Sardinien – die Insel der Kontraste, die unberührte Natur und tiefe Gastfreundschaft miteinander vereint. Auf dieser Wanderung nach Tandalò, einem verlassenen Dörfchen im Herzen einer Hochebene, dem Altopiano von Budduso, könnt Ihr genau das erleben. Eingebettet in die idyllische Hochebene führt der Weg von Su Filigosu, durch einen der größten Staatswälder Sardiniens, vorbei an sauberen Wildbächen, alten Korkeichen und einer Vielzahl von Macchia-Gewächsen.
Der Aufstieg bringt nicht nur atemberaubende Aussichten, sondern auch eine tiefere Verbindung mit der einzigartigen sardischen Landschaft. Und wie es auf dieser Insel Tradition ist, wurden wir unterwegs mit herzlicher Gastfreundschaft überrascht – ein authentisches sardisches Erlebnis erwartet uns am Ziel. Kommt mit auf diese unvergessliche Wanderung, die nicht nur von der Schönheit der Natur lebt, sondern auch von den Begegnungen, die Sardinien so besonders machen.

Start & Ziel: Foresta Demaniale di Su Filigosu
Google Maps Link
Parkplatz unter schattigen Bäumen, gegenüber einer kleinen Staumauer des Flusses, bietet eine perfekte Ausgangsbasis für diese Tour.
Anfahrt & Parken:
Über Oschiri zum Startpunkt. Oschiri liegt etwa ca. 40 km von Olbia entfernt.

Schwierigkeit: Einfach bis mittel
Dauer: 4 – 6 Stunden (je nach Kondition)
Strecke: 14,9 km
Max. Höhe: 612 m
Höhenmeter: Aufstieg: 430 m | Abstieg: 430 m
Kondition: Mittel
Technik: Einfach bis mittel
Erlebnis: Sehr cool
Landschaft: Extrem schön



Kurzbeschreibung:
Einfache bis mittelschwere Wandertour, die auch für MTB geeignet ist. 🚶♂️🚴♀️ Der Weg führt durch teils steile Anstiege auf lockerem, steinigen Untergrund. Achtet darauf, ausreichend Trinkwasser einzupacken, da es unterwegs keine Wasserquellen gibt. 🥤
Lukullisches:
Das Städtchen Oschiri ist bekannt für seine Panadas – köstliche, deftige Törtchen, die mit allerlei leckeren Füllungen verlocken, wie Gemüse, Salsiccia (sardische Bratwurst) und mehr. 😋 Diese sind der ideale sardische Snack für Euer Picknick zur Halbzeit der Tour in Tandalò. 🧀🥧
Panada Adressen in Oschiri:
- La Casa della Panada, Via Umberto I: Google Maps
- Sapori di Oschiri, Via Europa 8: Google Maps
Mitzubringen/einzupacken sind:
Meine Packliste für Sardinien Tages-Wandertouren könnt Ihr hier als PDF-Datei downloaden. 📄
Gutes Schuhwerk mit Profil oder feste Wanderschuhe – auf dieser Tour ein Muss. 👟💪 Einmal müsst Ihr kurz vor Tandalò durch den Fluss Rio Mannu waten. Im Sommer wird er kaum mehr als ein Rinnsal sein, aber ab Herbst bis ins späte Frühjahr, nach Regenfällen, müsst Ihr definitiv die Schuhe ausziehen und barfuß hindurch. 🌊👣 Also ein Handtuch einpacken! 🧴
Ebenfalls ausreichend Wasser 🥤, Sonnencreme 🧴 und Sonnenschutz. 🌞
Wichtiger Hinweis:
Ist die Strömung nach längeren Regenfällen zu stark und der Wasserstand zu hoch, durchquert den Fluss bitte NICHT. 🚫🌊 Sicherheit geht vor! In solchen Fällen ist es besser, den Fluss zu meiden und den Wanderweg zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.



Su Filigosu Oschiri nach Tandalò
Die heutige Tour startet im Gemeindegebiet von Oschiri, am Parkplatz der Forstverwaltung des Staatsforstes Foresta Demaniale Su Filigosu. Der Staatswald erstreckt sich über knapp 4000 Hektar zwischen Oschiri und Budduso, und führt euch durch eine unbewohnte Hochebene. 🌲🌳
Diese Hochebene, das Altopiano di Budduso, sowie das Gebiet des Monte Lerno, sind nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch jedes Jahr im Juni Ziel einer Etappe der Autorally Weltmeisterschaft. 🚗🏁 Während dieses Events ist die friedliche Idylle vorübergehend von einem staubigen und aufregenden Rallye-Spektakel geprägt. Weitere Infos findet ihr auf der offiziellen Webseite der Rally: Rally Italia Sardegna.
Durchzogen von Wildbächen und Flüssen, die vorwiegend in den Rio Mannu (den „Großen Fluss“) münden, bietet der Staatsforst eine atemberaubende Naturkulisse. Diese Gewässer speisen den Lago di Coghinas, den großen Stausee, der zwischen Oschiri und dem Monte Limbara liegt. 🌊 Der See ist ein wichtiger Lebensraum für Fische, da die Gewässer so sauber sind, dass Forellen dort heimisch sind – Angeln ist jedoch verboten.
Im Staatsforst findet man prächtige Kork- und Steineichen, die das Gebiet dominieren, sowie die typischen Macchiagewächse wie Lavendel, Erdbeerbaum, Mastix, Zistrosen und viele andere Wildkräuter. Hier leben zahlreiche Wildtiere und Vogelarten, von denen ich in einem späteren Artikel ausführlicher berichten werde. 🦜🌿
Vor vielen Jahren habe ich diese Strecke mit dem Mountainbike zurückgelegt, zusammen mit einer Gruppe während einer Sardinien-Durchquerung von Nord nach Süd. Der Abschnitt von Oschiri bis zur verlassenen Ansiedlung Tandalò mit der kleinen Landkirche San Giuseppe gehört für mich zu den schönsten Etappen der gesamten Trans-Sardinia. 🚵♀️🌄
Am letzten Wochenende im März 2021 unternahm ich mit einer Kundin eine Wanderung auf dieser Tour. Es war erneut ein einzigartiges Sardinien-Erlebnis: Natur pur, absolute Einsamkeit und Ruhe – und dazu bestens begehbare Forstwege und Sträßchen. 🥾🌞
Der krönende Abschluss des Tages war ein Besuch an einer der faszinierendsten archäologischen Stätten Sardiniens: dem S’altare de Santu Istevene, dem Altar von Santo Stefano in Oschiri. Es war ein perfekter Abschluss eines Traumtages. ⛪🏛️
Unser Tourtag war ein typisch warmer Frühlingstag mit 22 Grad und strahlend blauem Himmel – ideal zum Wandern. 🌸🌞 Am Parkplatz der Forstverwaltung stand nur unser Auto, sodass wir völlig alleine in dieser sardischen Wildnis waren.
Angekommen in Tandalò, fanden wir dort unter den schattigen Eichenbäumen eine freundliche Familie aus Budduso, die gerade beim Mittagessen saß. So, wie es auf Sardinien Tradition ist, hatten wir kaum den ersten Gruß ausgesprochen und uns noch nicht einmal hingesetzt (Abstandsregeln COVID wurden eingehalten), als uns auch schon die ersten Becher hausgemachten Weines aus Budduso angeboten wurden. 🍷😊
Und wie es sich für die sardische Gastfreundschaft gehört, folgte eine großzügige Mahlzeit: ein Teller Brot, köstliche hausgemachte Salami, frisch zubereiteter Pecorino-Käse, Fenchel aus dem eigenen Garten und als Krönung eine Schale mit frisch gebratenem Spanferkel. 🧀🥖🍖 Zum Nachtisch gab es Kaffee, Grappa und Fruchtsalat. 🍇🍓
Bescheidenheit wäre in diesem Fall unangebracht gewesen – die Familie hatte für uns alle reichlich eingeplant. Die sardische Gastfreundschaft kennt keine Grenzen und wird auf dieser Insel fast heilig gehalten. Es ist ein wundervolles Gefühl, Teil dieser Tradition zu sein.
Wir wagten es nicht einmal, unser bescheidenes Mitgebrachtes aus den Rucksäcken zu holen, denn wir fühlten uns so herzlich willkommen und waren so großzügig von den Einheimischen beschenkt worden. 😌💛 Wir verbrachten drei wunderschöne Stunden bei köstlichem Essen, Wein und interessanten Gesprächen mit dieser supernetten sardischen Familie.
Es war wieder ein typisches sardisches Abenteuer: Die Ruhe der Natur, das köstliche Essen und die beeindruckende Gastfreundschaft der Sarden machen diese Insel zu einem unvergesslichen Erlebnis. 🌿🍷🌟

E ancora grazie di cuore per la calorosa accoglienza e lo speciale pranzo "casereccio 5 stelle" 🤗🤗🤗🤗
So, meine Einleitung war etwas länger, lag mir am Herzen. Jetzt von mir für Euch eine meiner Traumtouren in das unbewohnte Herz meiner Trauminsel.
Beschreibung
Tourstart: Außenstelle Staatsforst Foresta Demaniale di Su Filigosu
📍 Google Maps Link
Am markierten Punkt findet Ihr unter ein paar schattigen Bäumen, gegenüber einer kleinen Staumauer des Flusses, einige schöne Parkplätze. 🅿️🌳 Hier könnt Ihr Euer Auto sicher abstellen, um die Wanderung zu beginnen.

Ihr startet auf dem Pfad links vom Fluss, der bergauf führt. 🌿
Bleibt immer auf dem Hauptweg! Der Weg zieht sich 5 km bergauf, wobei Ihr nach und nach etwa 340 Höhenmeter überwindet. ⛰️ Ab und an zweigen kleinere Straßen ab, aber keine Sorge – diese sind gut erkennbar und gehören nicht zum Hauptweg, also einfach ignorieren.
Rechts von Euch könnt Ihr immer wieder atemberaubende Ausblicke auf den Riu Mannu werfen, den großen Fluss, der sich wild und wunderschön durch das Tal schlängelt. 🌊 Zwischendurch findet Ihr immer wieder kleinere Becken, in denen sich das kristallklare, blautürkise Wasser sammelt – Natur pur! 🍃💧






Oben angekommen, erreicht Ihr einen breiteren Hauptweg. Hier biegt Ihr rechts ab. 🚶♂️💨 Kurz darauf überquert Ihr eine breitere Feuerschutzschneise, in der Wald und Gebüsch entfernt wurden, um den Untergrund für einige hundert Meter von möglichem Feuer zu befreien. 🔥🌲
Bleibt weiterhin auf dem Hauptweg und achtet darauf, dass Ihr ein typisch sardisches Tor hinter Euch schließt, nachdem Ihr hindurchgegangen seid. Das gehört zur landestypischen Tradition, um die Tiere auf der Weide zu schützen. 🚪🐑



Knapp 1000 Meter weiter beginnt der Abstieg ins Tal nach Tandalò und hinunter zum Rio Mannu. 🏞️ Der Weg führt Euch über 7,2 km und bald heißt es, die Schuhe auszuziehen und durch den Fluss zu waten. 🦶💦 Das Wasser ist erfrischend kalt und traumhaft sauber. Besonders im Sommer wird der Riu Mannu jedoch kaum mehr als ein Rinnsal sein. Ab Herbst bis ins späte Frühjahr oder nach Regenfällen kann der Wasserstand jedoch deutlich steigen, sodass Ihr definitiv die Schuhe ausziehen müsst, um hindurch zu waten. 🥾❄️ Also denkt daran, ein Handtuch einzupacken! 🧣


Sollte es mehrere Tage Regenfälle gegeben haben und der Fluss angestiegen sein, lasst bitte die Durchquerung sein! ⚠️
Ein paar Schritte nach dem Fluss erreicht Ihr dann Tandalò. Hier steht die kleine Kirche San Giuseppe, die sich charmant in die Natur einfügt. 🏰 Einige beeindruckende, mehrere hundert Jahre alte Steineichen spenden Schatten und laden zum Verweilen ein. 🌳 Hier könnt Ihr an den langen aufgestellten Steintischen und Bänken wunderbar Euer mitgebrachtes Picknick genießen. 🧺🍇





Tandalò: Die heute verlassene Siedlung Tandalò liegt im Herzen der Hochebene und bestand ursprünglich aus 19 Häusern. Mitte des 18. Jahrhunderts siedelten sich hier Familien aus der Toskana an, die Holzkohle herstellten und auf den Weiden Vieh hielten. Sie produzierten Käse, Brot und Lebensmittel für die umliegenden Dörfer. 🏡🐄
In den 70er Jahren wurde die Siedlung verlassen, und die Häuser verfielen. Doch nun werden sie nach und nach wieder restauriert. 🛠️ Im Mai, jedes Jahr Ende des Monats, organisieren die ehemaligen Bewohner ein großes Fest zu Ehren des Schutzheiligen des Dorfes. 🎉 Während unseres Mittagessens erfuhren wir, dass zwei unserer Gastgeber in Tandalò geboren wurden – ein schöner Zufall, der die Geschichte noch lebendiger machte. 🌳



Habt Ihr Eure Pause beendet, geht es auf dem gleichen Weg, den Ihr gekommen seid, zurück in die Forestale und zu Eurem Parkplatz. 🚶♂️💪 Achtet darauf, dass Ihr kurz hinter der Feuerschutzschneise den Weg links bergab nehmen müsst, um den richtigen Rückweg einzuschlagen. 🌿👣

Im Anschluss empfehle ich Euch einen Besuch an der Ausgrabungsstätte S’altare de Santu Istevene, dem Altar von Santo Stefano in Oschiri. ⛪️🗿 Die Stätte ist ein faszinierendes Zeugnis der sardischen Geschichte und Kultur. Ein wunderbarer Abschluss für einen Tag voller Natur und Entdeckungen. 🌿✨
Hier der Link zur Ausgrabungsstätte: S’altare de Santu Istevene
S’altare de Santu Istevene, der Altar von Santo Stefano, befindet sich in der Nähe von Oschiri, im Nordosten Sardiniens, und ist eine der beeindruckendsten archäologischen Stätten der Insel. 🏛️ Der Altar und seine Umgebung geben einen tiefen Einblick in die prähistorische Kultur Sardiniens und sind ein bedeutendes Beispiel für die religiösen und spirituellen Praktiken der damaligen Zeit.
Der Altar von Santo Stefano stammt aus der späten Bronzezeit und gehört zu den Nuraghenkulturen, die Sardinien prägten. Diese Kultur ist bekannt für ihre monumentalen Steinbauten, die sogenannten Nuraghen, die als Festungen, Tempel und religiöse Stätten dienten. Der Altar von Santo Stefano ist eine außergewöhnliche Fundstätte, die mit den Nuraghenheiligtümern verbunden ist, die für ihre religiösen Rituale bekannt sind.
Der Altar ist aus großen Steinen errichtet und liegt in einer natürlichen Aussichtsposition, was es zu einem Ort für Rituale und Zeremonien machte. Es wird angenommen, dass hier Opfergaben und Bittgebete abgehalten wurden, oft in Verbindung mit der Verehrung von Naturgöttern oder den Göttern der Erde. Der Altar liegt inmitten einer heiligen Landschaft, umgeben von einer spektakulären Aussicht auf das umliegende Tal und die Berge. 🌄
Die Stätte von S’altare de Santu Istevene zieht immer noch Forschungsinteresse auf sich, da sie Hinweise auf den spirituellen und gesellschaftlichen Zusammenhang der sardischen prähistorischen Gemeinschaft bietet. Es ist nicht nur ein faszinierender Ort für Archäologie-Enthusiasten, sondern auch für Reisende, die sich für die Historie und mystischen Aspekte Sardiniens interessieren. 🏞️
Jedes Jahr wird die Stätte von Einheimischen und Archäologen gepflegt, und das Fest zu Ehren von Santo Stefano gibt einen lebendigen Einblick in die Traditionen und den glaubensbasierten Lebensstil der Region. Es ist ein ganz besonderer Ort für alle, die sich auf eine spirituelle und kulturelle Entdeckungsreise begeben wollen.



Hier ist der Link zum Bikemap.net-Download der GPS-Daten (gpx und kml) für die Tour:
Download GPS-Daten auf Bikemap.net
Für die Tour als PDF-Datei könnt ihr die Touren-Details auf der Website abrufen, die als praktische Referenz und detaillierte Karte bereitgestellt werden.
Viel Spaß beim Wandern oder Radfahren auf Sardinien! 🌍🚶♀️🚴♂️
Viel Spaß – bei Fragen einfach fragen
Anja
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