seid Ihr ĂŒber die Ostertage auf Sardinien? ZufĂ€llig im Norden? Wollt Ihr euch mal typisch sardisch zum Osterfest verwöhnen lassen? Dann nichts wie hin, in der Quercia della Gallura bei Luogosanto findet am Ostersonntag, 17.4. und am Ostermontag, 18.4. je ein tolles Festessen statt.
Euch erwartet ein feines, typisch sardisches OstermenĂŒ mit vielen hausgemachten SpezialitĂ€ten. Start ist jeweils um 12.30 Uhr, die Reservierung ist notwendig. Weiter unten alle Infoâs.
Antipasti – Vorspeisen
Tris di Affettati misti della casa â Mix aus hausgemachte Wurstwaren (Salami, Pancetta, Schinken, Guanciale und die typisch sardische Salsiccia)
Verdure alla Griglia â gegrillte GemĂŒse
Involtini di Carasau al Pecorino â Röllchen von Pane Carasau mit PecorinokĂ€se
Misto Formaggi â gemischte KĂ€seplatte
Fagioli e pulpeddi â Bohnen mit Speck
Ricotta fresca â frischer RicottakĂ€se
Coratella di Agnello e Maialino in tegame â Coratella vom Lamm & gedĂŒnstetes Spanferkelchen
Primi â erste Hauptspeise
Zuppa Gallurese â der gallureser Brotauflauf
Maloreddus sardi alla Campidanese â Maloreddus Nudeln auf Campidanese Art
Secondi â zweite Hauptspeise
Maialino alla spiedo al profumo del mirto â Spanferkel am Spies nach Art des Chefs
Agnello sardo alla campidanese â Lamm campidanese Art
Contorni â Beilagen
Patate al forno â Ofenkartoffeln
Dolce â Nachspeise
Formagelle sarde e colomba â KĂ€setörtchen & Osterkuchen
dazu sind Wasser, œ l Rotwein pro Person & Kaffee enthalten
Der Preis: 40,– Euro pro Person.
Die Daten:
Sonntag, 17. April 12.30 Uhr (es sind noch PlĂ€tze verfĂŒgbar)
Diese sonnengelbensardischen FrĂŒchte sehen seltsam aus. Sie sind relativ groĂ und schwer, bis 750 Gramm. Sie haben eine schrumpelige, dicke Haut mit knotigen Auswucherungen und ab manche auch tiefe Falten. Sie erinnern mich an einen Mix aus Pampelmuse, Orange und Zitrone. Ihr Duft ist wunderbar, frisch.
Die Herbst- und Winterzeit auf Sardinien ist eine ganz besondere Zeit. Denn wenn der Trubel und die Touristen fort sind, kehrt mit dem Ostwind und der Frische eine ganz besondere Ruhe auf der Insel ein.
Wie kalt wird es im Winter auf Sardinien? Der Inselbewohner packt sich in der Regel ab Dezember, Januar bei Tagestemperaturen ab 10 Grad in die gefĂŒtterte Winterjacke. Nachts sinken die Temperaturen hier im Norden âseltenâ einmal auf 0 â 7 Grad, TagsĂŒber steigt die Temperatur mit Sonnenschein und blauem Himmel auf 18 – 20 Grad.
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Jetzt ist viel Zeit fĂŒr ausgiebige Wanderungen an menschenleeren StrĂ€nden oder in den Bergen. Zeit zum Einmachen, Einkochen, Hausschlachten, Einlegen, Wurst machen, Pilze, Spargel und KrĂ€uter sammeln und und und. Meine Lieblingszeit.
Sa Pompia
Ab Dezember bis Ende Januar ist eine ganz besondere und seltene sardische Zitrusfrucht reif: die Pompia, hier Sa Pompia. Die Pflanze mag mildes Klima und einen geschĂŒtzten Standort, weshalb sie in der Baronie an der OstkĂŒste, von Budoni ĂŒber Siniscola bis Orosei anzutreffen ist. Freunde vomAgriturismo Comino Alto bauen sie an. Und wie sehr freue ich mich als in der Corona-Langeweile im Januar der Anruf kommt und ich zum Capo Comino fahren kann um Pompia das erste mal zu ernten.
Die FrĂŒchte sehen seltsam aus, alle sind sie verschieden, relativ groĂ und wiegen bis 750 Gramm. Sie sind von sonnengelber Farbe und haben eine schrumpelige, dicke Haut mit knotigen Auswucherungen und ab und an auch tiefe Falten. Sie erinnern an einen Mischung aus Pampelmuse, Orange und Zitrone. Reibt man an der Schale steigt ein wunderbar frischer Zitrusduft in die Nase. Beim PflĂŒcken der Frucht muĂ man sehr aufpassen, denn die Zweige sind sehr dornig. Die Schale ist sehr dick, es gibt wenig Fruchtfleisch und ihr Saft ist noch saurer als der einer Zitrone.
Bereits im Jahre 1760 wurde die Pompia in Statistiken ĂŒber Obstanbaugebiete fĂŒr den Vizekönig aufgefĂŒhrt. Im Jahr 1780 fand sie dann in einem Aufsatz ĂŒber die Artenvielfalt der Insel ErwĂ€hnung. Auf Sardinien werden schon seit vielen Jahrhunderten ZitrusfrĂŒchte angebaut und man nimmt an, dass die Pompia als Ergebnis einer natĂŒrlichen zufĂ€lligen Kreuzung entstanden ist. Geernet wird sie in den Wintermonaten, von Dezember bis Ende Januar.
Die Pflanze ist heute sehr selten, was sicher daran liegt, dass sie roh kaum genossen werden kann und ihre Verarbeitung zu etwas Schmackhaftem sehr zeitaufwĂ€ndig ist. Ăberlebt hat die Pflanze auch wohl nur, weil sie in einigen lokalen SĂŒssigkeiten aus Siniscola verarbeitet wird, weshalb Familien oder Bauern kleine Anpflanzungen ĂŒber die Jahrhunderte erhalten haben. Seit 2015 ist die Pompia ein Presidi der Organisation Slowfood.
Presidi sind konkrete Beispiele einer neuen, nachhaltigen Landwirtschaft. Sie erhalten lokale Ăkosysteme, regionale Traditionen und schaffen Lebensmittel von unverwechselbarer QualitĂ€t. Eine QualitĂ€t, die nur erreicht wird, wenn die BedĂŒrfnisse von Umwelt, Mensch und Tier nicht gegeneinander ausgespielt, sondern in Einklang gebracht werden.
Als Sa Pompia intrea bezeichnet man die ganze kandierte ganze Frucht, wobei vorher die gelbe Schale auĂen sehr dĂŒnn geschĂ€lt oder abgekratzt und das Fruchtfleisch unter dem weiĂen Teil der Schale entfernt wurde. Ăbrig bleibt ein kleiner hohler Ball. Dieser wird in Wasser und Honig auf ganz kleiner Flamme zwischen zwei und drei Stunden geköchelt. In FeinkostlĂ€den oder auf den WochenmĂ€rkten der Gegend findet Ihr diese diese SpezialitĂ€t im Glas, eingelegt in ihrem Honig-Kochgelee. Die Frucht könnt Ihr in StĂŒckchen schneiden und pur genieĂen. Mit angerösteten MandelblĂ€ttern bestreut ist es ein tolles Topping fĂŒr ein schönes Vanilleeis oder zu einem feinen sardischen Pecorino-KĂ€se. Ihr solltet es probieren. Ich bin eigentlich kein Fan von kandierten FrĂŒchten aber Sa Pompia kandiert ist ganz anders. Ziemlich Saftig und der Gelee aus Fruchtsaft und Honig hat einfach einen ganz besonderen zitronig-pampelmusig-bittersĂŒssen Geschmack.
Einen Teil der entfernten Schale habe ich in 95 % Alkohol (fĂŒr Likör) und testweise mit Filu e Ferru, dem sardischen Aquavite, angesetzt. Alles steht noch und ich lasse ein paar Wochen reifen. Bin ganz gespannt auf das Ergebnis und halte Euch auf dem Laufenden.
Solltet Ihr im Winter auf Sardinien sein und irgendwie an die FrĂŒchte kommen, hier mein Rezept fĂŒr Eure eigene Sa Pompia Herstellung:
Das Rezept Sa Pompia intrea
10 frische Pompia FrĂŒchte
2 Liter Wasser
1,5 kg guten sardischen Wildblumenhonig (Millefiori)
Die gelbe Haut der FrĂŒchte möglichst dĂŒnn abschĂ€len oder abkratzen.
Danach wird rund um den Stielansatz kreisförmig eingeschnitten und der entstandene Deckel entfernt. Nun setzt Ihr einen kleinen Löffel in der Frucht an und schiebt Fruchtfleisch und die WeiĂe Schale StĂŒck fĂŒr StĂŒck auseinander, bis Ihr das Fruchfleisch herausnehmen könnt. Es entsteht so ein kleines hohles BĂ€llchen.
Das Wasser aufkochen und den Honig darin auflösen, dann die FrĂŒchte hineinlegen und auf der kleinsten Stufe langsam vor sich hinköcheln lassen.
AnfĂ€nglich sind die Schalen weiĂ, sie Ă€ndern nach und nach ihr Aussehen, bis sie durchscheinend sind. Das dauert zwei bis drei Stunden. Ihr solltet immer ein Auge auf den Topf haben und ab und an umrĂŒhren, damit die „Sauce“ nichts anbrennt und die Sauce nicht dunkel wird.
Dann sind sie fertig und ihr könnt Eure Pompia in EinmachglĂ€ser abfĂŒllen. Ich verwahre sie âzur Sicherheitâ im KĂŒhlschrank auf, zur lĂ€ngeren Konservierung solltet Ihr sie noch einkochen.
Stilleben mit Sa Pompia – in den Flaschen Likör und CremelikörSa Pompia intrea – in Streifen geschnitten
Buon Appetito â viel SpaĂ beim Nachkochen und GenieĂen.. Wie immer, bei Fragen einfach fragen..
Kalt, usselig und Lust auf ein bisschen Sardinien? Holt euch die Insel nach Hause in die KĂŒche. Die meisten Zutaten fĂŒr diesen reichhaltigen, wĂ€rmenden Brotauflauf habt Ihr bestimmt im Haus. Wir machen Zuppa Gallurese oder Zuppa Cuata. Auch wenn der Name daran erinnert, die Zuppa hat nur wenig mit Suppe zu tun und Fans von DiĂ€ten sollten sie meiden. Denn die Zuppa ist dann gelungen, wenn sich der KĂ€se in langen FĂ€den von der Gabel zieht.
Geht es umâs Essen oder um den Wein, hat jede Region in Italien ihr traditionelles Gericht, mit dem sie sich geschichtlich identifiziert. Da sind die Tortellini in Emilia, das Pesto in Ligurien, die Orecchiette in Apulien oder das mythische kiloschwere Florentiner Steak in der Toskana â nicht zu vergessen die Pizza in Neapel.
FĂŒr die Gallura, Sardiniens Norden, ist es ohne Zweifel die Zuppa Gallurese, die Geschichte schrieb.
Im Hinblick auf Kalorien und Verdaulichkeit der Zuppa, sei anzumerken, dass der Cholesteringehalt des Auflaufes â in Massen genossen â eine wahrhaft tödliche Waffe ist đ
Um den „Schaden“ so gering wie möglich zu halten, genieĂe ich die Zuppa als Hauptmahlzeit mit einem schönen grĂŒnen Salat.
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Das Rezept fĂŒr 4 â 6 Personen
FĂŒr die Suppe:
etwa 2 Kilo Suppenfleisch vom Rind, vom ausgewachsenen Tier (wir nehmen Fleisch von unserem Metzger aus dem Dorf oder Bio Fleisch aus der Region)
ALTERNATIVE 1 â Fleischmix 1 kg Rind, 1 Kg Schwein und 500 Gramm Lamm oder Ziege
ALTERNATIVE 2 Vegetarisch â 2 Kg gemischtes SuppengemĂŒse
zwei bis drei frische Tomaten / lecker sind auch getrocknete Tomaten
750 Gramm KuhmilchkĂ€se (wenig gesalzen) Peretta (sardischer âBeutelâKĂ€se, junger Gouda geht als Alternative) / wer es deftiger mag mischt mit Pecorino (sardischem SchafskĂ€se)
Nach dem Originalrezept wird aus 500 Gramm Hartweizenmehl und -gries zwei Laibe Brot gebacken, dass fĂŒr drei Tage an die Seite gestellt wird (Anm. Rezept folgt schnellstmöglich)
GemĂŒse putzen, waschen und grob Zerteilen (ich lasse immer alles ganz). Fleisch abwaschen. Die Zwiebel halbieren und in einem groĂen Suppentopf in ein wenig Olivenöl scharf anbraten. Danach das Fleisch und das restliche GemĂŒse zugeben und mit 2,5 Liter kaltem Wasser aufgieĂen. Ein kleines Glas Weisswein gebe ich ich noch dazu.
Auf höchster Stufe aufkochen, danach auf kleinster Flamme im offenen Topf 2 Stunden langsam köcheln und reduzieren lassen. Immer wieder den Schaum abschöpfen. Wenn die FlĂŒssigkeit zu sehr einkocht, noch etwas Wasser nachgiessen.
Ist die Suppe fertig, nehmt Ihr das Fleisch heraus und stellt es zur Seite. Die Suppe wird noch abgeschmeckt, das GemĂŒse herausgenommen, gesiebt und geklĂ€rt (wenn gewĂŒnscht). Etwas abkĂŒhlen lassen.
TIPP: Das Suppenfleisch wird vom Knochen gelöst, in mundgerechte StĂŒcke geschnitten und mit frischen Tomaten, Zwiebeln, Oliven, Olivenöl und Essig zu einem feinen Salat gezaubert.
So geht es weiter:
Das Brot nun in feine Scheiben schneiden. Den KĂ€se grob reiben.
Eine Auflaufform mit weiĂem Speck oder Olivenöl ausstreichen. Darauf eine Schicht Brotscheiben legen und diese mit dem geriebenen KĂ€se bestreuen. Danach noch etwas gehackte Petersilie und wer mag auch ein bisschen Pfeffer. Schicht fĂŒr Schicht weitermachen bis alle Zutaten verbraucht sind.
Nun einige Schöpflöffel SuppenbrĂŒhe vorsichtig auf das geschichtete Brot giessen. Die Zuppa an einigen Stellen mit der Gabel einstechen und etwas abwarten, dass sich die BrĂŒhe gut verteilt und komplett in das Brot einzieht.
Bei Bedarf noch BrĂŒhe nachgieĂen, Vorsicht â das Brot soll gut durchgezogen sein aber nicht in BrĂŒhe schwimmen â sonst wird das Ergebnis zu pappig.
Zu allerletzt noch etwas KÀse auf die oberste Schicht und ab in den Ofen. Wer keinen Holzofen am Haus hat, kann alternativ selbstverstÀndlich einen e-Herd oder Gasherd nutzen.
So lange backen, bis OberflÀche der Zuppa eine schöne goldgelbe Kruste hat.
180 Grad ca. 45 Minuten bis 1 Stunde
Aus dem Ofen nehmen, einige Minuten abkĂŒhlen lassen und servieren. Dazu ein frischer grĂŒner knackiger Salat, der ganz einfach nur mit Ăl und Zitronensaft angemacht ist.
Dazu empfehle ich folgende Weine: Rotwein IGT Colli di Limbara auch ein WeiĂwein einen Vermentino aus der Gallura (wir lieben Funtanaliras oder Stellato)
Buon Appetito â viel SpaĂ beim Nachkochen und GenieĂen.. Wie immer, bei Fragen einfach fragen..
Eure Anja
Geschichte der Zuppa
Von den Galluresern liebevoll und einfach âla zuppaâ genannt könnte sie uns heute, sofern sie ein Buch wĂ€re eine lange Geschichte ĂŒber ihre Entstehung berichten.
Sie wĂŒrde uns erzĂ€hlen, von der Gallura, von ihren Menschen und dem Leben im Mikrokosmos der antiken Stazzi, den galluresischen BauernhĂ€usern oder LĂ€ndereien.
Die Stazzi
entstanden Ende des 16 Anfang des 17 Jahrhunderts. Erste korsische Einwanderer, vermittelten den Sarden die Bauweise der einfachen Behausungen, die schlicht, einfach und rechteckig waren und meist nur aus zwei RĂ€umen bestanden, umgeben von kleineren Einfriedungen fĂŒr das Vieh. Wurde die Familie der Bewohner gröĂer, wurde einfach ein Raum angebaut. Stets aber im einfachen Stil.
Hart aber fast autark war das Leben in den Stazzi. AuĂerhalb der ersten Dorfansiedlungen lebten dort die Landbesitzer und/oder ihre Hirten, betrieben Land- und Viehwirtschaft, versorgten so die ersten Dörfer mit Lebensmitteln und setzten damals den Grundstein fĂŒr eine Kultur & Landschaft die bis heute die Gallura prĂ€gt.
Die Zuppa erzÀhlt
WĂŒrde die Zuppa erzĂ€hlen können, wĂŒrde sie uns erzĂ€hlen, von alten Hartweizensorten wie dem Tricu Ruiu, dessen Weizengries die Grundlage fĂŒr das von der Hausfrau im Ofen, dem Lu Furru, zubereitete Brot war. Viele traditionelle Gerichte, die heute praktisch komplett von BildflĂ€che verschwunden sind, wurden daraus gemacht..
Oder von den alten Haustierrassen, die resistent gegen DĂŒrre und durchaus zufrieden mit dem mageren kargen Weiden waren und sich von dem ernĂ€hrten, was sie darauf finden konnten. Mager, aber reich BiodiversitĂ€t die mit verschiedensten Pflanzen und KrĂ€utern, der Milch und dem Fleisch ein besonderes Aroma verliehen. Nur noch wenige Landwirte hier haben einige dieser wunderbaren Tiere.
Weiter zum Ofenholz, das tĂ€glich zusammengetragen werden musste, das aus Obst und Macchia-Gehölzen, wie Corbezzolo oder Wacholder bestand und in dessen Rauch, mit DĂŒften und Aromen erfĂŒllt, den im Ofen zubereiteten Speisen ein besonderes Aroma ĂŒbertrugen.
Ach ja, der Ofen, Lu Furru, der wichtigste Teil der KĂŒche des sardischen Stazzu. Er verlieh der ersten Zuppa mit seiner sanften WĂ€rme zusammen mit dem Holz der Macchia eine besondere WĂŒrze.
Ein Hoch auf die Bauersfrau
welche die Erste war, die entdeckte das altbackenes Brot, in einer guten FleischBrĂŒhe eingeweicht so gut wurde. Leider ist ihr Name nicht ĂŒberliefert. Was sie dazu anhielt, das alte Brot in Scheiben zu schneiden, es in eine Auflaufform, mit Schweineschwarte gefettet, zu schichten und mit KĂ€se und KrĂ€utern zu verfeinern und dann die BrĂŒhe aufzugiessen? Wir wissen es nicht. Wie hat die gute Frau entdeckt, dass ein ein frischer KĂ€se aus Kuhmilch âpischieddhaâ so feine FĂ€den âfilasseâ zieht, wenn er durchgebacken wird oder was die richtige Hitze im Ofen ist die zulĂ€sst, das sich eine feine ĂŒberaus leckere Kruste bildet.
Im Laufe der Jahrhunderte lud die Entdeckung der Zuppa auf jeden Fall andere Frauen dazu ein, ihren Beitrag und KreativitĂ€t in das Gericht zu setzen, es zu verĂ€ndern, verbessern oder zu bereichern. Einige haben weitere GewĂŒrze zugesetzt, andere haben versucht, eine gute SoĂe aus frischen Tomaten hinzuzufĂŒgen. Eine Variante, die sich nach und nach in den Gebieten von von Arzachena, Aglientu, Trinita di Agultu durchsetzte.
Die Zuppa spielt noch heute in den KĂŒchen der galluresischen Hausfrauen eine wesentliche Rolle und ist auf geselligen ZusammenkĂŒnften der Galluresi âSpuntiniâ und Hochzeiten Pflicht.
Jedoch scheint sich teilweise eine Massenproduktion einzuleiten, in manchen Restaurants oder Agriturismi in Aluschalen respektlos eingefroren, mit FertigwĂŒrze gewĂŒrzt und auf Kosten der Frische, IntensitĂ€t der Aromen im Ofen wieder aufgetaut â kaum mehr nutzt einer heute noch den guten echten, alten Backofen.