 folgend. Rot weiĂ rote sind die Zeichen die auf Steinen und Schildern den Weg weisen.
Anfahrt: ĂŒber Tonara, Desulo oder Fonni
Schwierigkeit: mittel auf lockerem unbefestigten Untergrund Dauer: 4 â 6 Std. je nach Kondition Strecke 16 km Max Höhe 1.853 m Höhenmeter auf âŹïž 560 – 721 Höhenmeter ab âŹïž 560 – 721 (je nach App) Kondition mittel Technik mittel Erlebnis sehr cool Landschaft extrem schön
Punta la Marmora
Arcu Gennargentu
Auf dem Weg zum Gipfel
Kurzbeschreibung:
Mittelschwere Wandertour, auch fĂŒr MTBSingletrail Könner geeignet. Teilweise steile Anstiege und Abstiege auf teilweise lockerem, steinigen Untergrund auf den höchsten Gipfel Sardiniens, den Punta La Marmora. Traumschöne sardische Berglandschaft, pure Natur und ĂŒberwĂ€ltigende Ausblicke erwarten Euch. Unterwegs gibt es nur gegen Ende eine Wasserquelle, also ausreichend Trinkwasser einpacken.
Ausstattung & AusrĂŒstung:
Gutes Schuhwerk mit Profil oder feste Wanderschuhe sind auf dieser Tour ein MuĂ. Ich habe die Tour Mitte Mai gemacht, es war noch relativ grĂŒn und doch schon ziemlich warm. Denkt an ausreichend Wasser, Sonnencreme und Sonnenschutz.
Meine Packliste fĂŒr Sardinien Tages Wandertourenkönnt Ihr hier als pdf Datei downloaden
Macht die Tour bitte nur bei guten Wanderwetter !! Auch in Sardiniens Bergen kann das Wetter schnell wechseln,
dann wird die Tour wegen der steilen HÀnge und rutschiger Wege schnell gefÀhrlich.
Leckere Adressen in Tonara
Mein Ausgangsort fĂŒr die Tour auf das Dach Sardiniens ist das StĂ€dtchen Tonara, bekannt fĂŒr die zuckersĂŒsse SpezialitĂ€t Torrone (eine Art tĂŒrkischer Honig), sowie fĂŒr Brot und diverse KĂ€sespezialitĂ€ten vom Schaf und der Ziege. Meine Verpflegung fĂŒr ein verdientes Picknick am Gipfelkreuz besorge ich mir dort bei lokalen Anbietern.
Lokale Wurst & KĂ€sespezialitĂ€ten – Metzgerei Attilo Sau, Via Su Nuratze 1, Tonara (im Einkaufszentrum) https://g.page/simplytonara?share
Brot â Antico Panificio Todde bei Maria, Via Spano, Tonara, Montag bis Samstag von 8.00 bis 13.00 und 17.00 bis 18.30 – https://goo.gl/maps/xAE1ZQ7mpPHaT2Az8
Wurst und KĂ€se aus Tonara
duftendes Fladenbrot frisch aus dem Ofen
Nationalpark Golfo di Orosei – Gennargentu
Die Gipfel Bruncu Spina und Punta la Marmora, Ziele meiner heutigen Wandertour, liegen in einem Teil des Parco Nazionale del Golfo di Orosei â Gennargentu. Er ist einer der jĂŒngsten italienischen Nationalparks und mit 73.935 Hektar der gröĂte auf Sardinien.
Hier sind wir im wilden Inselherzen, der Barbagia, dem Land der Barbaren, wie es die Römer des wehrhaftes Volkes wegen nannten. Nirgendwo entdeckt Ihr Sardinien ursprĂŒnglicher, wilder, vielfĂ€ltiger. Nirgendwo ist die Schönheit der Landschaft spektakulĂ€rer und atemberaubender. Und kriegerisch ist heute hier niemand mehr, im Gegenteil, Gastfreundschaft ist hier heilig.
Erreicht man das von Olbia 100 km entfernte Nuoro in gut einer Fahrtstunde, solltet Ihr fĂŒr die nĂ€chsten 60 km von Nuoro nach Tonara eineinhalb Stunden Fahrtzeit einplanen. Statt SchnellstraĂe tuckelt man hier ĂŒber kleine StrĂ€sschen, HĂŒgel, Berge, TĂ€ler gespickt mit unzĂ€hligen Kurven.
Der Nationalpark beginnt sĂŒdlich von Nuoro, erstreckt sich von dort in Richtung Osten und SĂŒden. FĂ€hrt man von Nuoro ĂŒber die StaatsstraĂe SS 389, in Richtung Arbatax, liegen linker Hand Dorgali, Orgosolo und Oliena, wo sich der im Sonnenlicht die hellgrau strahlende Bergspitze des Monte Corrasi (1.463 Meter) wie ein WĂ€chter ĂŒber das StĂ€dtchen Oliena erhebt.
Dort fĂŒhrt der schwierigste Trekkingweg Sardiniens an der SteilkĂŒste ĂŒber glasklarem tĂŒrkisblauen Meer entlang: Selvaggio Blu lockt Trekkingbegeisterte aus der ganzen Welt nach Sardinien. Der Gola su Gorropu, mit bis zu 500 Metern hohen FelswĂ€nden ist eine der tiefsten Schluchten Europas und ebenfalls faszinierendes Naturschauspiel und Wanderziel (Tour folgt).
Rechter Hand der StaatsstraĂe erheben sich sanft die Gipfel des Gennargentu zum Punta La Marmora. Eine wilde, unberĂŒhrte Landschaft. Reich an Wasser, FlĂŒssen, Seen und saubere Quellen, die allĂŒberall aus dem Gebirge hervorsprudeln. Der Nationalpark ist grĂŒn und im Winter nicht selten tief verschneit. Eine Vielzahl sardischer Wildtiere haben hier ihre Heimat: Mufflons, Hirsche und Wildkatzen. Eindrucksvoll sind GĂ€nsegeier, Habichte, Eleonorenfalken, Steinadler und andere Greifvögel.
Der Nationalpark ist Land der ErzÀhlungen, kleiner, oft abgeschiedener Orte, der Transhumanza, der mit der Herde wandernden Hirten. Hier find, der Einsamkeit der Berge und stummer Gipfel, der stolzen Menschen, tiefverwurzelten Traditionen, schönster Trachten und der sardischen Banditen. Die Landschaft reprÀsentiert das wilde Herz der Insel, Geheimnisse und Legenden um Menschen und Naturgewalten.
Auf dem Weg nach S’Arena
Tourbeschreibung
Von Tonara bin ich an diesem Morgen mit dem Auto Richtung Fonni gestartet. Gut 25 Fahrtminuten durch grĂŒne BergwĂ€lder und bunte Ziegenherden geht es stetig aufwĂ€rts dem Startpunkt der Tour entgegen. An der Kreuzung SâArcu de Tascussi wird der Wald lichter, die Landschaft verĂ€ndert sich. BĂ€ume werden rar, kurze Grasweiden und Felsen bestimmen jetzt das Landschaftsbild. Geradeaus ĂŒber die Kreuzung hinweg fahre ich auf einer einsamen StraĂe der aufgehenden Sonne entgegen. Rechts und links schmĂŒcken nun vereinzelt Baumriesen die Wiesenlandschaft. Einige strecken ihre Ăste wie Finger in den blauen Himmel, andere schmiegen sich, von Wind und Wetter gebeutelt dem Hang entgegen. Alle jedoch werden wohl ein paar Jahrhunderte unter der Rinde haben. Immer wieder muĂ ich anhalten und ehrfĂŒrchtig fotografieren. Was die in ihrem Leben schon alles gesehen haben?
Weise Baumriesen
rechts und links
der StraĂe
Auf der linken Seite dann ein eingezĂ€unter Bereich, von schönen hohen BĂ€umen umgeben. Hier befindet sich die kleine Quelle Funtana Cerinase. Meine Wasserflaschen fĂŒr die Tour fĂŒlle ich hier mit frischem eiskalten Quellwasser.
Die Quelle
Funtana Cerinase
Weiter der StraĂe nach erreiche ich nach zwei Kilometern, SâArena, ein verlassenes Rifugio (Herberge). Niegelnagelneu und offensichtlich direkt ihrem traurigen Schicksal ĂŒberlassen, macht sie einen verwahrlosten Eindruck. Sehr schade, ich hoffe hier wird irgendwann ein PĂ€chter eine tolle Aufgabe ĂŒbernehmen.
Ich stelle mein Auto ab und nehme den Wanderweg Sentiero CAI 721 der mit rot-weiĂ-roten Markierungen gekennzeichnet ist. In einigen Kehren fĂŒhrt er ĂŒber eine SchotterstraĂe bergauf und zieht sich dann in Richtung Osten am Hang entlang. Glockengebimmel steigt aus dem Tal zu mir herauf. Weiter vorne hĂ€ngen ein paar KĂŒhe mit ihren KĂ€lbern lĂ€ssig auf âmeinemâ Wanderweg ab. Ich hoffe, dass sich die Damen und Herren Kuh alleine ĂŒberlegen mich kampflos durchzulassen. Die Tiere leben hier auf den groĂen offenen WeideflĂ€chen halbwild, können ziemlich schnell rennen und sind auch gewillt ihre Babies vor vermeintlichen Angreifern zu beschĂŒtzen. Ich habe keine Lust zwischen irgendwelchen Hörnern zu landen. Doch meine Besorgnis ist unbegrĂŒndet, die sehr netten KĂŒhe trollen sich mitsamt den KĂ€lbern davon und ich habe freie Wanderbahn.
S’Arena, verlassenes Rifugiu
Sentiero Wanderweg 721
Nach 2 Kilometern endet die SchotterstraĂe auf einem kleinen Parkplatz. Der Pfad fĂŒhrt nun in Richtung Osten, er wird deutlich schmaler und schlĂ€ngelt sich in der Ferne durch Felsen bergauf in Richtung des ersten Gipfels den es zu erklimmen gilt: den Bruncu Spina. Die nĂ€chste Kuhherde steht und liegt wieder auf meinem Weg, offensichtlich bei einer kleinen Verdauungspause. Aber auch diese netten WiederkĂ€uer wandern gemĂ€chlich aber neugierig davon, sobald ich nĂ€her komme.
Nach einem kleinen Anstieg sind die ersten 120 Höhenmeter ĂŒberwunden und ich erreiche das hölzerne Wegkreuz des Arcu Artilai. Der verblichene Wegweiser zeigt nun in Richtung Bergauf. Der Pfad wird jetzt steiler und fĂŒhrt durch Felsen hinauf in Richtung des Gipfels des Bruncu Spina. Der Weg ist nicht immer gut zu erkennen, also immer wieder die rot-weiĂ-rote Wegmarkierung suchen. Rechts geht es nun steil bergab und hier werde ich mich das erste Mal bewuĂt, dass ich hier und heute mit meiner Höhenangst einiges zu tun bekomme. Wenn ich hier ausrutsche hĂ€lt mich fĂŒr einige hundert Meter nichts mehr.
Aber ich fĂŒhle mich toll, einfach toll und muĂ das einfach schaffen. Die Aussicht auf die umliegenden, teils fernen Gipfel, die sich wie die Sichel eines Halbmondes um das rechts unten liegende Tal schmiegen ist einfach wunderbar. Geröllfelder aus Granit und Schiefer schieben sich TalwĂ€rts, weiter unten im Tal sind vereinzelt Baumreihen zu sehen. Kunterbunte Flechten haben sich auf Steinen und Felsen niedergelassen, unzĂ€hlige WildkrĂ€uter finden dazwischen noch irgendwo Platz. Dazwischen blĂŒhen Krokusse in Gelb, Blau und WeiĂ. Der Himmel ĂŒber allem ist strahlend blau und auĂer mir ist in dieser ganzen riesengroĂen Wildnis kein Mensch unterwegs. Lerchen zwitschern und irgendwo hoch oben kreist ein Raubvogel in aller Ruhe seine Runden. Es duftet nach wilden KrĂ€utern und um all das, trotz Höhenangst wirklich zu genieĂen, muĂ ich mich aber immer wieder auf den Weg setzen und irgendwie noch festhalten. Aber nach und nach wird es besser mit dem Schwindel. Umkehren ist keine Option. Das habe ich mir vorgenommen – es ist einfach alles viel zu schön.
Wanderweg schlecht zu erkennen
es ist steil
FrĂŒhlingsblumen
Nach 3,5 km ist dann der erste Anstieg geschafft. Auf dem höchsten Punkt auf einem Plateau angekommen, geht es nun links herum in Richtung des ca. 200 Meter entfernten Gipfelkreuz des Bruncu Spina. Der Weg fĂŒhrt vorbei am scheinbar niegelnagelneuen Sessellift Anlage, die im Sommer natĂŒrlich geschlossen ist. Die Sitze schaukeln im frischen Wind und selbst jetzt, Mitte Mai, liegt dort noch ein ziemlich groĂes Schneefeld glitzernd im Sonnenlicht.
Blick vom Plateau Richtung Gipfel Bruncu Spina
Schnee im Mai
Gipfelkreuz des Bruncu Spina
Weiter Richtung SĂŒden
am Bergkamm entlang
Nach genuĂvollem Rundumblick am ersten Tagesziel geht es zurĂŒck zum Plateau und von dort in Richtung SĂŒden auf den kleinen Pfad der sich auf dem Bergkamm entlangschlĂ€ngelt. Das Tagesziel, der Gipfel Punta La Marmora, ist jetzt als höchster Berg in der Ferne mit seinem Gipfelkreuz gut zu erkennen. Der Weg schlĂ€ngelt sich jetzt als Höhenpfad durch Fels und Gras auf oder am Berggrat entlang, bis er dann steil hinab, zum Wegkreuz am Arcu Gennargentu auf 1659 m hinabfĂŒhrt.
Von dort geht es nun wieder bergauf zum letzten Teil in Richtung Gipfel Punta La Marmora. Zuerst fĂŒhrt der Weg in das Geröllfeld des Su Sciusciu (1823 m auch Bruncu Spina 2) es geht stetig bergauf und der Weg ist gut zu erkennen. Nach dem ersten Anstieg, ist nach 700 metern der anstrengendste Teil geschafft. Der Pfad fĂŒhrt nun relativ gemĂŒtlich weiter dem blitzenden Gipfelkreuz des Punta la Marmora, 1853 m entgegen.
Am Arcu Gennargentu
ĂŒber das Geröllfeld
hinauf Richtung Punta la Marmora
Gipfelkreuz, Aussicht, Pause, Picknick, Whow!! Hier oben blitzt in Richtung Osten das Meer des Golf vonOrosei, im Westen das Meer bei Oristano. Absolute Stille, nur ein kleines Windchen echt aus dem Tal herauf. Mein Picknick aus Tonara genehmige ich mir jetzt wohlverdient und hungrig. Der Hund sitzt auf einem Felsen ĂŒber dem Abgrund und lĂ€sst die Ohren im Wind baumeln.
Punta la Marmora
Hundemut
Nach meiner Pause mache ich mich nun gestĂ€rkt auf den RĂŒckweg. Der zuerst einmal zurĂŒckfĂŒhrt wie ich gekommen bin. Am Wegkreuz des Arcu Gennargentu geht es jetzt aber links herum auf dem Wanderpfad unterhalb des Bergkamms weiter. Dieser fĂŒhrt nun an der westlichen Flanke des Kammes des Bruncu Spina in gemĂ€chlicherem Auf und Ab zurĂŒck zum ersten Wegkreuz des Tages am Arcu Artilai.
Hatte ich es bis hier heute lediglich mit der vierbeinigen und geflĂŒgeltenTierwelt des Gennargentu als einzige Lebewesen zu tun gehabt, staune ich nicht schlecht, als mir mitten auf dem unendlichen Schotterweg!!! ein Rennradfahrer entgegenkommt. Das Rad geschultert, schnaufend, lache ich bei seinem Anblick lauf auf. Er schmunzelt und erklĂ€rt, bevor ich Fragen kann. Alessandro stellt er sich vor, eigentlich macht er die Tour mit dem Mountainbike, wollte er heute mal versuchen mit dem Rennrad auf den Berg zu kommen. Danach auf der anderen Seite bergab um nach weiteren Kilometern Schotter, die AsphaltstraĂe zurĂŒck nach Oristano zu nehmen wo er heute Morgen gestartet ist. Unglaublich, Hut ab. Wir tauschen Selfies und Namen und gehen in entgegengesetzer Richtung unserer Wege.
zurĂŒck ĂŒber das Geröllfeld
Winteropfer
Rennradfahrer đ
Mehr ErzĂ€hlenswertes passiert heute nicht aber die tolle Landschaft bleibt, jetzt gespickt mit einigen kleinen Quellen die Bergab fliesen folge ich stets dem Weg zum Arca Artilai, von dem ich am Vormittag bergauf in Richtung Bruncu Spina kletterte. Weiter bergab folge ich jetzt dem Weg zurĂŒck wie gekommen zum Startpunkt der Tour nach SâArena.
Noch mehr Bilder
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Die Gps Daten (gpx und kml) könnt Ihr auf meiner Seite auf Bikemap.net downloaden. Dort habe ich weitere Fahrrad- und Wandertouren auf Sardinien fĂŒr Euch zum Download hinterlegt. https://www.bikemap.net/de/r/8569057/#12.85/40.00472/9.30066
Whale & Dolphin Watching auf Sardinien. Na wie wÀre es, einen ganzen Tag lang Wale oder Delfine in ihrem Lebensraum Mittelmeer zu beobachten? Auf Sardinien könnt das. Und Ihr habt sogar zwei Möglichkeiten Einblick in die Lebensweise dieser faszinierenden Tiere zu bekommen.
Entweder mit echten Meeresbiologen an der KĂŒste Nordsardiniens. Mit dem sardischen Meeresbiologen Luca Bittau und seinem Team von SeaMe, seid Ihr einen Tag lang Forscher und beobachtet diese faszinierenden Tiere vor der sardischen KĂŒste in ihrem natĂŒrlichen Lebensraum. Unterwegs lernt Ihr alles mögliche und geht den Forschern an die Hand.
Oder auf einen Bootsausflug der anderen Art. Mit der Orso Cat â einem Katamaran, der in Australien speziell fĂŒr das Whale Watching konzipiert wurde. Mit dem Team von Orso Diving aus Poltu Quatu fahrt Ihr in kleinen Gruppen hinaus in den Unterwassercanyon von Caprera. Dort werden die Motoren abgestellt und Ihr lasst Euch treiben. Das Team von Orso Diving erklĂ€rt Euch alles Wichtige rund um die MeeressĂ€uger und mit ein bisschen GlĂŒck seht Ihr neben Walen und Delfinen auch hiesige Meeresschildkröten, Thun- und Mondfische sowie Schwertfische.
FĂŒr welchen Ausflug Ihr Euch entscheidet, fĂŒr Jung und Alt sind Beide sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis.
Santuario dei Cetacei
Sardiniens Norden gehört zum Walschutzgebiet âSantuario dei Cetaceiâ dem Heiligtum der Wale. Das Gebiet erstreckt sich zwischen den KĂŒstenstreifen von Nord-Sardinien und den KĂŒsten der italienischen Regionen Ligurien und Toskana, sowie Monaco und der sĂŒdfranzösischen CĂŽte d’Azur.
In diesem Schutzgebiet haben acht Arten von MeeressĂ€ugern ihren stĂ€ndigen Lebensraum: Finnwale, Pottwale, Grindwale, Gemeine Delfine, GroĂe TĂŒmmler, Streifen- und Rundkopfdelfine sowie Cuvier-Schnabelwale.
Whale & Dolphin Watching
Abfahrten: La Maddalena, Palau oder Poltu Quatu – alle in Nordsardinien Von Mai bis Oktober – je nach Wetterlage
Auf den Webseiten von SeaMe.it (Schwerpunkt Forschung) oder Orso Diving Poltu Quatu erfahrt Ihr alles, was Ihr wissen mĂŒsst und
Wann & Wo
Orso Diving Club
Whale & Dolphin Watching, Tauchen
Loc. Lato Ovest Porto, 07021 Poltu Quatu
tel. +39 (0)789 99001
mobil +39 348 0641 825 (auch per whatsapp)
Internet Orso Diving Poltu Quatu (2021 Touren finden statt)
SeaMe Sardinia Onlus
Schwerpunkt Forschung – Delphinforscher fĂŒr einen Tag
Via delle Ginestre, 6 (Vil. Piras), 07024 La Maddalena (OT)
WICHTIG: Es gibt KEINE festen Abfahrtstage. Die Touren finden nur dann statt, wenn Wind und Wetter stimmen und das Meer ruhig ist. In der Regel ist das 48 bis 24 Stunden vor Abfahrt absehbar. Auf den Webseiten der Anbieter findet Ihr alle wichtigen Informationen, die Preise und Ihr könnt Euch dort direkt anmelden. Mitzubringen sind: Fotoapparat, Badebekleidung, HandtĂŒcher, Sonnenschutz (Hut â gerade fĂŒr Kinder), Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor
Wandertour von der Forststation Filigosu, Oschiri nach TandalĂČ im Altopiano von BuddusĂČ
Start & Ziel: Foresta Demaniale di Su Filigosuhttps://goo.gl/maps/9GUuL38t4C3b22kq7 . Am markierten Punkt gibt es unter ein paar BĂ€umen, gegenĂŒber einer kleinen Staumauer des Flusses ein paar schöne schattige ParkplĂ€tze. Hier könnt Ihr Euer Auto stehenlassen und folgt nun dem kleinen Pfad der links vom FluĂ bergauf fĂŒhrt.
Anfahrt & Parken: ĂŒber Oschiri, ca. 40 km eine halbe Fahrtstunde von Olbia
Schwierigkeit: einfach bis mittel Dauer: 4 â 6 Std. je nach Kondition Strecke 14,9 km Max Höhe 612 Höhenmeter auf âŹïž 430 Höhenmeter ab âŹïž 430 Kondition mittel Technik einfach bis mittel Erlebnis sehr cool Landschaft extrem schön
Kurzbeschreibung:
Einfache bis mittelschwere Wandertour, auch fĂŒr Fahrrad MTB geeignet. Teilweise steile Anstiege auf lockerem, steinigen Untergrund. Unterwegs gibt es keine Wasserquellen, also ausreichend Trinkwasser einpacken.
Lukullisches: Das StĂ€dtchen Oschiri ist bekannt fĂŒr seine Panadas, es sind feine deftige Törtchen die mit allerlei leckeren FĂŒllungen locken. GemĂŒse, Salsiccia (sardische Bratwurst) etc. Der ideale sardische Snack fĂŒr Euer Picknick zur Halbzeit der Tour in TandalĂČ.
Gutes Schuhwerk mit Profil oder feste Wanderschuhe sind auf dieser Tour ein MuĂ. Ein mal mĂŒsst Ihr kurz vor TandalĂČ durch den Fluss Rio Mannu waten, im Sommer wird er kaum mehr als ein Rinnsal sein, ab Herbst bis ins spĂ€te FrĂŒhjahr nach RegenfĂ€llen mĂŒsst Ihr aber definitiv die Schuhe ausziehen und barfuss hindurch. Also Handtuch einpacken.
Ebenfalls ausreichend Wasser, Sonnencreme und Sonnenschutz.
Meine Packliste fĂŒr Sardinien Tages Wandertourenkönnt Ihr hier als pdf Datei downloaden
Ist die Strömung nach lÀngeren RegenfÀllen zu stark und der Wasserstand zu hoch, durchquert den Fluss bitte NICHT.
Su Filigosu Oschiri nach TandalĂČ
Die heutige Tour startet im Gemeindegebiet von Oschiri, am Parkplatz der Forstverwaltung des Staatsforstes Foresta Demaniale Su Filigosu. Der Staatswald erstreckt sich ĂŒber knapp 4000 Hektar zwischen Oschiri und Budduso ĂŒber eine unbewohnte Hochebene.
Die Hochebene, das Altopiano di Budduso und das Gebiet von Monte Lerno, sind alljĂ€hrlich im Juni Ziel einer Etappe der Autorally Weltmeisterschaft. FĂŒr kurze Zeit ist die friedliche Idylle vorbei und bietet ein staubig-sehenswertesRally Spektakel. Daten, Karten und mehr auf der Webseite https://www.rallyitaliasardegna.com
Der Staatsforst ist durchzogen von sauberen WildbĂ€chen und FlĂŒssen, die ĂŒberwiegend in den Rio Mannu (GroĂer Fluss) mĂŒnden, der den groĂen Stausee Lago di Coghinas speist. Der See liegt zwischen Oschiri und dem Monte Limbara, den Ihr auf Euer Tour immer an den Antennen auf dem Gipfel erkennen könnt. Das FlĂŒsse im Hochplateau sind so sauber, dass dort Forellen beheimatet sind (Angeln verboten). Im Staatsforst sind Kork- und Steineichen vorherrschend. Im Unterholz finden sich die typischen MacchiagewĂ€chse, Lavendel, Erdbeerbaum und sogar Zypressen, Mastix, Zistrose,HeidekrĂ€uter sowie viele WildkrĂ€uter. Dazu leben im Forst viele sardische Wild-und Vogelarten (AusfĂŒhrlicher werde ich dazu in einem anderen Artikel berichten).
Vor vielen Jahren habe ich die Tour nach TandalĂČ mit dem Mountainbike gefahren. Damals mit einer Gruppe und wĂ€hrend einer Sardiniendurchquerung von Nord nach SĂŒd. Der Tourabschnitt von Oschiri auf das Hochplateau bis zur kleinen ehemaligen, heute verlassenen Ansiedlung TandalĂČ mit der kleinen Landkirche San Giuseppe, war mir als eine der schönsten auf der ganzen Trans-Sardinia in Erinnerung geblieben.
Am letzten Wochenende im MĂ€rz 2021 habe ich mich mit einer Kundin aufgemacht, die Tour zu FuĂ nachzuwandern. Und tatsĂ€chlich, es war wieder ein Sardinien Erlebnis wie es mir gefĂ€llt: Natur pur, Einsamkeit, Ruhe und dazu gut begehbare Forstwege und StrĂ€Ăchen. ZurĂŒckgekehrt und pĂŒnktlich zum Sonnenuntergang stand dann noch ein Besuch an einer der faszinierendsten ArchĂ€ologischenStĂ€tten Sardiniens auf dem Programm: am Sâaltare de Santu Istevene, dem Altar von Santo Stefano in Oschiri. Der krönende Abschluss eines Traumtag.
Unser Tourtag war es ein typisch warmer FrĂŒhjahrsSonnentag mit 22 Grad und strahlend blauem Himmel. Ein TrĂ€umchen zum wandern. Am Parkplatz der Forstverwaltung stand nur unser Auto, wir waren also komplett allein in der sardischen Wildnis.
Angekommen am Ziel unserer Wanderung, in TandalĂČ saĂ dort unter den schönen schattigen EichenbĂ€umen bereits eine Familie aus BuddusĂČ beim Mittagsmal. Und wie das auf Sardinien nun einmal so ist, wir hatten kaum freundlich gegrĂŒsst und uns noch nicht einmal hingesetzt (Abstandsregeln COVID einhaltend), hatten wir auch schon die ersten Becher hausgemachten Weines aus Budduso auf dem Tisch vor uns stehen. Gesponsert von der sardischen Familie.
Es folgten, Abdanken zwecklos: ein Teller Brot, hausgemachte traumhaft leckere Salami, ebenfalls hausgemachter Pecorino-KĂ€se, frischer Fenchel aus dem eigenen Garten und als Krönung, eine Schale mit StĂŒcken frisch gebratenem Spanferkels. Zum Nachtisch Kaffee, Grappa und Fruchtsalat. Bescheidenheit ist in solchen FĂ€llen unmöglich, unangebracht und wĂŒrde den gastfreundlichen Gedanken der Spender beleidigen. Denn Gastfreundschaft ist auf Sardinien tief verwurzelt, fast heilig und generell wird immer fĂŒr mehr Personen mit eingeplant. So gehört sich das hier.
Wir wagten nicht einmal, unser Mitgebrachtes, mit Sicht auf die Spende, sehr bescheidenes Mittagsmal aus unseren RucksÀcken zu holen. Drei schöne Stunden verbrachten wir dann bei Essen, Wein und interessanten GesprÀchen mit dieser supernetten sardischen Familie.
E ancora grazie di cuore per la calorosa accoglienza e lo speciale pranzo "casereccio 5 stelle" đ€đ€đ€đ€
So, meine Einleitung war etwas lĂ€nger, lag mir am Herzen. Jetzt von mir fĂŒr Euch eine meiner Traumtouren in das unbewohnte Herz meiner Trauminsel.
Beschreibung
Tourstart hier: AuĂenstelle Staatsforst Foresta Demaniale di Su Filigosu – https://goo.gl/maps/9GUuL38t4C3b22kq7 auf dem markierten Punkt gibt es unter ein paar BĂ€umen, gegenĂŒber einer kleinen Staumauer des Flusses ein paar schöne schattige ParkplĂ€tze. Hier könnt Ihr Euer Auto stehenlassen.
Ihr startet auf dem Pfad links vom FluĂ der bergauf fĂŒhrt.
Ihr bleibt jetzt immer auf dem Hauptweg. Es geht 5 km bergauf. Ab und an zweigen kleinere StraĂen ab, sie sind aber gut erkennbar NICHT der Hauptweg, vergesst sie also. Nach und nach ĂŒberwindet Ihr gut 340 Höhenmeter. Rechts von Euch könnt Ihr im Tal immer wieder tolle Blicke auf den Riu Mannu werfen (groĂer FluĂ) der sich wild durch das Flusstal schlĂ€ngelt. Dazwischen gibt es immer wieder kleinere Becken in denen sich sein blautĂŒrkises Wasser sammelt. Natur Pur.
Oben angekommen kreuzt Ihr einen breiteren Hauptweg. Hier biegt Ihr Rechts ab. Kurz darauf ĂŒberquert Ihr eine breitere Feuerschutzschneise (hier wird werden Wald und GebĂŒsch entfernt um fĂŒr einige hundert Meter, eventuellem Feuer den Untergrund zu nehmen). Weiter auf dem Hauptweg bleiben. Dann werdet Ihr gebeten ein typisch sardisches Tor nach Durchgang wieder zu schlieĂen.
sardisches Tor (bitte schlieĂen)
Knapp 1000 Meter weiter, beginnt jetzt der Abstieg in das Tal nach TandalĂČ und hinunter zum Rio Mannu. Auf 7,2 km heiĂt es dann fĂŒr Euch die Schuhe ausziehen und durch den Fluss waten. Das Wasser ist kalt und traumhaft sauber. Immer Sommer wird der Riu Mannu aber kaum mehr als ein Rinnsal sein, ab Herbst bis ins spĂ€te FrĂŒhjahr oder nach RegenfĂ€llen steht das Wasser höher und Ihr mĂŒsst die Schuhe ausziehen und hindurchwaten. Also Handtuch nicht vergessen.
Sollte es mehrere Tage RegenfÀlle gegeben haben und der Fluss angestiegen sein, lasst bitte die Durchquerung sein!!!
Ein paar Schritte nach dem Fluss habt Ihr dann Tandaló erreicht. Hier steht die kleine Kirche San Giuseppe. Einige wunderbare mehrere hundert Jahre alte Steineichen spenden Schatten an den langen aufgestellten Steintischen und BÀnken wo Ihr wunderbar Euer mitgebrachtes Picknick verspeisen könnt.
TandalĂČ: Die heute verlassene Siedlung TandalĂł befindet sich im Herzen der Hochebene und bestand aus 19 HĂ€usern. Mitte des 18. Jahrhunderts siedelten sich dort Familien aus der Toscana an um Holzkohle herzustellen. Auf den Weiden hielten sie Vieh und produzierten KĂ€se, Brot und Lebensmittel fĂŒr die nahen Dörfer. In den 70er Jahren wurde die Siedlung verlassen, die HĂ€user verfielen, werden jetzt aber nach und nach wieder Restauriert. Ein mal jĂ€hrlich, Ende Mai, organisieren die ehemaligen Bewohner in TandalĂČ ein groĂes Fest zu Ehren des Schutzheiligen des Dorfes. WĂ€hrend unseres Mittagessens erfuhren wir, dass zwei unserer Gastgeber in TandalĂČ geboren wurden.
Habt Ihr Eure Pause beendet, geht es auf dem gleichen Weg den Ihr gekommen seid zurĂŒck in die Forestale und zu Eurem Parkplatz. Beachtet, dass Ihr kurz hinter der Feuerschutzschneise den Weg links bergab nehmen mĂŒsst.
Im AnschluĂ empfehle ich Euch einen Besuch an der AusgrabungsstĂ€tte Sâaltare de Santu Istevene, dem Altar von Santo Stefano in Oschiri – https://goo.gl/maps/m1tiyrJcWLzFrK7h8
Downloads
Die Gps Daten (gpx und kml) könnt Ihr auf meiner Seite auf Bikemap.net downloaden. Dort habe ich weitere Fahrrad- und Wandertouren auf Sardinien fĂŒr Euch zum Download hinterlegt. https://www.bikemap.net/de/r/8236263/#12.97/40.68656/9.1923
Na, was fĂ€llt Euch ein wenn Ihr an Sardinien denkt? SchneeweiĂeStrĂ€nde und kristallklares blau-tĂŒrkis schimmerndes Meer? Ihr habt Recht. Sardiniens StrĂ€nde scheinen einem Reisekatalog fĂŒr die Karibik entsprungen und ziehen Jahr fĂŒr Jahr immer mehr Menschen auf die italienische Mittelmeerinsel. Aber Sardinien hat noch eine ganz andere Seite, eine Seite die nicht alle kennen, nicht alle mögen, die den wirklichen Sardinienfans aber einfach die Liebste ist. Das Inland.
Entfernt man sich von der KĂŒste und sucht seinen Weg auĂerhalb der touristisch erschlossenen Gebiete zeigt Sardinien seine ganz andere Seite. Wunderbar gastfreundliche Menschen, herrliche Berg- und HĂŒgellandschaften, Seen, FlĂŒsse, romantische kleine Dörfer, duftende immergrĂŒne Macchia (MittelmeergestrĂŒpp), WĂ€lder, Granitgebirge und beschaulicherAlltag. All das könnt Ihr entdecken, auch in der Hochsaison.
Die meisten SehenswĂŒrdigkeiten habe ich Euch mit einem Link zu Google Maps hinterlegt, damit Ihr die Position in Eure Reisedaten speichern könnt.
Luogosanto – unterhalb des Monte JuanniGranit im Hinterland NordsardiniensBlick von La Traessa auf die QuerverbindungsstraĂe
Heute möchte ich Euch eines meiner Lieblingsdörfer vorstellen. Luogosanto.
Locusantu im hiesigen Dialekt oder auf Deutsch heiliger Ort. Man sagt, das Land ist gesegnet, bestÀndig und stark, wie der Stein auf den das Dorf gebaut ist: der Granit.
321 Meter ĂŒber dem Meer liegt Luogosanto, wie angeklebt an die Flanken des Monte Juanni, dem Hausberg mit seinen drei Gipfelspitzen. Etwas mehr als 1800 Einwohner stark, ist Luogosanto schon seit Jahrhunderten eines der wichtigsten Bergdörfer im Norden Sardiniens. Ausgestattet mit allen notwendigen Infrastrukturen ist man hier schon immer ziemlich unabhĂ€ngig. Alles was zum tĂ€glichen Leben benötigt wird, bekommt man vor Ort.
Von imposanten Granitbergen umgeben, sind die meisten HĂ€user im Dorf traditionell aus Granit gebaut. GeschĂ€tzt werden althergebrachte Traditionen, gutes Essen, Natur und besinnliche Ruhe. Gastfreundschaft ist heilig. Selbst im Hochsommer, wenn es an den KĂŒsten hektisch, unĂŒbersichtlich und quirlig wird, taucht man hier ein, in eine gemĂŒtliche und stressarmeUmgebung. Fast ist spĂŒrbar, wie diese ruhige Stimmung auch die Besucher des Dorfes einnimmt.
Typische GranitsteinhÀuser in LuogosantoWinterstimmung in LuogosantoLuogosanto und die Basilika bei Nacht
Luogosanto ist umgeben von wunderbar schattigen und immergrĂŒnen Stein- und KorkeichenwĂ€ldern, die sich zum sĂŒdlichen Inland hin ĂŒber TĂ€ler und Granitberge bis nach Tempio Pausania, dem Bischofssitz in Sardiniens Norden, ziehen.
Das Meer ist nah. Vom Aussichtspunkt an der Hauptkirche der Basilika della Nostra Signora di Luogosanto kann man das blitzende Blau zwischen den Bergen erhaschen. In einigen TĂ€lern hinter dem Dorf gibt es Ecken mit teilweise endemischer Flora und ansonsten mit der fĂŒr Nordsardinien typischen Fauna. Die immergrĂŒnen WĂ€lder sind reich an Wildtieren: Wildschweine, einige Marderarten, FĂŒchse, Vögel, Eulen, Falken um nur einige zu nennen. Dazu eine bunte Vielfalt Reptilien z.B. Zauneidechsen, Schlangen (ungiftig) und die sardische Landschildkröte. Die WĂ€lder bieten vielen dieser Tiere vom Menschen fast unberĂŒhrte RĂŒckzugsorte. KrĂ€uter-, Vogelâ und Insektenfreunde lieben Sardinien, denn sie finden hier noch Arten, die hinter den Alpen bereits seit Jahren auf der Roten Liste stehen oder bereits ausgemerzt wurden.
135 Quadratkilometer groĂ ist das Gemeindegebiet des Dorfes. Den Besuchern wird viel geboten: zuallererst eine faszinierende Natur- und Tierwelt, saubere Luft, bestes Essen. Wer hier urlaubt kann sich dazu vielen FreizeitaktivitĂ€ten widmen: Biken, Wandern, Bouldern oder nur gemĂŒtlich durch das Dorf bummeln, bisschen einkaufen, bisschen Eis essen. Sattsehen kann sich das Auge an herrlichen Granitformationen die rundum die Landschaft prĂ€gen und immer wieder aus dem BlĂ€tterdach der WĂ€lder schauen. Bei klarem Wetter hat man Meersicht und selbst Korsika, die französische Nachbarinsel, scheint nur einen Katzensprung entfernt.
Das Meer ist nah, Biketour nach La MaddalenaRadeln an die KĂŒste nach Rena MajoreDie Ruinen des Castello di Baldu bei Luogosanto
Auch die schönsten StrĂ€nde Nordsardiniens sind schnell erreichbar. Ihr habt die Qual der Wahl, welcher Strand auf dem Programm stehen soll: die famose Costa Smeralda rund um das Jet-Set-Nest Porto Cervoan der OstkĂŒste, Rena Majore oder Rena Matteo an der NordwestkĂŒste, Porto Pollo im Norden zum Surfen. Alle sind von Luogosanto aus in 25 bis 35 Fahrtminuten mit dem Auto erreichbar. Und kommt man dann vom stressigen Strandtag zurĂŒck, empfĂ€ngt den Gast in Luogosanto die wohlige Gastfreundschaft fĂŒr das das Dorf seit Jahrhunderten bekannt ist.
Capanna delle Riunioni
Luogosanto war schon lange vor Christus Geburt besiedelt. Ein Zeugnis ist die nuraghische VersammlungshĂŒtte, die Capanna delle Riunioni auf dem Monte Casteddu (XIV â IX v. Ch.). Die Ăberreste von kreisförmigen SteinhĂŒtten in der NĂ€he, zeugen davon, dass sich sich dort um 2500 v.Ch. eine wichtige Ansiedlung befand.
San Trano und die Teufelsgrotte
23 gröĂere und kleinere Kirchen und Landkirchlein, in deren Mauern die GlĂ€ubigen schon im Mittelalter den Segen erbaten, liegen auf dem Gemeindegebiet verstreut. Ein Highlight, die Landkirche von San Trano, in dem die Heiligen Nicola und Trano als Eremiten hausten.
San TranoGrotta del DiavoloSan Trano
Aus dem Heiligen Land gekommen, waren sie unerschĂŒtterlich in ihrem Glauben. In Luogosanto wollten sie eine Kirche erbauen; selbst der Teufel konnte sie mit keiner Verlockung von ihrem Vorhaben abbringen und fuhr aus Zorn darĂŒber in die Hölle hinab. Unterhalb der Kirche ist in der Grotta del Diavolo, sein FuĂabdruck im Granit fĂŒr immer verewigt. Wer an diesem Platz das Avemaria betet und einem alten Ritus folgt, kann das böse Auge abwehren.
Der legende nach wurden von Nicola und Trano dann die ersten Mauern der Basilika von Luogosanto erbaut. Seit 2008 ist Luogosanto CittĂĄ Mariana, ein Wallfahrtsort, gleichgestellt mit Lourdes. Alle 7 Jahre wird die heilige TĂŒr an der Basilika geöffnet in der die Geschichte der Eremiten verewigt ist. Das alljĂ€hrliche Fest zu Ehren der Madonna (7./8./9. September) mit TrachtenumzĂŒgen, vielen prĂ€chtig geschmĂŒckten Pferden, Jahrmarkt und groĂen Konzerten, wird dann noch einmal ein Tick gröĂer ausgerichtet.
Feststimmung & OchsenkarrenDie Basilika von LuogosantoPferde & Trachten gehören zum Dorf
Ăberreste einer weiteren Ansiedlung sind 2 km auĂerhalb des Dorfes rund um die mittelalterlichen Ruinen des Castello di Baldu zu besichtigen. Die Ruine ist ein besinnlich-lauschiger Platz fĂŒr Picknicks. Im Schatten der alten Eichen, lĂ€sst sich dort wunderbar entspannen. Im Mittelalter war die Burg das Zuhause des Prinzen Baldu, der mit einer deutschen Prinzessin vom Rhein verheiratet war. Oder ein weiterer Ausflug in die Vergangenheit, besichtigt doch das Castello di Balaiana, es liegt mit herrlicher Rundumsicht auf einem HĂŒgel. Vorab sind ein paar Hundert Treppenstufen zu ĂŒberwinden. 6 km vor Luogosanto, von Arzachena kommend.
Ruinen des Castello BalduCastello di Balaiana
Kork
In den heiĂen Sommermonaten kann man in den KorkeichenwĂ€ldern rund um das Dorf Zeuge werden, wie einer der hĂ€rtesten Jobs der Insel getan wird. Die StrĂ€nde sind jetzt voll mit Sommertouristen. Jetzt, bei Tagestemperaturen um die 40 Grad ist die Zeit gekommen, die Korkeichen zu schĂ€len. Hochbezahlte bĂ€renstarke FachmĂ€nner schlitzen mit scharfen Dolchen, Ăxten und gekonnten Bewegungen die begehrte Baumrinde auf und ziehen groĂe Platten des wertvollen Naturmaterials von Hand ab. Ein falscher Schnitt und der Baum stirbt. Auch darf man nicht zu viel von der Rinde abnehmen. Dazu kommt der Kampf mit Wespen, KĂ€fern und Ameisen, die die Rinde bewohnen und ihre Wohnstatt mit allen Mitteln gegen die Arbeiter zu verteidigen suchen. Doch nur im Hochsommer gibt es zwischen Baum und Rinde einen Luftpuffer, der es ermöglicht die Rinde abzunehmen. Im restlichen Jahr sind Baum und Rindeunzertrennlich. Die geernteten Korkplatten werden dann nach Tempio Pausania oder Calangianus in die Fabriken gekarrt, wo sie gelagert, gekocht und dann zu den Korken verarbeitet werden, die die besten Weine der Welt in ihren Flaschen versiegeln.
geschÀlter KorkbaumVerarbeitung des Kork in einer Fabrik in Calangianus
Hausmannskost in der Gallura
Wirklich arm war Luogosanto nie. Zeugen sind die vielen kleinen Landkirchen und dazugehörigen LĂ€ndereien, die Stazzi (typisch sardische BauernhĂ€user), die rund um Luogosanto verstreut liegen. Die Besitzer der LĂ€ndereien lebten im Dorf und lieĂen auf dem Land ihre PĂ€chter mit Familien fĂŒr sich arbeiten. Die wichtigsten Grundnahrungsmittel fĂŒr das Dorf wurden dort produziert. Getreide, KĂ€se, Fleisch, Brot, GemĂŒse. Sie sind noch heute die Basis fĂŒr viele Gerichte aus der galluresisch-sardischen LandkĂŒche. Wie zum Beispiel die Zuppa Gallurese, ein Brotauflauf, der heute an jedem wichtigen Festtag auf dem Mittagstisch stehen muĂ. Mein Rezept zum nachkochen. Dazu ein wenig Geschichte zur Zuppa.
Zuppa GallureseLa Peretta – ein milder sardischer KĂ€sePecorino
Die Landfeste
Wer nach dem heiĂen Sommer Luogosanto besucht, kann GlĂŒck haben, dass eines der Landfeste stattfindet um dort mitfeiern zu können. Gefeiert wurde und wird bis heute viel und gerne. Das Ende des Winters, das Ende des Sommers, die Ernte. Feste, deren Tradition sich bis heute erhalten hat und die abwechselnd von den Gemeindemitgliedern organisiert und an den Landkirchen gefeiert werden. Der Aufwand ist gewaltig, aber man freut sich schon Wochen vorher auf das gesellige Beisammensein. Meterlange BĂ€nke und Tische sind dann voll mit Menschen und Leckereien, dazu Tanz und Musik bisspĂ€t in die Nacht.
Rinder werden zu Geschnetzeltem, Wildschweine mit Sugo verfeinert und Spanferkel kommen an den Spies und werden im Kreis ĂŒber dem offenen Feuer stundenlang gegrillt. MehrgĂ€ngig ist das MenĂŒ, fleischlastig, so wie immer. So wie seit vielen hundert Jahren und nicht wirklich das GlĂŒck veganer MitbĂŒrger. Dazu gibtâs Pasta mit Sugo und selbstverstĂ€ndlich Wasser und Wein, viel Wein.
Die Geschichten des Dorfes und der Menschen werden dann erzĂ€hlt. Geschichten um die Feste der vergangenen Jahre, Geschichten um die Neugeborenen und die Toten des Jahres und was sonst noch so interessant ist. Speis und Trank kommen fĂŒr eine kleine Spende auf den Tisch. Je nach Fest bekocht das Organisationsteam auch schon mal 2500 Personen, die von ĂŒberall herbeikommen. Eine HochleistungfĂŒr die dörfliche Supply Chain.
Tonnenweise werden Pasta, Tomaten, Kartoffeln, SuppengemĂŒse, Wein, Wasser, Obst und das Fleischheranzuschaffen. Die Köche sind Hobbyköche, hoch geschĂ€tzte Gemeindemitglieder die ihren Job fĂŒr das Gemeinwohl teilweise schon seit vielen Jahrzehnten machen und so zu Legenden der Gallura wurden.
Biriu zum Beispiel, ein kleiner Mann, 165 cm groĂ und nicht mehr der JĂŒngste. Er tut sich schwer, weil der RĂŒcken so sehr schmerzt. Trotzdem, Jahr fĂŒr Jahr wird er gerufen und er kommt. Kein Klagen. Biriu, der die beste Rindfleischsuppe kocht, den besten Sugo kann, dessen Geschnetzeltes butterweich im Munde zergeht, der seine 10 groĂen Töpfe und die KĂŒchencrew aus Freiwilligen im Griff hat. Biriu ist bereits Legende. Seine Tochter Giacomina steht ihm seit ein paar Jahren bei und die Gemeinde sorgt sich, wenn er nicht mehr so kann. Denn fĂŒr einen Abend Fest sind drei Tage Schwerstarbeit in der KĂŒche einzuplanen. Tage die um 5 Uhr morgens beginnen und oft erst weit nach Mitternacht zu Ende sind. Das hier ist Sardinien, ein StĂŒck echtes Sardinien.
LandfesteBiriu an seinen KochtöpfenEssensausgabe
FrĂŒhling Sommer Herbst und Winter
Im FrĂŒhjahr sind WĂ€lder, Wiesen und Weiden rund um das Dorf ein wahres Farbspektakel. Kunterbunt von vielen Wildblumen und KrĂ€utern die ihren herrlich intensiven Duft in die Inselwelt entlassen. Eingefleischte Sardinienfans, riechen die Insel schon, wenn sie mit der FĂ€hre in den Hafen einfahren. Ein Duftmix aus italienischer Strohblume (Helicrysum italicum), wildem Lavendel und vielen anderen. Der Herbst ist grĂŒn, die ersten RegenfĂ€lle lassen dazu die Edelpilze spriessen und Pilzsammler sind ĂŒberall mit ihren Körben unterwegs. Die WĂ€lder zwischen Luogosanto und Tempio sind voll mit Stein- und Edelpilzen, ein Mekka fĂŒr Fans der Funghi.
Im SpĂ€therbst reifen die dunkelblauen Mirtobeeren an ihren StrĂ€uchern. Sie sind die Basis fĂŒr den gleichnamigen Likeur der HundertjĂ€hrigen: den Mirto. Auch der Erdbeerbaum (Corbezzolo) trĂ€gt jetzt schwer mit seinen roten stacheligen FrĂŒchten. Sie erinnern an Erdbeeren oder, wie mein kleiner Neffe meint: âan den CoronaVirus in Rotâ. Neben den roten Fruchtkugeln ist gleichzeitig die BlĂŒte des Baumes in vollem Gange. Wie Trauben aus Wein dicht and dicht, hĂ€ngen sie wachsweiĂ bis rosa neben den roten BĂ€llchen im Baum. Die BlĂŒten sind ein wichtiger Teil der Winternahrung der heimischen Bienen, die daraus den begehrten, bitteren Corbezzolo Honig (Miele di Corbezzolo) herstellen.
ErdbeerbaumMirtoSteinpilz
Sehenswertes & Tipps
In der Anlage der Forstverwaltung (Forestale) Lu Sfussatu auf dem Weg nach Tempio Pausania können Besucher auf schön angelegten Pfaden, mit dem Bike oder zu Fuà die Natur und Tierwelt beobachten und aus einer Vielzahl sauberer Wasserquellen trinken. Im Park befindet sich auch eine Grotte, die als Beobachtungsposten ausgebaut wurde.
Diözesanmuseum von Luogosanto – Mein absoluter Tipp fĂŒr alle Luogosanto-Besucher – das DiözesanMuseum in Luogosanto, das im ehemaligen Franziskaner Kloster beherbergt ist. Artikel in Arbeit
Eine Wasserquelle der heilbringende Eigenschaften zugesagt werden, ist die Sorgente Fonte La Filetta auf dem Weg zum Monte Canu.
Einen besonderen Ausblick in die ganze Gallura und bei gutem Wetter bis Korsika, hat man von dem Kirchlein von San Trano (Eremo di San Trano), wo die Eremiten sich niederlieĂen. 500 Meter nach der Ortsausfahrt, Fahrtrichtung Arzachena geht es rechts ab (Beschilderung folgen). Hier hausten die vorgenannten Eremiten zu deren Ehre dort ebenfalls zwei Heiligenfiguren aufgestellt sind. Das Kirchlein liegt auf einem GranithĂŒgel.
Ein Muss ist die Besichtigung der Olivastri Millenari, 4000 Jahre alte Baumriesen am Lago di Liscia. FĂ€hrt man ĂŒber den Monte Canu Richtung Aggius, kommt man hinter Luogosanto in das Tal des Stausees des Lago Liscia. Dort herrscht ein ganz besonderes Mikroklima. Mehrere um die 4000 Jahre alte Baumriesen gelten als die Ă€ltesten OlivenbĂ€ume Europas. Unter dem BlĂ€tterdach des Ăltesten lernt man Ehrfurcht.
Olivastro MillenariDiözesanmuseum von LuogosantoWanderung im Hinterland
Essen in Luogosanto
Ristorante Pizzeria da Tommy, Via Cristoforo Colombo 9, Pasta, Pizza (Abends), Fisch & Fleisch, tĂ€glich 12.00 â 15.00 / 19.00 â 23.00, Donnerstag Ruhetag. Tommy, seine Frau und seine Kinder bewirten Euch mit Leckerschmeckergarantie.
Ristorante Girasole, Via S. Trano 31, tolle Pasta & Pizza (Abends), Fisch & Fleisch, tĂ€glich 12.30 â 14.30 / 19.00 â 23.30
im Dorfkern â bei Fabrizio und seiner Familie im Drei Sterne Hotel & Restaurant San Trano in der Via Caprera 19, von Apr. bis Okt.â www.hotelsantrano.it
2 km auĂerhalb â bei Pierfranco, Francesca, & Gianna im Agriturismo Vaddidulimu in der Ansiedlung Vaddidulimu (Fahrtrichtung Aglientu), ganzjĂ€hrig geöffnet B&B 40,â Euro pro Ăbernachtung / HP 60,â Euro Reservieren: dongu1@virgilio.it
#Sardinientipp KrĂ€uter, Tees, Salben einkaufen- bei DER KrĂ€uterfrau Sardiniens, Patrizia, in ihrer Erboristeria, 5 km auĂerhalb des Dorfes gelegen (Fahrtrichtung Arzachena), pflanzt, hegt und pflegt sie nicht nur viele Heilpflanzen selber, sonder mixt Euch Tees und AufgĂŒsse fĂŒr allerlei Zipperlein von Hand, stellt dazu Salben und KrĂ€utermixturen selber her. Erboristeria Officinale Lu Capruleddu, Loc. Capruleddu, I-07020 Luogosanto
#Sardinientipp KĂ€se und Wurst einkaufenâ Der sardische Pecorino-KĂ€se fĂŒr den die Schafe des Agriturismo Canu ganzjĂ€hrig auf der Weide frei grasen um hervorragende Milch zu liefern ist famos und ganz bestimmt ein besonderer Leckerbissen. Bei Daniela und Pino könnt Ihr ihn von FrĂŒhjahr bis Herbst in der Verkaufsstelle Pastores in Arzachena erstehen. Der Weg lohnt sich.
#SardinientippBlumen und Geschenke, tolle Blumenkompositionen holen wir uns fĂŒr unsere Hochzeiten im Blumenladen bei Anna in der Via San Trano . In ihrem Laden duftet es herrlich. Neben Blumen gibt es eine Auswahl netter Geschenkideen und Kerzen.
In den 60er Jahren entschloss sich der Zahnarzt Piero Mancini Wein anzubauen. Eine gute Entscheidung, denn heute dĂŒrfen wir sein fantastischen Weine in Luogosanto testen. Das Weingut befindet sich ca. 4 km auĂerhalb Luogosanto in Fahrtrichtung Arzachena. Ein wunderbarer Stazzu, top restauriert ist heute eine exquisite Location. Derzeit können leider nur Tastings fĂŒr Gruppen ab 20 Personen angeboten werden.
Mein Fazit
Luogosantos unberĂŒhrte, unvergleichliche Natur, nette Einwohner und Gastgeber, tolle kulinarische SpezialitĂ€ten und nicht zuletzt die abwechslungsreiche Landschaft, macht dieses nette sardische Dorf zu einem meiner Lieblingsorte auf Sardinien. Ganz besonders Naturliebhaber, Radler und Wanderer finden hier tolle Möglichkeiten um ein StĂŒck ursprĂŒngliches Sardinien auf eigene Faust zu erkunden. Ganz besonders möchte ich Luogosanto denjenigen empfehlen, die die Insel auch mal auĂerhalb der ĂŒblichen Touristenzeiten entdecken möchten. Sardinien ist einfach nur toll im Herbst, Winter und FrĂŒhjahr. Einige UnterkĂŒnfte sind geheizt und ganzjĂ€hrig geöffnet und last but not least, gerade in Coronazeiten lĂ€sst sich mit so viel Platz ganz wunderbar und ziemlich Maskenfrei eine tolle Zeit verbringen. Ich wĂŒnsche Euch eine tolle Reise.
Fotos: Comune Luogosanto, Anja Liebert, Daniele Fontana
Viel Spass bei Eurem Aufenthalt. Weitere Fragen? einfach fragen..
Mal ne alte MĂŒhle mieten? Auf Sardinien geht das. In einem romantischen Anglonatal – zwischen San Lorenzo und dem KĂŒstenstreifen von Castelsardo nach Marina di Sorsa – liegt im Valle di San Lorenzo, dem Tal der hundert MĂŒhlen, dieses mĂ€rchenhafte und ganz seltene Ferienobjekt. Eine ĂŒber 500 Jahre alte, komplett und liebevoll restaurierte WassermĂŒhle.
Il Mulino di Daniela ist umgeben von einem Hektar Land und hat, wie es sich fĂŒr eine echte MĂŒhle gehört, seinen eigenen kleinen Bachlauf direkt vor dem Haus. Das GrundstĂŒck ist schön eingewachsen, der nĂ€chste Nachbar 50 m entfernt.
In 5 Minuten Fahrtzeit erreicht Ihr San Lorenzo, ein klitzekleines Dörfchen am Eingang des Valle dei Mulini, des Tals der MĂŒhlen.
Bei den Renovierungsarbeiten der MĂŒhle wurde darauf geachtet, dass die alten Strukturen so weit wie möglich erhalten werden. So befindet sich im Wohnzimmer noch der alte MĂŒhlstein und viele Kleinigkeiten aus dem alten MĂŒhlen-Leben Eurer Ferienunterkunft. Die MĂŒhle ist einfach, rustikal und zweckmĂ€Ăig ausgestattet und lĂ€sst Euch eintauchen in das einfache Leben des sardischen MĂŒllers. Ich empfehle die Anmietung dieses ganz besonderen Objektes fĂŒr maximal 4 Personen.
Beschreibung
Von der groĂen Naturstein-Terrasse betretet Ihr durch ein groĂes Doppel-Holztor aus schwerer Eiche den Wohnbereich der MĂŒhle, der bis ins hohe Spitzdach offen ist. Dort befindet sich im Raum ein groĂer offener Kamin, mit gemĂŒtlichen Sitzgelegenheiten davor. Rechts und links vom Kamin geht es ĂŒber kleinere TreppenabsĂ€tze in die weiteren Wohnbereiche.
Rechter Hand fĂŒhrt die Treppe in die groĂe WohnkĂŒche mit KĂŒchenzeile und Esszimmer. Ein Highlight der BBQ-Grill, in dem Ihr im Haus am offenen Feuer grillen könnt was das Herz begehrt. Die KĂŒche ist komplett ausgestattet mit KĂŒhlschrank, Waschbecken, Kochfeldern (Gas) und Backofen. Dazu alles, was Ihr zum tĂ€glichen Leben benötigt.
Im Haus gibt es weiterhin stehen zwei groĂe Schlafzimmer mit je zwei Doppelbetten, Waschraum mit Waschmaschine und Badezimmer mit Dusche und WC.
Weitere Fotos folgen schnellstmöglich, ich arbeite dran đ
In KĂŒrze
In der MĂŒhle erwarten Euch 200 qm groĂzĂŒgig gestaltete Wohnraum. Im groĂen, bis in die Decke geöffnete Wohnzimmer mit dem offenem Kamin, befindet sich eine gemĂŒtliche Sofaecke und die Nische des MĂŒhlsteines. Von dort betritt man ĂŒber kleine Stufen die offene Wohn-EsskĂŒche, 2 Schlafzimmer und ein Badezimmer. Die MĂŒhle bietet Platz fĂŒr 4 Personen.
San Lorenzo
San Lorenzo befindet sich in der inneren Anglona und liegt ca. 18 km östlich von Sassari. Vielen hĂŒbsche historischen Dörfer und Dörfchen könnt Ihr in der nahen Umgebung besichtigen. Eines der schönsten ist sicherlich das hoch auf dem Berg gelegene Osilo. Bekannt fĂŒr sein traditionell hergestelltes Brot, Pecorino-KĂ€se sowie Teppich- und Webarbeiten. Ein Besuch lohnt sich ebenfalls zur Ruine des Castello dei Malaspina oder zur Wallfahrtskirche Nostra Signora di Bonoria. Oder ein Besuch an der einzigen Pyramide des Mittelmeerraumes, des Altarberges des Monte d’Accoddi aus ca. 3500 v. Chr..
Im Umkreis von 70 km bis hin nach Alghero, dem Capo Caccia, Fertilia, Ozieri, Perfugas, Porto Torres, Sassari bis nach Villanova Monteleone bieten sich von der MĂŒhle vielfĂ€ltige Möglichkeiten Sardinien zu entdecken. Hier nur einige unserer persönlichen Highlights, die aber lĂ€ngst nicht alle Möglichkeiten auffĂŒhren.
Lage & Umgebung
In 15 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto erreichen Sie die nĂ€chstgelegenen StrĂ€nde zwischen Castelsardo und der Marina di Sorso, ein kleiner Ferienort am Meer mit seinem wundervollen langgezogenen DĂŒnenstrand. Richtung Sassari erreichen Sie die StrĂ€nde von Platamona Lido, dem Hausstrand der Bewohner Sassari’s (30 km).
Sassari – Stadtbesichtigung, Einkaufen – 18 km
Alghero Altstadt – Grotta di Nettuno – Tropfsteinhöhle – 55 / 60 km
Stintino – StĂ€nde Pelosa und Pelosetta – 55 km
Castelsardo – Stadtbesichtigung, Einkaufen – 20 km
Sennori – Teppiche, Webarbeiten – 10 km
Codrongianus mit der romanischen Kirche Santissima TrinitĂ di Saccargia – 30 km
Monte d’Accoddi – Vornuraghischer Altarberg – 26 km
Nuraghe Santu Antine bei Torralba – ca. 50 km
Gut zu wissen
ich empfehlen Mietwagen
Gute Ausgangslage fĂŒr Motorradfahrer
gut erreichbar
Mountainbike, Biketouren
die Vermieterin spricht Englisch, Italienisch
Haustiere erlaubt aber auf Anfrage
schlechte Telefonverbindung am Haus
Mietpreise
Die MĂŒhle steht ganzjĂ€hrig zur Vermietung zur VerfĂŒgung. Ich empfehle Euch die Anmietung in den wĂ€rmeren Monaten von Ende April bis Ende Oktober. Denn wie auf Sardinien oft ĂŒblich, steht keine Heizmöglichkeit fĂŒr das ganze Haus zur VerfĂŒgung, dafĂŒr ist in den warmen Sommermonaten die MĂŒhle wunderbar frisch. Mindestaufenthalt 7 Ăbernachtungen
Monat
Preis pro Woche / Euro
April
650,– Euro
Mai
700,–
Juni & Oktober
750,–
Juli & September
800,–
August
850,–
zuzĂŒglich
80,– Euro Endreinigung 200,– Euro Kaution (die Endreinigung wird am Ende von der Kaution abgezogen)
Bett- und KĂŒchenwĂ€sche kann auf Anfrage gestellt werden 30,– Euro pro Person/je Wechsel
Möchtet Ihr ein paar schöne Tage in diesem ganz besonderen Ferienobjekt verbringen? Gerne stelle ich euch euer ganz unverbindlich ein Angebot fĂŒr die MĂŒhle zusammen. So erreicht Ihr mich:
in der Pizzeria meines Nachbarn Lorenzo hab ich sie zum ersten mal gegessen und vom ersten Bissen an geliebt: die FainĂš Sassarese. Eine Art Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl (it. Ceci), Wasser und Salz. Ein einfaches Gericht, dass man gern in der Gegend von Sassari zubereitet. Original kommt das Gericht wohl um Genua beheimatet, dort als Farinata bekannt und geliebt.
Der Unterschied zwischen dem Festlandspfannkuchen und dem aus Sardinen ist wohl, dass die Sarden ihre FainĂš geschmacklich gerne noch aufpeppen. Das geht mit Zwiebeln, Salsiccia oder GemĂŒse, wie Artischocken (Carciofi), Rosmarin oder andere KrĂ€uter, Pfeffer, Pilze etc. Der Fantasie und persönlichem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt. Ich liebe die einfacher Version, pur.
Kichererbsen sind sehr gesund und werden in der italienischen KĂŒche viel genutzt. Das Mehl enthĂ€lt ca. 20 Prozent EiweiĂ und damit fast doppelt so viel pflanzliches Protein wie Weizenmehl. Auch hat es einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, worĂŒber sich euer Verdauungssystem sehr freut.
Ich esse meine FainÚ als Hauptgericht unter einem knackigen Romanesco Salat mit leichter Kapern-Joghurt-Sauce und feinen BlÀttchen Pecorino-KÀse.
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Das Rezept fĂŒr 2 Portionen
Zutaten:
200 gr. Kichererbsenmehl / am besten BIO
500 ml. Wasser
1/2 Teelöffel Meersalz (am besten reines natĂŒrliches nicht raffiniertes Meersalz)
Pfeffer aus der MĂŒhle
1 Espressotasse Olivenöl
und dann könnt Ihr nach Geschmack dazugeben:
1 kleine Zwiebel – ich nehme Schalotten
fein geschnittene Scheiben Salsiccia
GemĂŒse oder Pilze etc.
Ihr braucht:
1 antihaftbeschichtete runde Auflauf- oder Kuchenform
PĂŒrierstab (funktioniert am besten)
oder Mixer
Zubereitung:
Ich gebe das Salz und das Kichererbsenmehl in ein hohes GefĂ€ss und gieĂe zuerst nur ein Viertel vom Wasser dazu und mixe das ganze mit dem PĂŒrierstab gut durch. So vermeide ich, dass sich KlĂŒmpchen bilden. Dann gieĂe ich vorsichtig den Rest des Wassers dazu und mixe das ganze noch einmal gut auf. Der Teig ist fertig.
Jetzt ein wenig Geduld, denn diese noch recht flĂŒssige Masse sollte jetzt +- 4 Stunden stehen, wobei zwischendurch immer wieder mal umgerĂŒhrt wird. Ihr merkt dann auch dass die Masse nach und nach dicker wird. P.S. ich habe meine FainĂš aber auch schon nach einer Stunde Wartezeit schon in den Ofen gestellt, funktionierte auch bestens.
Ist die Wartezeit rum, heizt Ihr Euren Backofen auf Maximaltemperatur auf – 220 Grad (oder mehr) – Ober- und Unterhitze
Jetzt gebt Ihr das Olivenöl in die Auflauf- oder Kuchenform. Der Boden sollte mit Ăl bedeckt sein!! Dann gebt Ihr Eure Zwiebeln, GemĂŒse oder Salsiccia dazu. Wenn Ihr die FainĂš pur probieren möchtet, natĂŒrlich nicht.
Nun gieĂt Ihr vorsichtig den gerĂŒhrten Teig auf das Ăl und vermengt vorsichtig beide Zutaten (und gebt evtl. Zwiebeln, Salsiccia etc. dazu). Es sollte aussehen, wie auf dem Bild. Die Teigmasse sollte maximal 1 cm dick sein.
Dann schiebt Ihr Eure FainĂš in den auf höchste Temperatur vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene und dreht die Temperatur sofort auf 200 Grad herunter. Die FainĂš ist nach 25 – 30 Minuten fertig. Ab und an ein Blick in den Ofen um zu sehen, ob sie nicht zu dunkel wird. Fertig ist sie, wenn sie sich vom Boden löst und die OberflĂ€che schön cross-goldgelb-braun ist.
TIPP: Ich stelle nach 20 Minuten die Unterhitze aus und mache den Grill fĂŒr die letzten Minuten an.
Schritt fĂŒr Schritt:
Kichererbsenmehl, Salz und Wasser
Das Mehl und Salz in eine hohe RĂŒhrform geben, die HĂ€lfte des Wassers dazu und mit dem PĂŒrierstab durchmengen bis keine KlĂŒmpchen mehr zu sehe sind und die Masse schön cremig ist.
Dann restliches Wasser dazugeben. Fertig. Jetzt muĂ alles mind. 1 Stunde bis 4 Stunden ruhen.
Ist die Wartezeit vorbei, gebt Ihr das Olivenöl in eine antihaftbeschichtete Form, so dass der Boden eben bedeckt ist. Nun den Teig und evtl. andere Zutaten (Zwiebel, Salsiccia, GemĂŒse) dazugeben (auf dem Bild fein geschnittene Schalotten. Vorsichtig mit dem Ăl verrĂŒhren (nicht mixen).
Dann schiebt Ihr EureFainĂš in den auf höchste Temperatur vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene und dreht die Temperatur sofort auf 200 Grad herunter. Die FainĂš ist nach 25 – 30 Minuten fertig. Ab und an ein Blick in den Ofen um zu sehen, ob sie nicht zu dunkel wird. Fertig ist sie, wenn sie sichvom Boden löst und die OberflĂ€che schön cross-goldgelb-braun ist.
Meine sah gestern (4.3.) so aus, sie war nicht ganz Cross-goldgelb-braun, weil ich sie in meinem Oma Holzofen gebacken hatte, den ich noch nicht ganz im Griff habe. Die Temperatur war definitiv zu hoch đ aber ich liebe mein Ăfchen. Die FainĂš war auf der einen Seite fertig, auf der anderen noch nicht ganz. Aber trotzdem war sie sehr lecker. Beim nĂ€chsten Mal mache ich es besser und liefere das entsprechende Bild nach.
Aus dem Ofen nehmen, einige Minuten abkĂŒhlen lassen und lauwarm servieren und verspeisen. Ich esse meine FainĂš als Hauptgericht unter einem knackigen Romanesco Salat mit leichter Kapern-Joghurt-Sauce und feinen BlĂ€ttchen Pecorino-KĂ€se.
Dazu empfehle ich folgende Weine: Einen spritzigen Vermentino z.B. Stellato aus der Gallura oder Blu aus Fertilia.
Buon Appetito â viel SpaĂ beim Nachkochen und GenieĂen.. Wie immer, bei Fragen einfach fragen..
Costa Smeralda, Nordsardinien, Santa Teresina – Bed & Breakfast
Die kleine Ansiedlung Santa Teresina ist schon eine besonders nette Ecke in Nordsardinien. Umgeben von imposanten Granitbergen und HĂŒgeln, fĂŒnf Fahrtminuten an die schönsten StrĂ€nde der Costa Smeralda habt Ihr die Top Tips Nordsardiniens quasi vor der HaustĂŒr.
Der Bed & Breakfast von Laura und Achille ist ein ehemaliges Bauernhaus, dass die beiden zu einem gastfreundlichen Bed & Breakfast umgebaut haben. Im oberen Teil befindet sich das Wohnhaus und die drei groĂen GĂ€stezimmer des B & B verbunden ĂŒber eine groĂe möblierte Terrasse. Im hinteren Bereich unterhalb ebenerdig ist der Zugang eine groĂe WohnkĂŒche mit FrĂŒhstĂŒckstisch fĂŒr die GĂ€ste. Hier bereitet Euch Laura ein tolles internationales FrĂŒhstĂŒck. Kaffee, Cappuccino, Tee und SĂ€fte, dazu ihre hausgemachten Torten, Eier von den eigenen HĂŒhnern und vieles mehr. Der richtige Start in den sardischen Urlaubstag.
Lage: Der Bed & Breakfast befindet sich auĂerhalb der kleinen Ansiedlung Santa Teresina (2 km von der Costa Smeralda entfernt) in einem schmalen, idyllischen, immergrĂŒn bewachsenen Tal, gesĂ€umt von imposanten Granitsteinfelsen in denen seltene sardische Raubvögel brĂŒten und bei schönem Wetter am Himmel kreisen. Sonnig und in absoluter Alleinlage; so genieĂen die GĂ€ste auch wĂ€hrend der Saison absolute Ruhe und garantiert einen erholsamen Sardinienurlaub. Das gesamte GrundstĂŒck umfasst ca. 10 Hektar mit Macchialandschaft, OlivenbĂ€umen, wilden Oliven, Steineichen, Kakteen â die typisch sardischen GewĂ€chse rundum. In den HĂŒgeln auf der anderen Seite des Tales, liegt das sehr nette Ărtchen San Pantaleo â ca. 8 km entfernt. Ein Ausflugstipp â mehr dazu weiter unten in Ausflugstipps.
Der Bed & Breakfast: 3 groĂzĂŒgige helle Doppel-GĂ€stezimmer: Ambra, Smeraldo und Aquamarina, die alle ĂŒber ihren eigenen Eingang und ein privates Badezimmer mit Waschbecken, Dusche, WC und Bidet haben. Beistellbett und Baby-Reisebett fĂŒr kleine GĂ€ste können dazugestellt werden. Jeweils befindet sich am Zimmer eine eigene möblierte Terrasse. Das Zimmer Aquamarina hat zusĂ€tzlich eine komplett eingerichtete KĂŒche.
Die Ausstattung ist schlicht, sehr sauber und schön hell und mit netten Wandmalereien. Beschattet wird im Sommer mit dunklen VorhÀngen.
Bett-, Bad- und KĂŒchenwĂ€sche (Zimmer Aquamarin) ist im Preis enthalten.
Mietpreise (Mindesaufenthalt 3 Ăbernachtungen)
November bis Ende Mai Zimmerpreis 60,– Euro (Belegung fĂŒr 2 Personen) Juni& Oktober pro Nacht 70,– Euro (Belegung fĂŒr 2 Personen) Juli& September pro Nacht 80,– Euro (Belegung fĂŒr 2 Personen) August pro Nacht 90,– Euro (Belegung fĂŒr 2 Personen)
ZuschlĂ€ge Babies bis vollendet 2 Jahre kostenlos im Baby Beistellbettchen ab 3 Jahre bis 14 Jahre 5 Euro pro Tag ab 15 Jahre und Erwachsene 20,– Euro pro Tag im Beistellbett
Im Preis enthalten Bett/Bad und KĂŒchenwĂ€sche (Aquamarina), wöchentlicher Wechsel
Freizeit
Quasi direkt vor der HaustĂŒr, liegt ein KĂŒstenabschnitt fĂŒr den Sardinien weltweit bekannt ist. Die Costa Smeralda: Im Sommer Treffpunkt der Reichen und Schönen der Welt. GanzjĂ€hrig Anziehungspunkt der Liebhaber des kristallklaren und in allen TĂŒrkis- und Blautönen schimmernden Meerwassers. Der Hauptort Porto Cervo ist 10 Fahrtminuten mit dem Auto entfernt, in lauen Sommerabenden könnt Ihr dort nach Lust und Laune shoppen oder nur auf der Piazza flanieren. Sehenswert sind die vielen kleineren und gröĂeren schneeweiĂen SandstrĂ€nde der Costa, wie Rena Bianca, Liscia Ruja, Razza di Juncu, Celvia oder Capriccioli,Romazzino und der Spiaggia del Principe. Alle erreicht Ihr in maximal 10 Fahrtimunten. Oder wie wĂ€rs mit ein bisschen Kultur und der Besichtigung der extravanten Kirche Stella Maris etwas auĂerhalb von Porto Cervo. Was auch immer Ihr vorhabt, ab Mai bis in den November hinein, Badezeug und SchnorchelausrĂŒstung einpacken. Ganz wunderbar ist auch das superniedliche Bergdorf San Pantaleo, ebenfalls nur 10 Fahrtminuten entfernt. Ein Dorf gespickt mit den BauernhĂ€usern fĂŒr die Nordsardinien, die Gallura bekannt ist und die als Planungsvorlage fĂŒr viele Villen der Costa Smeralda dienten. Die Stazzi. Vom FrĂŒhjahr bis in den Herbst, findet jeden Donnerstag in San Pantaleo ein ausgezeichneter Handwerkermarkt statt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. La Maddalena, das fĂŒr seine atemberaubende Naturschönheit bekannte Archipel liegt ebenfalls direkt quasi vor der HaustĂŒr und ist ĂŒber Palau (25 Minuten), von dort dann mit der FĂ€hre schnell erreichbar. Baden, Biken, Bootstouren, Tauchen, Delfinwatching und vieles mehr. Eure Gastgeberin hat viele Insidertipps fĂŒr Euch parat. Baia Sardinia ein nettes Dorf mit vielen Restaurants, Beachclubs und einladender Piazza ĂŒber den HĂŒgel und Cannigione sind ebenfalls in 10 bzw. 15 Fahrtminuten erreichbar. Hier gibt es vom FrĂŒhjahr bis in den Herbst hinein jeden Abend NachtmĂ€rkte die zum Bummeln und Shoppen einladen.
In KĂŒrze:
Bed & Breakfast, lÀndlich gelegen, zentral aber sehr ruhig
ganzjÀhrig geöffnet
Sonderpreise fĂŒr LangzeitgĂ€ste
privates GrundstĂŒck
3 GĂ€stezimmer
groĂe Terrasse/n
groĂes PrivatgrundstĂŒck
Katzen, Schafe & Hunde wohnen auf dem Hof
Gut zu wissen:
wir empfehlen Mietwagen
Gute Ausgangslage fĂŒr Motorradfahrer
gut erreichbar
Mountainbike, Biketouren
die Vermieter sprechen Englisch, Italienisch
Haustiere auf Anfrage
Entfernungen
Olbia Flughafen â 20 km
Costa Smeralda â 4 km
Porto Cervo Zentrum â 7 km
Arzachena â 7 km
San Pantaleo â 5 km
Alghero Flughafen â 120 km
Santa teresa Gallura â 30 km
Palau 25 km
La Maddalena (ĂŒber Palau) 25 km
Tempio 35 km âą Strand 4 Km
Einkaufen 3 km
Restaurant 3 km
Möchtet Ihr ein paar schöne Tage auf Lu Lusandru verbringen: Dann sendet mir doch bitte das Formular ausgefĂŒllt zurĂŒck und ich werde Euch umgehend ein Angebot unterbreiten.
Das La Gritta ist seit 1988 eine feste Adresse fĂŒr Feinschmecker auf Sardinien. In Palau, am nordöstlichen Zipfel der Insel haben die BrĂŒder Beniamino und Paolo D’Amore das Restaurant La Gritta mit italienischer Passion fĂŒr die feine mediterrane KĂŒche zu einer der ersten Adressen auf Sardinien aufgebaut. Immer wieder findet man das La Gritta auch in nationalen und internationalen GourmetfĂŒhrern als eines der besten Restaurants Sardiniens und Italiens.
„Wo die Liebe den Tisch deckt, schmeckt das Essen am besten“
Seit 2010 Jahren verwöhnt nun die nĂ€chste Generation, Beniaminos Tochter Simona D’Amore und Schwiegersohn Roberto Pierro die GĂ€ste. Mit liebevoll zubereiteten SpezialitĂ€ten aus sardischer und italienischerFeinschmeckerkĂŒche und einer wunderbaren Auswahl auserlesener fantastischer Weine, die Simona als Sommelier jeden Winter neu wĂ€hlt.
Die tagesfrischen Fisch- und MeeresspezialitĂ€ten sind meine absolute Empfehlung, Top sind aber auch die typisch sardischen Fleischgerichte, wie das Porcetto Sardo, dass auf dem Barbecue allabendlich ĂŒber den offenen Feuergegrillt und mit hausgemachtem Brot gereicht wird. Die frischen GemĂŒse, KrĂ€uter und Salate (teils aus dem eigenen Garten) runden alle Leckereien ab. Nachspeisen, Kuchen und Dolci gibt es ebenfalls in herrlicher Vielfalt.
Ganz Neu in der Saison 2021 das Menu Light Lunch, herrliche groĂe Salatbowls fĂŒr alle GeschmĂ€cker von Vegan bis Fisch, eine tolle, typische La Gritta-Auswahl.
SelbstverstĂ€ndlich sind Brot, die herrliche Pasta und die italienischen Dolci hausgemacht und werden tĂ€glich frisch in der KĂŒche zubereitet. Sofern möglich kommen Lebensmittel von handverlesenen, lokalen oder regionalen Lieferanten, man achtet auf Bio und beste QualitĂ€t.
Mein Tipp: Wer sich unter all den Leckereien nicht entscheiden kann oder will (so wie ich), ĂŒberlĂ€sst die Wahl vertrauensvoll Chef Roberto. In La Gritta bietet Euch zwei tolle Menu Degustazione = DegustationsmenĂŒsâĄïžDegustazione light đœïž 3 Vorspeisen (Antipasti), wahlweise eine erste (Primo) oder eine zweite Hauptspeise (Secondo), eine Nachspeise (Dolce) 70,-- Euro pro Person
âĄïžDegustazione storia e innovazione đœïž 3 Vorspeisen (Antipasti), eine erste Hauptspeise (Primo), eine zweite Hauptspeise (Secondo), eine Nachspeise (Dolce) fĂŒr 90,-- Euro pro Person
zuzĂŒglich GetrĂ€nke
Adresse & Ăffnungszeiten
Ristorante La Gritta Loc. Porto Faro I-07020 Palau (OT) Sardegna/Italia