Biken: Biketour La Maddalena & Caprera

Sightseeing mit dem Mountain- oder Trekkingbike mit ⭐⭐⭐⭐⭐

Lieblingsfahrradtour am nordöstlichen Zipfel Sardiniens. Vis-à-vis dem kleinen Hafenstädtchen Palau, befindet sich der Nationalpark der Inselgruppe von La Maddalena. Sardinien protzt hier mit Natur und Kitschbildern von Meer & Stränden – ein Spektakel. Wer bei seinem Sardinienbesuch hier nicht war, hat eine der schönsten Ecken Insel definitiv verpasst. Mit dem Bike könnt Ihr die schönsten Ecken entdecken. Kommt mit auf meine Biketour zum nachfahren.

Für Sterne für traumschöne Landschaften und Italienflair La Maddalena Stadt

Der La Maddalena Nationalpark setzt sich zusammen aus 7 größeren und ca. 62 kleineren Inseln, Inselchen und Felseilanden, alle umgeben jedoch von kristallklarem in allen Türkis- und Blautönen schimmernden Meer.

Start & Ziel: Die Biketour startet im Hafen von Palau, wo ihr in der Stazione Marittima die Tickets für die ca. 20 Minütige Überfahrt nach La Maddalena kaufen könnt.

Parken: Gegenüber dem privaten Hafen befindet sich der große Parkplatz von Palau. Von dort sind es 2 Minuten zur Stazione Marittima. https://goo.gl/maps/6A8HizXqitDG6jBW6

Höhenprofil der Tour

Schwierigkeit: gemütliche Biketour, keine technischen Ansprüche. Überwiegend Asphalt, auf Caprera auch lockere Schotterstraßen und Feldwege
Dauer: 3 – 5 Std. je nach Kondition
Strecke 21,5 km 
Max Höhe 35 m
Höhenmeter auf ⬆️ 108 Höhenmeter ab ⬇️ 108
Kondition einfach  Technik einfach  Erlebnis sehr cool  Landschaft extrem schön


Kurzbeschreibung:

Einfache  Biketour. Ein paar kleinere Anstiege und Abfahrten, selten auf lockerem Untergrund. La Maddalena und die Nachbarinsel gehören zu den schönsten Ecken, die auf Sardinien auf die Must See Liste gehören. Auf Caprera gibt es in der Saison einige Kioske entlang der Strecke in denen Ihr euch mit Leckereien, belegten Brötchen Getränken und kleinen Mahlzeiten versorgen könnt. Außerhalb der Saison denkt an ausreichend Wasser und Verpflegung für euer Picknick an einem der schönen Strände.

Ausstattung & Ausrüstung:

Ausreichend Wasser, Sonnencreme und Sonnenschutz.



Tour Information

Die Biketour startet im Hafen von Palau, wo ihr in der Stazione Marittima die Tickets für die ca. 20 Minütige Überfahrt nach La Maddalena kaufen könnt.

Stazione Marittima Stazione Marittima

Der günstige Fähranbieter ist Delcomar. Die Fähren fahren tagsüber zwischen Palau und La Maddalena Stadt ganzjährig und regelmässig alle 20 Minuten. 

Die Biketour ist eine gemütliche GenussbikeTour, die Ihr mit dem MTB oder dem Trekkingbike fahren könnt. Sie bietet wunderbare Einblicke und Ausblicke in eine traumschöne Inselwelt, Strände, Strändchen, Buchten, Ruinen, Pinienwälder und Granitfels-Landschaften.

Möchtet Ihr eine gemütliche Ganztagestour fahren, empfehle ich den Freitag, da findet auf dem großen Parkplatz von Palau der Wochenmarkt statt. Hier könnt Ihr euch vor der Tour noch mit sardischen Leckereien eindecken.

Ab Mai bis Ende Oktober gehören Handtuch und Badesachen in’s Gepäck. Caprera’s schöne Strände laden euch zu einer Badepause ein.

Tourbeschreibung

Ihr verlasst die Fähre und fahrt in Richtung Ausfahrt um die Mole zu verlassen. Am Kreisverkehr mit Denkmal ist km 0 der Tour – Ihr fahrt rechts und folgt der Hauptstraße am Meer entlang in Richtung der Beschilderung nach Caprera.

Nach 1,7 km befindet sich rechter Hand die kleine Isola Chiesa, die vom italienischen Militär genutzt wird.  Dahinter im Meer in Blickrichtung Süden blickt Ihr auf die Ostseite der Isola Santo Stefano auf der bis 2008 eine Flotte amerikanische U-Boote parkten, rund 6000 Soldaten und Mitarbeiter des amerikanischen Militärs  waren bis dahin Bewohner von La Maddalena.

weiter auf der Hautpstraße

auf 2,7 km Ihr folgt der Hauptstraße links bergauf, weiter Richtung Caprera. 

3 km rechts in die Via Amerigo Vespucci, Richtung Caprera

4,2 km Ihr erreicht die Brücke und Damm, die La Maddalena mit der Nachbarinsel Caprera verbindet. Im Winter wurden hier schon seltene Walhaie gesichtet.

5,1 km hinter dem Damm fahrt Ihr auf den kleinen Pfad rechts durch die Büsche und folgt für 1,4 km.

6,5 km rechts weiter am Meer entlang und immer auf dem Hauptweg bleiben.

7,1 km Ihr kommt auf die Asphaltstraße und folgt ihr

7,6 km an der Kreuzung weiter auf dem Haupt Asphaltweg bleiben.

TIPP: halblinks neben der Asphaltstraße geht es zum Centro Equituristoco Cavalla Marsala, der Besitzer Alessandro Monni ist ein italienweit bekannter Endurance Reiter, er und sein Team organisieren hier tolle Ausritte für Anfänger & Fortgeschrittene – tel. +39 347 235 9064

weiter auf dem Hauptweg

9,8 km Ihr seid am Spiaggia dei due Mari, der Strand der zwei Meere. Je nach Windrichtung habt Ihr hier immer eine windstille Ecke für eine Badepause.

weiter auf dem Hauptweg

10,6 km fahrt Ihr hier stark links herum den Berg hinauf, kommt Ihr nach 800 m zum Spiaggia del Relitto. Strand des Schiffswracks, dort liegen die Überreste eines alten Schiffes im Sand.

ansonsten weiter auf dem Hauptweg.

nach 800 m erreicht ihr ein mehr oder weniger abgesperrtes Tor. Hier seid Ihr jetzt am Punta Rossa angekommen, einer alten Militäranlage, die den ersten und zweiten Weltkrieg überstanden hat. 

Sehenswert, fahrt wie euch die Nase führt, ca. 1,5 erstreckt sich die alte Anlage mit vielen Zeitzeugen.  

Im Anschluß zurück, wie Ihr gekommen seid bis zur Kreuzung mit dem Reitzentrum – 14 km

weiter auf dem Hauptweg Richtung Norden bleiben, jetzt auf Asphalt und Ihr fahrt durch die Pinienwälder von Caprera.

15,6 km Kreuzung im Wald. Links herum geht es zurück Richtung La Maddalena, Ihr folgt dem Hauptweg Richtung Brücke und zurück nach La Maddalena Stadt. 

Variante (800 m pro Tour länger, Gesamt 1,6 km) mit Ausflug ins Museum des italienischen Nationalhelden Giuseppe Garibaldi: fahrt rechts und folgt der Straße für 800 m, am Ende kommt ihr zum Museum und Grabmal des Giuseppe Garibaldi, der hier auf der Insel lebte.
Danach zurück zur Kreuzung.

20,7 km Kreisverkehr an der Militärschule, Marina Militare Scuola Sottoufficiali weiter wie gekommen am Meer entlang Richtung Innenstadt. 

21,4 km am großen Kreisverkehr, fahrt Ihr auf die Piazza delle Palme, den Platz mit den vielen Palmen. 

Jetzt könnt Ihr gemütlich euer Rad schieben und bei einem kleinen Bummel durch die Innenstadt, Kaffee, Eis und ein wenig entspanntes sardisches Flair genießen. Lasst euch einfangen von La Maddalena Stadt.

Viel Spaß beim Nachfahren

Anja

🤗🤗🤗🤗

Die Gps Daten (gpx und kml) zum download auf Bikemap.net ➡️ Biketour La Maddalena & Caprera
Dort habe ich weitere Fahrrad- und Wandertouren auf Sardinien für Euch zum Download hinterlegt.

Möchtet Ihr die Tour mal mit Guide nachfahren, für kleine Gruppen ab 6 Personen, sprecht mich einfach an.


#sardinien #biketour #mountainbike #LaMaddalena #tourzumnachfahren #Caprera #Nordsardinien #blog #sardinieninselblog #italy #sardinia #tripstagram #ü50 #ü50biker #bikenaufsardinien # #tripstagramsardinien #trekkingbike #Palau #Nordsardinien #fähre #gallura


Spanien 🇪🇸, Jakobsweg Camino Frances

Oktober 2019 – Die Saison ist rum und Pilgern steht auf dem Programm. Mein erster Pilgerweg ist erwählt: Camino Frances der Jakobsweg von Saint-Jean-Pied-de-Port an der französischen Grenze, nach Santiago di Compostela. Es war eine Hardcore Erfahrung für mich, meinen Körper und ganz besonders und meine armen Füsse. Ich die hochzeitplanende Schlappi-Frau, zu Fuß durch Nordspanien auf den Spuren des Heiligen Jacobus.

Hört sich blöd an aber der Weg hatte mich persönlich gerufen, immer wieder mal, lange Jahre. Daran hatte ich keine Zweifel. Und im Sommer 2019, hat er praktisch nach mir geschrien. Gute Zeiten mit meinen Hochzeitspaaren aber privat lief alles ziemlich aus dem Ruder. Ein Cut mußte sein, zur Ruhe kommen, Zeit nur für mich, zum nachdenken, grübeln und um wieder nach Vorne blicken zu können. Im Oktober 2019 war es dann so weit, ich habe mich auf den Weg der Wege gemacht.

Zu Fuß von Sardinien, mit Pilgerpass und viel zu viel Zeugs in einem 13,5 kg schweren Rucksack. Sardinia to Santiago – von Sardinien nach Santiago de Compostela. Und nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, kein Flieger für mich, grüner Fußabdruck und so.

Gefreut, gelacht, geheult, geflucht – aber nach meinen Kindern, das tollste Abenteuer meines Lebens. Der Weg meines Lebens. ¡Buen Camino! 👣

Knapp 1.000 km – der Camino Frances. Die nette Karte gibt es bei Ideas Peregrinas – online

Camino Frances 2019 👣👣

Mein Abenteuer beginnt am 21. Oktober, ich und mein roter Rucksack nehmen die Nachtfähre um 22.00 Uhr von Porto Torres nach Genua. Ankunft dort, früh am nächsten Morgen und direkt weiter mit dem Zug die Küste entlang nach Nizza. Der nächste Umstieg am Bahnhof dort in den Nachtbus nach Bordeaux, wo ich mit dem Sonnenaufgang eintreffe.
Um 9 Uhr geht’s weiter, der nächste Zug nach Gare de Bayonne und nun fahre ich für zwei Stunden durch nordfranzösischen Küstennebel. Leider, denn gerne hätte ich die Landschaft gesehen. Aber irgendwie spiegelt der Nebel den Zustand in meinem Kopf. Auch Bayonne liegt in dickem Nebel, die geplante Mittagspause dort erspare ich mir und nehme sofort den kleinen Bummelzug zum Tagesziel und dem Startpunkt meines Jakobsweges, Saint-Jean-Pied-de-Port, in den französischen Pyrenäen im wilden Baskenland. Mehr über Saint-Jean-Pied-de-Port bei Wikipedia

Saint-Jean-Pied-de-Port

Schon die Fahrt mit dem Bummelzug nach Saint-Jean entführt mich in eine andere Welt. Die wissen warum sie im Zug große Panoramafenster eingebaut haben, denn die Landschaft ist umwerfend schön. Der Nebel verschwindet und stets entlang an einem kleinen glasklaren Fluss, tauche ich ein in diese saftig-grüne Berg– und Hügellandschaft. Wie in einem Märchen empfinde ich dieses Grün, so ganz der Gegensatz zum vertrocknet gelben Sardinien, nach einem langen heißen Sommer.

Im Zug sind nun endlich auch die ersten anderen Pilger zu sehen. Ich bin wohl der einzige Jakobsweg-Newbie, denn die Gesprächsfetzen die ich mitbekomme handeln von vergangen, gelaufenen Jakobswegen. Ich enthalte mich und bestaune weiter diese Traumlandschaft.

Vom Bahnhof in Saint-Jean angekommen folge ich den Profi-Pilgern in den mittelalterlichen Dorfkern, dort habe ich bei Esteban in seinem alten Fachwerkhaus mein schnuckeliges Zimmer mit Prinzessinenbett für die Nacht reserviert. Es ist Mittag, ich habe Hunger und so kehre ich vorher noch im erst Restaurant auf dem Weg dorthin ein. Und hier gibt es dann mein erstes echtes (extrem köstliches) Pilgermenü für 12,– Euro inklusive Getränke. Feine Sache. Es ist der 23.10.2019 – morgen gehts los.

Saint-Jean ist ein sehr sehr niedliches Dorf und absolut einen Besuch wert, gleiches gilt für mein Zimmer bei Esteban. Sein Haus liegt direkt am Jakobsweg und mein Zimmer hat Ausblick auf den Pilgerkrimskramsladen direkt gegenüber, wo ich mir auch den meinen (obligatorischen) Pilgerstock besorge. Das muß sein.

Am Nachmittag steht der Besuch im Pilgerbüro an. Ich werde registriert, bekomme von der freundlichen Dame meinen ersten echten Stempel in meinen Pilgerausweis und allerlei Infomaterial für meinen Weg nach Santiago. Morgen ist der letzte Tag, an dem auch der berüchtigte knapp 1.100 m hohe Ibañeta-Pass, hoch oben in den Bergen der Pyrenäen noch geöffnet ist, die Route Napoleon. Das Wetter wird jetzt Ende Oktober zu unberechenbar und für die Überquerung zu gefährlich. Schon viele Pilger haben sich da oben verirrt und viele ihr Leben gelassen. Ich freu mich, dass ich noch über den Pass laufen darf.

Am Abend besuche ich dann noch die Pilgermesse in der kleinen Kirche Notre-Dame-du-Boût-du-Pont, stecke meine Kerzen und meine Gedanken zu den anderen. Irgendwie kehrt in mir Ruhe ein. Es wird dunkel, ich gehe in meine Unterkunft, falle in mein feudales Bett und schlafe ziemlich schnell ein.

Die Etappen

24.03. Saint-Jean-Pied-de Port nach Ronchesvalles 27 km

Um sechs Uhr morgens weckt mich ein Toc Toc auf der Straße, das auf meinem Weg ein ständiger Begleiter wird. Unter meinem Zimmerfenster wandert der erste Pilger Richtung Ortsausgang. Sein Pilgerstock klackt im Takt seiner Schritte auf dem Kopfsteinpflaster. Ich packe meinen Rucksack und lasse mich in der großen gemütlichen Küche bei Esteban noch mit Kaffee und Frühstück verwöhnen. Danach geht es auch für mich los.

Durch das Dorf, den Berg hinab hole ich mir zuerst bei der Bäckersfrau meinen Proviant. Meine Füsse folgen wie in Trance, dem Kopfsteinpflaster durch das Dorf, dann über den kleinen Fluss Nive und jetzt wird’s ernst. Die Wegzeichen des Jakobsweges tauchen auf. Die Muschelschale und der gelbe Pfeil, sie werden meine Wegzeiger nach Santiago di Compostela, die nächsten 900 km oder so.

Bald steigt der Weg an, stetig. Habe ich die ersten 2 – 3 km noch keine Zweifel, dass ich das alles schaffen werde sinkt mein Mut schon nach dem nächsten Anstieg, der wieder steiler ist als der vorherige. Kurve – Anstieg – Kurve – Anstieg, so wiederholt sich das. Kilometer um Kilometer, gefühlt Meter um Meter. Meine Oberschenkelmuskeln verkrampfen. Hab ich Magnesiumtabletten dabei? Und war es im Tal noch einigermassen erträglich warm, setzt an der Kreuzung zur Passstraße jetzt auch noch Nieselregen ein. Der erste Einsatz für mein Regencape steht an und während ich versuche mir das flott überzuziehen, überholt mich laut schwatzend eine, im Gegensatz zu mir, quicklebendige Pilgertruppe. Ein Pilger ist tatsächlich mit offenen Wandersandalen ohne Socken unterwegs. Luft- und Kraftlos folge ich der Truppe in meinem Schneckentempo hinterher.

Irgendwann auf ca. 900 Höhenmetern und nach gefühlt tausend Kilometern überquere ich am Bentarte-Pass, die Grenze nach Spanien. Pilger überholen mich ständig und nach jeder Kurve folgt wieder ein neuer Anstieg. Das Nervt. Zwei Hirtenhunde ziehen mit einer Schafherde an mir vorbei, nie habe ich so riesige Glocken an den kleinen Tieren gesehen. Meine Finger sind eingefroren und klamm, Bäume gibts hier keine mehr. Es ist zu hoch, es gibt nur noch grüne Wiesen durch die sich der Weg, soweit das Auge reicht, bergauf schlängelt.

Irgendwann hab auch ich den höchsten Punkt überwunden, der Weg ist durch den Nieselregen komplett aufgeweicht und am geschichtsträchtigen Rolandsbrunnen ist das Schlimmste wohl geschafft. Hier muß ich eine immens große Matschpfütze am rechten Rand umgehen, neben mir geht es steil bergab. Mitten in der Pfütze sehe ich aber die Hacke einer Wandersandale aus dem Schlamm ragen und frage mich, wie der Besitzer hier wohl weitergekommen ist. Der Sandalenträger ist aber weit und breit nicht zu sehen ist, er wird eine Lösung gefunden haben.

So steil wie es vorher bergauf ging, geht es jetzt bergab. Die Wiesen werden rar, herbstlich bunte Laubwälder schützen mich jetzt zumindest ein wenig vor dem immer noch nieselnden kalten Nieselregen. Der Weg ist oft rutschig und steil, nicht immer gut gekennzeichnet und jetzt endlich der erste Mal an diesem Tag hole ich ein paar Pilgerinnen ein. Für den weiteren Abstieg schließe ich mich gerne an, denn es tut gut ein wenig zu reden. Alle sind ziemlich kaputt, meine Beine zittern und sind so kraftlos wie nie. Nach irgendeiner Biegung dann, sehen wir das Ziel des Tages, die Klosteranlage von Roncesvalles. Im Jahr 1132 durch den Bischof von Pamplona gegründet, war ist sie immer schon wichtige Station zur Einkehr für die müden Pilger. Die Anlage ist toll renoviert und trotz der imposanten Größe gut geheizt und kuschelig warm.

Ich bekomme von den netten Gastgebern ein Bett im Schlafsaal zugewiesen um 22.00 Uhr ist Zapfenstreich. Ich genehmige mir eine heiße Dusche und beziehe meine Koje. Danach ein mässig gutes Abendessen. Doch der krönende Abschluss des Tages ist die Pilgermesse in der Iglesia Colegial de Santa María, im Anschluß eine Führung durch die prächtige Kirche, die Katakomben und die Klosteranlage durch einen sehr netten Klosterbruder, der uns die wunderbare Akustik im Königsgrab singend vorführt.

Zurück im Schlafsaal zähle und versorge noch die Blasen an meinen armen Füssen, wie erschlagen falle ich in einen tiefen Schlaf. Buona notte.

Man sagt, der erste Tag auf dem Jakobsweg beginnt wie das Leben: Man wird schmerzlich hinein geboren.

Fortsetzung folgt..

#sardinien #sardinieninselblog #reiseblog #liebe #leben #ü50blogger #ü50 #blog #jakobswegSpanien #jakobsweg #jakobsweg2019 #caminofrances #pilgrim #peregrino #auswandern #caminosardegna #wandern #elcaminopeople #mycamino #buencamino #zufussunterwegs #buoncamino #saintjamesway #slowtravelling #caminoxacobeo #peregrinos #spain #womantraveller #tripstagramsardinien #tripstagram #caminopeople #viadelaplata


Spanien, Sevilla 🇪🇸

Ich sitze am Ufer des Flusses mit dem für mich unaussprechlichen Namen: Guadalquivir. Am Nachmittag liegt die Seite des Stadtteils Triana im Schatten und bin tatsächlich froh noch nicht auf der Via de la Plata, meinem Pilgerweg zu sein. Nach all den Jahren gemütlichem sardischen Landleben habe ich mir ein paar Tage quirlige Stadt angetan und streife zu Fuß durch das schöne Sevilla.

In Sevilla startet einer der schönsten Pilgerwege Europas: die Via del la Plata. Eine alte Römerstraße die von Cadiz über Sevilia bis nach Santiago die Compostela durch einige sehenswerte spanische Städte führt. Sie ist eine, wenn nicht DIE große Kulturstrasse Europas und heute ist mein vierter Tag in Sevilla.

Es ist Anfang Oktober und heute ist das Thermometer auf über 34° gestiegen, ich mag die große Hitze nicht, bin froh dass ich mich nicht auf dem Weg bin. So genieße ich meine Auszeit mit Stadtbummel, leckerem Essen und jetzt ein paar Churros, die ich mir auf dem Weg zum Fluss gekauft hatte. Ein Spritzgebäck aus Brandteig, das wird hier an vielen Ecken frisch gemacht.

Sevilla

Die Hauptstadt Andalusiens soll eine der schönsten Städte der Welt sein. Da ich nicht viele Städte kenne und ich eigentlich auch kein Fan der Städte bin, ist Sevilla eine positive Überraschung. Viel grün und Bäume, wenig Autos in der Innenstadt, dafür mehr Fußgänger, Fahrräder, Roller und Pferdekutschen. Entsprechend wenig stinkt es nach Abgasen. Das ist sehr erfreulich.

Vor meiner Reise habe ich in den Karten gestöbert und gesehen, dass sich hier eine Sehenswürdigkeit an die andere reiht, Museen, Kirchen, Parks und Schlösser. Also werde ich viele nette Dinge entdecken können. Außerdem hab ich vom Weg vom Bahnhof zum Hostel viele Bars und Restaurants entdeckt. Für das leibliche Wohl ist also auch gesorgt.

Bis ins letzte Detail exakt Planen ist in meinem Job als Wedding Planerin ja unumgänglich, also vermeide das im Urlaub. Es nervt mich und so lasse ich mich in meine Tage hier treiben. Losziehen, wohin mich meine Füße tragen.

Die Kathedrale von Sevilla

Tag 1 – Kathedrale, Giralda und Alcazar

Direkt am ersten Tag führt mich mein Weg auf dem Platz der großen Kathedrale von Sevilla, daneben La Giralda, dem Glockenturm. Direkt in der Nähe, an einer imposanten Steinmauer und die Puerta del Leon der Eingang in den Real Alcazar, dem Königspalast im maurischen Stil. Jetzt im Oktober und zur ersten Öffnungszeit um 9.30 Uhr ist nicht viel los.

Märchenhafte Gärten, große und kleine Innenhöfe, mit Mosaiken, Gold und Silber verzierte Säle. Ja, das hat sich gelohnt. Gegen 11 wird es voll und ich flüchte. Infos und Tickets auf der offiziellen Webseite:

Fortsetzung folgt… 😍🚶🏼‍♀️


Wandern: Bruncu Spina & Punta La Marmora

Lieblingstour mit ⭐⭐⭐⭐⭐

Fast 25 Jahre ist Sardinien meine Heimat und erst jetzt und dank dem Virus, der derzeit die Welt beherrscht und mich in arbeitsfreie Zwangspause geschickt hat, habe ich es geschafft, die zwei höchsten Gipfel meiner Lieblingsinsel zu erklimmen. So sitze ich sinnierend unter dem Gipfelkreuz Punta la Marmora, verspeise dabei mein kleines Picknick und bin überwältigt vom panoramastarken Naturschauspiel das mich umgibt. Wie klein auf einmal die Inselwelt zu meinen Füssen.

Vor mir der Hund. Wieder mal sitzt sie direkt über dem Abgrund und lässt, Blickrichtung Osten, die Ohren im Wind baumeln. Mir wird schwummerig beim Anblick von Hund und dem wirklich steilen Steilhang unter ihr. Hypsiphobie ist mein, die Höhenangst und meine mutige Wandertour in die Berge hat mich heute einige Male, einige Überwindung gekostet. Aber Sardinien von Oben, ist definitiv eine Belohnung.

Wandertour vom Refugio S’Arena über den Gipfel des Bruncu Spina zum Gipfel Punta la Marmora

Start & Ziel: Parkplatz S’Arena https://goo.gl/maps/6AVcgLxdEBBnp83d6 am derzeit immer noch (Mai 2021) verlassenen Rifugio. Hier stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Ab hier gehts Bergauf, immer den Zeichen des Wanderwegs Sentiero CAI 721 folgend. Rot weiß rote sind die Zeichen die auf Steinen und Schildern den Weg weisen. 

Anfahrt: über Tonara, Desulo oder Fonni

Schwierigkeit: mittel auf lockerem unbefestigten Untergrund
Dauer: 4 – 6 Std. je nach Kondition
Strecke 16 km 
Max Höhe 1.853 m
Höhenmeter auf ⬆️ 560 – 721 Höhenmeter ab ⬇️ 560 – 721 (je nach App)
Kondition mittel  Technik mittel  Erlebnis sehr cool  Landschaft extrem schön


Kurzbeschreibung:

Mittelschwere Wandertour, auch für MTB Singletrail Könner geeignet. Teilweise steile Anstiege und Abstiege auf teilweise lockerem, steinigen Untergrund auf den höchsten Gipfel Sardiniens, den Punta La Marmora. Traumschöne sardische Berglandschaft, pure Natur und überwältigende Ausblicke erwarten Euch. Unterwegs gibt es nur gegen Ende eine Wasserquelle, also ausreichend Trinkwasser einpacken.

Ausstattung & Ausrüstung:

Gutes Schuhwerk mit Profil oder feste Wanderschuhe sind auf dieser Tour ein Muß. Ich habe die Tour Mitte Mai gemacht, es war noch relativ grün und doch schon ziemlich warm. Denkt an ausreichend Wasser, Sonnencreme und Sonnenschutz.

Meine Packliste für Sardinien Tages Wandertouren könnt Ihr hier als pdf Datei downloaden

Macht die Tour bitte nur bei guten Wanderwetter !! Auch in Sardiniens Bergen kann das Wetter schnell wechseln,
dann wird die Tour wegen der steilen Hänge und rutschiger Wege schnell gefährlich.

Leckere Adressen in Tonara

Mein Ausgangsort für die Tour auf das Dach Sardiniens ist das Städtchen Tonara, bekannt für die zuckersüsse Spezialität Torrone (eine Art türkischer Honig), sowie für Brot und diverse Käsespezialitäten vom Schaf und der Ziege. Meine Verpflegung für ein verdientes Picknick am Gipfelkreuz besorge ich mir dort bei lokalen Anbietern. 

Lokale Wurst & Käsespezialitäten – Metzgerei Attilo Sau, Via Su Nuratze 1, Tonara (im Einkaufszentrum) https://g.page/simplytonara?share

Brot – Antico Panificio Todde bei Maria, Via Spano, Tonara, Montag bis Samstag von 8.00 bis 13.00 und 17.00 bis 18.30 – https://goo.gl/maps/xAE1ZQ7mpPHaT2Az8


Nationalpark Golfo di Orosei – Gennargentu

Die Gipfel Bruncu Spina und Punta la Marmora, Ziele meiner heutigen Wandertour, liegen in einem Teil des Parco Nazionale del Golfo di Orosei – Gennargentu. Er ist einer der jüngsten italienischen Nationalparks und mit 73.935 Hektar der größte auf Sardinien

Hier sind wir im wilden Inselherzen, der Barbagia, dem Land der Barbaren, wie es die Römer des wehrhaftes Volkes wegen nannten. Nirgendwo entdeckt Ihr Sardinien ursprünglicher, wilder, vielfältiger. Nirgendwo ist die Schönheit der Landschaft spektakulärer und atemberaubender. Und kriegerisch ist heute hier niemand mehr, im Gegenteil, Gastfreundschaft ist hier heilig.

Erreicht man das von Olbia 100 km entfernte Nuoro in gut einer Fahrtstunde, solltet Ihr für die nächsten 60 km von Nuoro nach Tonara eineinhalb Stunden Fahrtzeit einplanen. Statt Schnellstraße tuckelt man hier über kleine Strässchen, Hügel, Berge, Täler gespickt mit unzähligen Kurven.

Der Nationalpark beginnt südlich von Nuoro, erstreckt sich von dort in Richtung Osten und Süden. Fährt man von Nuoro über die Staatsstraße SS 389, in Richtung Arbatax, liegen linker Hand Dorgali, Orgosolo und Oliena, wo sich der im Sonnenlicht die hellgrau strahlende Bergspitze des Monte Corrasi (1.463 Meter) wie ein Wächter über das Städtchen Oliena erhebt. 

10 km außerhalb Oliena sprudelt die Quelle Su Gologone kraft- und eindrucksvoll aus den dunklen Tiefen ihres Berges Uddé ans Licht und in das kleine Flüsschen das den Lago Cedrino speist. Von Cala Gonone bis Santa Maria Navarrese erstreckt sich der Park am Golfo di Orosei mit steilen Klippen aus Schiefer und Kalkstein.
Hier hat die Natur in Jahrtausenden faszinierende Grotten, Höhlen, Schluchten und tiefe Trichter geschaffen. Ganzjährig ist die Gegend ein Paradies für schwindelfreie Wanderer und Kletterer.

Dort führt der schwierigste Trekkingweg Sardiniens an der Steilküste über glasklarem türkisblauen Meer entlang: Selvaggio Blu lockt Trekkingbegeisterte aus der ganzen Welt nach Sardinien. Der Gola su Gorropu, mit bis zu 500 Metern hohen Felswänden ist eine der tiefsten Schluchten Europas und ebenfalls faszinierendes Naturschauspiel und Wanderziel (Tour folgt).

Rechter Hand der Staatsstraße erheben sich sanft die Gipfel des Gennargentu zum Punta La Marmora. Eine wilde, unberührte Landschaft. Reich an Wasser, Flüssen, Seen und saubere Quellen, die allüberall aus dem Gebirge hervorsprudeln. Der Nationalpark ist grün und im Winter nicht selten tief verschneit. Eine Vielzahl sardischer Wildtiere haben hier ihre Heimat: Mufflons, Hirsche und Wildkatzen. Eindrucksvoll sind Gänsegeier, Habichte, Eleonorenfalken, Steinadler und andere Greifvögel.

Der Nationalpark ist Land der Erzählungen, kleiner, oft abgeschiedener Orte, der Transhumanza, der mit der Herde wandernden Hirten. Hier find, der Einsamkeit der Berge und stummer Gipfel, der stolzen Menschen, tiefverwurzelten Traditionen, schönster Trachten und der sardischen Banditen. Die Landschaft repräsentiert das wilde Herz der Insel, Geheimnisse und Legenden um Menschen und Naturgewalten.


Tourbeschreibung

Von Tonara bin ich an diesem Morgen mit dem Auto Richtung Fonni gestartet. Gut 25 Fahrtminuten durch grüne Bergwälder und bunte Ziegenherden geht es stetig aufwärts dem Startpunkt der Tour entgegen. An der Kreuzung S’Arcu de Tascussi wird der Wald lichter, die Landschaft verändert sich. Bäume werden rar, kurze Grasweiden und Felsen bestimmen jetzt das Landschaftsbild. Geradeaus über die Kreuzung hinweg fahre ich auf einer einsamen Straße der aufgehenden Sonne entgegen. Rechts und links schmücken nun vereinzelt Baumriesen die Wiesenlandschaft. Einige strecken ihre Äste wie Finger in den blauen Himmel, andere schmiegen sich, von Wind und Wetter gebeutelt dem Hang entgegen. Alle jedoch werden wohl ein paar Jahrhunderte unter der Rinde haben. Immer wieder muß ich anhalten und ehrfürchtig fotografieren. Was die in ihrem Leben schon alles gesehen haben?

Auf der linken Seite dann ein eingezäunter Bereich, von schönen hohen Bäumen umgeben. Hier befindet sich die kleine Quelle Funtana Cerinase. Meine Wasserflaschen für die Tour fülle ich hier mit frischem eiskalten Quellwasser.

Weiter der Straße nach erreiche ich nach zwei Kilometern, S’Arena, ein verlassenes Rifugio (Herberge). Niegelnagelneu und offensichtlich direkt ihrem traurigen Schicksal überlassen, macht sie einen verwahrlosten Eindruck. Sehr schade, ich hoffe hier wird irgendwann ein Pächter eine tolle Aufgabe übernehmen.

Ich stelle mein Auto ab und nehme den Wanderweg Sentiero CAI 721 der mit rot-weiß-roten Markierungen gekennzeichnet ist. In einigen Kehren führt er über eine Schotterstraße bergauf und zieht sich dann in Richtung Osten am Hang entlang. Glockengebimmel steigt aus dem Tal zu mir herauf. Weiter vorne hängen ein paar Kühe mit ihren Kälbern lässig auf „meinem“ Wanderweg ab. Ich hoffe, dass sich die Damen und Herren Kuh alleine überlegen mich kampflos durchzulassen. Die Tiere leben hier auf den großen offenen Weideflächen halbwild, können ziemlich schnell rennen und sind auch gewillt ihre Babies vor vermeintlichen Angreifern zu beschützen. Ich habe keine Lust zwischen irgendwelchen Hörnern zu landen. Doch meine Besorgnis ist unbegründet, die sehr netten Kühe trollen sich mitsamt den Kälbern davon und ich habe freie Wanderbahn.

Nach 2 Kilometern endet die Schotterstraße auf einem kleinen Parkplatz. Der Pfad führt nun in Richtung Osten, er wird deutlich schmaler und schlängelt sich in der Ferne durch Felsen bergauf in Richtung des ersten Gipfels den es zu erklimmen gilt: den Bruncu Spina. Die nächste Kuhherde steht und liegt wieder auf meinem Weg, offensichtlich bei einer kleinen Verdauungspause. Aber auch diese netten Wiederkäuer wandern gemächlich aber neugierig davon, sobald ich näher komme. 

Nach einem kleinen Anstieg sind die ersten 120 Höhenmeter überwunden und ich erreiche das hölzerne Wegkreuz des Arcu Artilai. Der verblichene Wegweiser zeigt nun in Richtung Bergauf. Der Pfad wird jetzt steiler und führt durch Felsen hinauf in Richtung des Gipfels des Bruncu Spina. Der Weg ist nicht immer gut zu erkennen, also immer wieder die rot-weiß-rote Wegmarkierung suchen. Rechts geht es nun steil bergab und hier werde ich mich das erste Mal bewußt, dass ich hier und heute mit meiner Höhenangst einiges zu tun bekomme. Wenn ich hier ausrutsche hält mich für einige hundert Meter nichts mehr.

Aber ich fühle mich toll, einfach toll und muß das einfach schaffen. Die Aussicht auf die umliegenden, teils fernen Gipfel, die sich wie die Sichel eines Halbmondes um das rechts unten liegende Tal schmiegen ist einfach wunderbar. Geröllfelder aus Granit und Schiefer schieben sich Talwärts, weiter unten im Tal sind vereinzelt Baumreihen zu sehen. Kunterbunte Flechten haben sich auf Steinen und Felsen niedergelassen, unzählige Wildkräuter finden dazwischen noch irgendwo Platz. Dazwischen blühen Krokusse in Gelb, Blau und Weiß. Der Himmel über allem ist strahlend blau und außer mir ist in dieser ganzen riesengroßen Wildnis kein Mensch unterwegs. Lerchen zwitschern und irgendwo hoch oben kreist ein Raubvogel in aller Ruhe seine Runden. Es duftet nach wilden Kräutern und um all das, trotz Höhenangst wirklich zu genießen, muß ich mich aber immer wieder auf den Weg setzen und irgendwie noch festhalten. Aber nach und nach wird es besser mit dem Schwindel. Umkehren ist keine Option. Das habe ich mir vorgenommen – es ist einfach alles viel zu schön.

Nach 3,5 km ist dann der erste Anstieg geschafft. Auf dem höchsten Punkt auf einem Plateau angekommen, geht es nun links herum in Richtung des ca. 200 Meter entfernten Gipfelkreuz des Bruncu Spina. Der Weg führt vorbei am scheinbar niegelnagelneuen Sessellift Anlage, die im Sommer natürlich geschlossen ist. Die Sitze schaukeln im frischen Wind und selbst jetzt, Mitte Mai, liegt dort noch ein ziemlich großes Schneefeld glitzernd im Sonnenlicht.

Nach genußvollem Rundumblick am ersten Tagesziel geht es zurück zum Plateau und von dort in Richtung Süden auf den kleinen Pfad der sich auf dem Bergkamm entlangschlängelt. Das Tagesziel, der Gipfel Punta La Marmora, ist jetzt als höchster Berg in der Ferne mit seinem Gipfelkreuz gut zu erkennen. Der Weg schlängelt sich jetzt als Höhenpfad durch Fels und Gras auf oder am Berggrat entlang, bis er dann steil hinab, zum Wegkreuz am Arcu Gennargentu auf 1659 m hinabführt. 

Von dort geht es nun wieder bergauf zum letzten Teil in Richtung Gipfel Punta La Marmora. Zuerst führt der Weg in das Geröllfeld des Su Sciusciu (1823 m auch Bruncu Spina 2) es geht stetig bergauf und der Weg ist gut zu erkennen. Nach dem ersten Anstieg, ist nach 700 metern der anstrengendste Teil geschafft. Der Pfad führt nun relativ gemütlich weiter dem blitzenden Gipfelkreuz des Punta la Marmora, 1853 m entgegen. 

Gipfelkreuz, Aussicht, Pause, Picknick, Whow!! Hier oben blitzt in Richtung Osten das Meer des Golf von Orosei, im Westen das Meer bei Oristano. Absolute Stille, nur ein kleines Windchen echt aus dem Tal herauf. Mein Picknick aus Tonara genehmige ich mir jetzt wohlverdient und hungrig. Der Hund sitzt auf einem Felsen über dem Abgrund und lässt die Ohren im Wind baumeln.

Nach meiner Pause mache ich mich nun gestärkt auf den Rückweg. Der zuerst einmal zurückführt wie ich gekommen bin. Am Wegkreuz des Arcu Gennargentu geht es jetzt aber links herum auf dem Wanderpfad unterhalb des Bergkamms weiter. Dieser führt nun an der westlichen Flanke des Kammes des Bruncu Spina in gemächlicherem Auf und Ab zurück zum ersten Wegkreuz des Tages am Arcu Artilai.

Hatte ich es bis hier heute lediglich mit der vierbeinigen und geflügelten Tierwelt des Gennargentu als einzige Lebewesen zu tun gehabt, staune ich nicht schlecht, als mir mitten auf dem unendlichen Schotterweg!!! ein Rennradfahrer entgegenkommt. Das Rad geschultert, schnaufend, lache ich bei seinem Anblick lauf auf. Er schmunzelt und erklärt, bevor ich Fragen kann. Alessandro stellt er sich vor, eigentlich macht er die Tour mit dem Mountainbike, wollte er heute mal versuchen mit dem Rennrad auf den Berg zu kommen. Danach auf der anderen Seite bergab um nach weiteren Kilometern Schotter, die Asphaltstraße zurück nach Oristano zu nehmen wo er heute Morgen gestartet ist. Unglaublich, Hut ab. Wir tauschen Selfies und Namen und gehen in entgegengesetzer Richtung unserer Wege.

Mehr Erzählenswertes passiert heute nicht aber die tolle Landschaft bleibt, jetzt gespickt mit einigen kleinen Quellen die Bergab fliesen folge ich stets dem Weg zum Arca Artilai, von dem ich am Vormittag bergauf in Richtung Bruncu Spina kletterte. Weiter bergab folge ich jetzt dem Weg zurück wie gekommen zum Startpunkt der Tour nach S’Arena.

Noch mehr Bilder

🤗🤗🤗🤗

Die Gps Daten (gpx und kml) könnt Ihr auf meiner Seite auf Bikemap.net downloaden. Dort habe ich weitere Fahrrad- und Wandertouren auf Sardinien für Euch zum Download hinterlegt. https://www.bikemap.net/de/r/8569057/#12.85/40.00472/9.30066

Anja


#sardinien #wandern #camminare #trekking #bruncuspina #puntalamarmora #barbagia #blog #sardinieninselblog #italy #sardinia #tripstagram #ü50 #ü50pilger #camminosardegna #womantraveler #tripstagramsardinien #wandern #weitwandern #zenwalking #trecking #fastenwandern #tonara #barbagia #fonni #gennargentu


Wandertour nach Tandalò, Oschiri

Lieblingstour mit ⭐⭐⭐⭐⭐

Wandertour von der Forststation Filigosu, Oschiri nach Tandalò im Altopiano von Buddusò

Start & ZielForesta Demaniale di Su Filigosu https://goo.gl/maps/9GUuL38t4C3b22kq7 . Am markierten Punkt gibt es unter ein paar Bäumen, gegenüber einer kleinen Staumauer des Flusses ein paar schöne schattige Parkplätze.  Hier könnt Ihr Euer Auto stehenlassen und folgt nun dem kleinen Pfad der links vom Fluß bergauf führt.

Anfahrt & Parken: über Oschiri, ca. 40 km eine halbe Fahrtstunde von Olbia

Schwierigkeit: einfach bis mittel 
Dauer: 4 – 6 Std. je nach Kondition
Strecke 14,9 km 
Max Höhe 612
Höhenmeter auf ⬆️ 430  Höhenmeter ab ⬇️ 430
Kondition mittel  Technik einfach bis mittel  Erlebnis sehr cool  Landschaft extrem schön


Kurzbeschreibung:

Einfache bis mittelschwere Wandertour, auch für Fahrrad MTB geeignet. Teilweise steile Anstiege auf lockerem, steinigen Untergrund. Unterwegs gibt es keine Wasserquellen, also ausreichend Trinkwasser einpacken. 

Lukullisches: Das Städtchen Oschiri ist bekannt für seine Panadas, es sind feine deftige Törtchen die mit allerlei leckeren Füllungen locken. Gemüse, Salsiccia (sardische Bratwurst) etc. Der ideale sardische Snack für Euer Picknick zur Halbzeit der Tour in Tandalò.

Panada Adressen in Oschiri

La Casa della Panada, Via Umberto I  https://goo.gl/maps/UsNd5c8ZVBekyGiH7

Sapori di Oschiri, Via Europa 8  https://goo.gl/maps/CQ4Dw5dZaALYKyVK7


Mitzubringen/einzupacken sind:

Gutes Schuhwerk mit Profil oder feste Wanderschuhe sind auf dieser Tour ein Muß. Ein mal müsst Ihr kurz vor Tandalò durch den Fluss Rio Mannu waten, im Sommer wird er kaum mehr als ein Rinnsal sein, ab Herbst bis ins späte Frühjahr nach Regenfällen müsst Ihr aber definitiv die Schuhe ausziehen und barfuss hindurch. Also Handtuch einpacken.

Ebenfalls ausreichend Wasser, Sonnencreme und Sonnenschutz.

Meine Packliste für Sardinien Tages Wandertouren könnt Ihr hier als pdf Datei downloaden

Ist die Strömung nach längeren Regenfällen zu stark und der Wasserstand zu hoch, durchquert den Fluss bitte NICHT.

Su Filigosu Oschiri nach Tandalò

Die heutige Tour startet im Gemeindegebiet von Oschiri, am Parkplatz der Forstverwaltung des Staatsforstes Foresta Demaniale Su Filigosu. Der Staatswald erstreckt sich über knapp 4000 Hektar zwischen Oschiri und Budduso über eine unbewohnte Hochebene.

Die Hochebene, das Altopiano di Budduso und das Gebiet von Monte Lerno, sind alljährlich im Juni Ziel einer Etappe der Autorally Weltmeisterschaft. Für kurze Zeit ist die friedliche Idylle vorbei und bietet ein staubig-sehenswertes Rally Spektakel. Daten, Karten und mehr auf der Webseite  https://www.rallyitaliasardegna.com

Der Staatsforst ist durchzogen von sauberen Wildbächen und Flüssen, die überwiegend in den Rio Mannu (Großer Fluss) münden, der den großen Stausee Lago di Coghinas speist. Der See liegt zwischen Oschiri und dem Monte Limbara, den Ihr auf Euer Tour immer an den Antennen auf dem Gipfel erkennen könnt. Das Flüsse im Hochplateau sind so sauber, dass dort Forellen beheimatet sind (Angeln verboten). Im Staatsforst sind Kork- und Steineichen vorherrschend. Im Unterholz finden sich die typischen Macchiagewächse, Lavendel, Erdbeerbaum und sogar Zypressen, Mastix, Zistrose, Heidekräuter sowie viele Wildkräuter. Dazu leben im Forst viele sardische Wild-und Vogelarten (Ausführlicher werde ich dazu in einem anderen Artikel berichten).

Vor vielen Jahren habe ich die Tour nach Tandalò mit dem Mountainbike gefahren. Damals mit einer Gruppe und während einer Sardiniendurchquerung von Nord nach Süd. Der Tourabschnitt von Oschiri auf das Hochplateau bis zur kleinen ehemaligen, heute verlassenen Ansiedlung Tandalò mit der kleinen Landkirche San Giuseppe, war mir als eine der schönsten auf der ganzen Trans-Sardinia in Erinnerung geblieben.

Am letzten Wochenende im März 2021 habe ich mich mit einer Kundin aufgemacht, die Tour zu Fuß nachzuwandern. Und tatsächlich, es war wieder ein Sardinien Erlebnis wie es mir gefällt: Natur pur, Einsamkeit, Ruhe und dazu gut begehbare Forstwege und Sträßchen. Zurückgekehrt und pünktlich zum Sonnenuntergang stand dann noch ein Besuch an einer der faszinierendsten Archäologischen Stätten Sardiniens auf dem Programm: am S’altare de Santu Istevene, dem Altar von Santo Stefano in Oschiri. Der krönende Abschluss eines Traumtag.

Unser Tourtag war es ein typisch warmer Frühjahrs Sonnentag mit 22 Grad und strahlend blauem Himmel. Ein Träumchen zum wandern. Am Parkplatz der Forstverwaltung stand nur unser Auto, wir waren also komplett allein in der sardischen Wildnis. 

Angekommen am Ziel unserer Wanderung, in Tandalò saß dort unter den schönen schattigen Eichenbäumen bereits eine Familie aus Buddusò beim Mittagsmal. Und wie das auf Sardinien nun einmal so ist, wir hatten kaum freundlich gegrüsst und uns noch nicht einmal hingesetzt (Abstandsregeln COVID einhaltend), hatten wir auch schon die ersten Becher hausgemachten Weines aus Budduso auf dem Tisch vor uns stehen. Gesponsert von der sardischen Familie.

Es folgten, Abdanken zwecklos: ein Teller Brot, hausgemachte traumhaft leckere Salami, ebenfalls hausgemachter Pecorino-Käse, frischer Fenchel aus dem eigenen Garten und als Krönung, eine Schale mit Stücken frisch gebratenem Spanferkels. Zum Nachtisch Kaffee, Grappa und Fruchtsalat. Bescheidenheit ist in solchen Fällen unmöglich, unangebracht und würde den gastfreundlichen Gedanken der Spender beleidigen. Denn Gastfreundschaft ist auf Sardinien tief verwurzelt, fast heilig und generell wird immer für mehr Personen mit eingeplant. So gehört sich das hier.

Wir wagten nicht einmal, unser Mitgebrachtes, mit Sicht auf die Spende, sehr bescheidenes Mittagsmal aus unseren Rucksäcken zu holen. Drei schöne Stunden verbrachten wir dann bei Essen, Wein und interessanten Gesprächen mit dieser supernetten sardischen Familie.

E ancora grazie di cuore per la calorosa accoglienza e lo speciale 
pranzo "casereccio 5 stelle" 🤗🤗🤗🤗

So, meine Einleitung war etwas länger, lag mir am Herzen. Jetzt von mir für Euch eine meiner Traumtouren in das unbewohnte Herz meiner Trauminsel.


Beschreibung

Tourstart hier: Außenstelle Staatsforst Foresta Demaniale di Su Filigosu – https://goo.gl/maps/9GUuL38t4C3b22kq7 auf dem markierten Punkt gibt es unter ein paar Bäumen, gegenüber einer kleinen Staumauer des Flusses ein paar schöne schattige Parkplätze. Hier könnt Ihr Euer Auto stehenlassen.

Ihr startet auf dem Pfad links vom Fluß der bergauf führt.  

Ihr bleibt jetzt immer auf dem Hauptweg. Es geht 5 km bergauf. Ab und an zweigen kleinere Straßen ab, sie sind aber gut erkennbar NICHT der Hauptweg, vergesst sie also. Nach und nach überwindet Ihr gut 340 Höhenmeter. Rechts von Euch könnt Ihr im Tal immer wieder tolle Blicke auf den Riu Mannu werfen (großer Fluß) der sich wild durch das Flusstal schlängelt. Dazwischen gibt es immer wieder kleinere Becken in denen sich sein blautürkises Wasser sammelt. Natur Pur.

Oben angekommen kreuzt Ihr einen breiteren Hauptweg. Hier biegt Ihr Rechts ab. Kurz darauf überquert Ihr eine breitere Feuerschutzschneise (hier wird werden Wald und Gebüsch entfernt um für einige hundert Meter, eventuellem Feuer den Untergrund zu nehmen). Weiter auf dem Hauptweg bleiben. Dann werdet Ihr gebeten ein typisch sardisches Tor nach Durchgang wieder zu schließen. 

Knapp 1000 Meter weiter, beginnt jetzt der Abstieg in das Tal nach Tandalò und hinunter zum Rio Mannu. Auf 7,2 km heißt es dann für Euch die Schuhe ausziehen und durch den Fluss waten. Das Wasser ist kalt und traumhaft sauber. Immer Sommer wird der Riu Mannu aber kaum mehr als ein Rinnsal sein, ab Herbst bis ins späte Frühjahr oder nach Regenfällen steht das Wasser höher und Ihr müsst die Schuhe ausziehen und hindurchwaten. Also Handtuch nicht vergessen.

Sollte es mehrere Tage Regenfälle gegeben haben und der Fluss angestiegen sein,
lasst bitte die Durchquerung sein!!!

Ein paar Schritte nach dem Fluss habt Ihr dann Tandaló erreicht. Hier steht die kleine Kirche San Giuseppe. Einige wunderbare mehrere hundert Jahre alte Steineichen spenden Schatten an den langen aufgestellten Steintischen und Bänken wo Ihr wunderbar Euer mitgebrachtes Picknick verspeisen könnt.

Tandalò: Die heute verlassene Siedlung Tandaló befindet sich im Herzen der Hochebene und bestand aus 19 Häusern. Mitte des 18. Jahrhunderts siedelten sich dort Familien aus der Toscana an um Holzkohle herzustellen. Auf den Weiden hielten sie Vieh und produzierten Käse, Brot und Lebensmittel für die nahen Dörfer. In den 70er Jahren wurde die Siedlung verlassen, die Häuser verfielen, werden jetzt aber nach und nach wieder Restauriert. Ein mal jährlich, Ende Mai, organisieren die ehemaligen Bewohner in Tandalò ein großes Fest zu Ehren des Schutzheiligen des Dorfes. Während unseres Mittagessens erfuhren wir, dass zwei unserer Gastgeber in Tandalò geboren wurden.

Habt Ihr Eure Pause beendet, geht es auf dem gleichen Weg den Ihr gekommen seid zurück in die Forestale und zu Eurem Parkplatz. Beachtet, dass Ihr kurz hinter der Feuerschutzschneise den Weg links bergab nehmen müsst.

Im Anschluß empfehle ich Euch einen Besuch an der Ausgrabungsstätte S’altare de Santu Istevene, dem Altar von Santo Stefano in Oschiri – https://goo.gl/maps/m1tiyrJcWLzFrK7h8

Downloads

Die Gps Daten (gpx und kml) könnt Ihr auf meiner Seite auf Bikemap.net downloaden. Dort habe ich weitere Fahrrad- und Wandertouren auf Sardinien für Euch zum Download hinterlegt. https://www.bikemap.net/de/r/8236263/#12.97/40.68656/9.1923

Tour als pdf file

Viel Spaß – bei Fragen einfach fragen

Anja


#jakobsweg #sardinien #sardiniatosantiago #camminare #caminofrances2019 #buencamino #caminopeople #camminosantujaku #santujaku #pilgerwegsardinien #italy #pilgrim #spain #camino2019 #pilgrimage #caminofrances #ü50 #ü50pilger #jakobsweg #tripstagram #camminosardegna #jakobswegspanien #womantraveler #tripstagramsardinien #CaminodeSantiago #jakobsweg2019 #ultreia #sardiniatosantiago #saintjamesway #pilgern #wandern #weitwandern #zenwalking #trecking #fastenwandern #altarvonsantostefano #oschiri #s’altaredeSantuIstevene